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Zivilschutz & Sicherheit 2010

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p a g i n i e r u n g P

p a g i n i e r u n g P o r t r a i t Der Detektiv der Psyche Nur minimale Ausfälle Siegfried Tutzer Im Jahr 2008 wurde nach den gesetzlichen Vorgaben der Etschwerke-Gruppe eine weitere Tochter gegründet: die Etschwerke-Netz GmbH, zuständig für die Strom-Verteilernetze zwischen Leifers und Kastelbell. Ähnlich wie die Autobahn, die als Transportweg zur Verfügung gestellt wird für LKW, PKW, Motorräder ... und andere Nutzer, so stellen die Etschwerke mit dieser neuen Tochterfirma allen anderen Stromanbietern ihr Leitungsnetz zur Verfügung. Dazu Siegfried Tutzer: „Unsere Netzte für Nieder-, Mittel- und Hochspannung werden den diversen Stromanbietern – natürlich gegen Gebühren – zur Verfügung gestellt. Von der Strom-Aufsichtsbehörde wird streng überwacht, dass alle Nutzer, die Etschwerke selbst, aber auch SEL, ENEL, EDISON usw., die gleichen Bedingungen haben. Wir von den Etschwerken als Produzent oder unsere Trading-Gesellschaft haben keinerlei Einfluss auf unsere Tochterfirma. Sie wird vollkommen autonom und neutral verwaltet.“ Die Leitstelle Naturns Alle Informationen, die mit Stromausfällen, programmierten Abschaltungen und Reparaturen zu tun haben, laufen über die Leitstelle Naturns. „Man muss sich das so vorstellen, dass über dem ganzen Verteilernetz, sprich Leitungen, eine Art elektronisches, intelligentes Überwachungsnetz gespannt ist. Wenn es Stromausfälle z. B. durch Blitzschlag, Sturmschäden oder wegen Kabelbeschädigungen im Umfeld von Straßenbauten gibt, wird das sofort elektronisch auf den Bildschirmen in der Zentrale angezeigt. Diese Daten und Informationen zur Störung können wir direkt auf die Mobiltelefone unserer Servicetechniker weiterleiten. Erst danach kommen meist die Anrufe der Kunden und melden den Stromausfall. Für Anzahl der Stromunterbrechungen unsere Techniker und dem Bereitschaftsdienst heißt es so schnell und effizient wie möglich zu reagieren. Oft kann durch Umschalten auf ein anderes Netz schon in wenigen Minuten der Schaden behoben werden“, erklärt Siegfried Tutzer. Allerdings gibt es auch viele Anrufe wegen ganz banaler Fälle, weil zum Beispiel der Automat im Keller ausgefallen ist. Da helfen dann oft so einfache Fragen wie „Brennt beim Nachbarn noch das Licht“ – wenn ja, dann liegt das Problem im Haus, im eigenen Keller. Gutes Qualitäts-Management Die Strom- und Gasaufsichtsbehörde gibt ganz klare Parameter vor, was die Ausfallzeiten betrifft. Wenn gewisse Zeiten überschritten werden, erhält der Kunde umgehend eine Gutschrift, das wird sogar von der Finanzbehörde überwacht. Von dieser Aufsichtsbehörde gibt es auch ein Bonus-Malus-System für die Netzbetreiber. „Aus der Grafik der letzten Jahre geht klar hervor, dass unsere Ausfälle sich ständig verringern und im absoluten Minimalbereich liegen. Unsere Netze samt elektronischer Überwachung haben einen derart hohen Qualitätsstandard, sodass kaum noch Verbesserungen möglich sind. Daher sind wir seit Jahren auch im Bonus gegenüber der Aufsichtsbehörde“, stellt Siegfried Tutzer zufrieden fest. INFO Etschwerke AG Zwölfmalgreiener Straße 8 - 39100 Bozen Tel. 800 225 420 info@ae-ew.it - www.ae-ew.it Erwin Steiner ist Psychologe aus Leidenschaft, auch wenn er über Umwege, nämlich die Werbepsychologie, zu seinem Beruf gekommen ist. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht manipulieren, sondern vielmehr verstehen wollte.“ Nach dem Studium in Politikwissenschaften, Geschichte und Psychologie beschäftigte sich Steiner, der heute im psychologischen Dienst des Krankenhauses Brixen arbeitet und den Dienst für Notfallpsychologie leitet, mit Massenphänomenen. „Was läuft ab, wenn scheinbar vernünftige Menschen, unvernünftige Entscheidungen treffen, das interessierte mich. Am Anfang wollte ich eher verstehen, als helfen“, erinnert sich Steiner. Heute sucht er beides. Von Natur aus neugierig Von hier führte sein Weg über die positive Gestaltung von Arbeitsbedingungen und die (Re)Integration von psychisch Kranken in die Arbeitswelt bis hin zur klinischen Psychologie. Ein Krebsfall im engsten Familienkreis brachte den jungen Psychologen dazu, sich damit auseinander zu setzen, wie Menschen mit lebensbedrohenden Situationen umgehen. „Ich bin von Natur aus neugierig und wollte wissen, warum manche Menschen die unglaublichsten Dinge schier unbeschadet ertragen und andere an weitaus weniger zerbrechen.“ Sein persönlicher psychologischer Ansatz beruft sich auf Aaron Antonovsky. „Weg von der Pathogenese zur Salutogenese. Ich möchte den Menschen helfen, das was ihnen geschieht, selbst managen und verstehen zu können.“ Dieser Ansatz hilft nach Ansicht Steiners schwierige Situationen zu meistern. Wer versteht, kann Sicherheit entwickeln. Gelernt aus Eigenerfahrung Steiner überprüft seine Theorie immer wieder auf ihren Alltagswert. „Mir geht es bei meiner Arbeit darum, dass Menschen den einfachen Weg finden und ich versuche dabei zu helfen, ihn allein und selbständig gehen zu können.“ Viel hilft ihm dabei die Eigenerfahrung. „Ich habe selbst viel mit Krisen zu tun gehabt und gelernt, dass leidvolle Erfahrungen für uns im Nachhinein von höchstem Wert sind. Das hat mir viel Lebensenergie abverlangt, aber auch viele Werte gegeben.“ In der Psychologie nennt man das „postdramatic growth“. Tunnelblickhaltung aufbrechen Erwin Steiner fühlt sich bei seiner Arbeit oft wie ein Detektiv auf der Suche nach der Lösung für Fragen wie: Wo sind die Stärken? Wie schafft man das? Wie lässt sich in einer bestimmten Situation an andere anknüpfen? „Das größte Ziel bei meiner Arbeit und mein größtes Erfolgserlebnis ist, wenn ich anderen dabei helfen kann, aus der Tunnelblickhaltung in einer schwierigen Situation auszubrechen und das Licht nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zurückzuholen.“ Privat ist Erwin Steiner ein Ausdauersportler und leidenschaftlicher Gleitschirmflieger. Er entspannt sich mit Handwerken, Gartenarbeit oder in der Sauna, ist ein kreativer Bastler. Seine Stärke liegt in der Kommunikation, seine Schwäche ist das Zeitmanagement. 70 06/2010 06/2010 71

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