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Wirtschaft im Wandel 2023

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148 50 40 Radius 01/2006

148 50 40 Radius 01/2006 01/2005 PAGINIERUNG AKTUELL Das „7-Liter-Haus“ Am 12. Jänner 2005 sind in Südtirol die neuen Bestimmungen zur Energieeinsparung für Gebäude (Dekret des Landeshauptmanns vom 29. September 2004, Nr. 34) in Kraft getreten. Damit kommen auf Südtirol wesentliche Neuerungen zu. Ein Klimaausweis für jedes neu gebaute Haus in Südtirol und ein vorgeschriebener Mindeststandard der Wärmeschutzklasse C – das sind die herausragenden Merkmale der Durchführungsverordnung zum Landesraumordnungsgesetz im Bereich Energieeinsparung, welche seit dem 12. Jänner 2005 in Südtirol zur Anwendung kommt. „Weniger Energie, weniger Luftschadstoffe, weniger Geld, und sogar mehr Wohnqualität“, umschreibt der Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie, Michl Laimer, die Vorteile der neuen KlimaHaus-Verordnung. Ein Meilenstein in der Geschichte des Wohnbaus in Südtirol. Klimaausweis für jedes Haus Alle neuen Gebäude erhalten von nun an einen Klimaausweis, d.h. jedes Haus wird einer Energieeffizienzklasse zugeordnet. Ausgenommen sind Industriebauten, die derzeit noch den staatlichen Energieeinsparvorschriften unterliegen. Der Klimaausweis wird vom Landesamt für Luft und Lärm kostenlos ausgestellt. Mit der Landesbestimmung werden die Wärmeschutz-Vorgaben des nationalen 10-Gesetzes zur Energieeinsparung ersetzt. Dies bringt für den Bürger und für die Gemeinden deutlich weniger Bürokratie. Der Südtiroler Klimaausweis wird im In- und Ausland besonders wegen seiner leicht verständlichen und somit bürgerfreundlichen Darstellung der Energieeffizienz von Gebäuden gelobt. Gemeinde Ulten WOBI

50 52 AKTUELL Radius 01/2005 Große Begeisterung Der Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie, Michl Laimer, sieht im KlimaHaus einen der wichtigsten Aspekte der Landesenergiepolitik. AKTUELL Radius: Welchen Stellenwert nimmt das Klima- Haus in der Energiepolitik der Landesregierung ein? M. Laimer: Unsere Energiepolitik stützt sich auf drei Standbeine: die Energieeinsparung, Heizwärmebedarf die der Kategorie A Steigerung der Energie-Effizienz und die des verstärkte Klimaausweises werden nur 30 Nutzung alternativer Energiequellen. Das cm Klima- der Außenmauern zur urbanistischen Kubatur gerechnet. Südtirol Haus vereint alle drei Aspekte. übernimmt mit dieser Durchführungsbestimmung Bauver- eine Vorreiterrolle Radius: Ist die Durchführung der neuen ordnung, die den KlimaHaus-Standard C in (7 Sachen Liter Energieeffizienz und pro Quadratmeter und Jahr) für alle Neubauten Klimaschutz. Mit der neuen Regelung leistet das Land auch einen vorschreibt, auf Schwierigkeiten gestoßen? wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz, empfinden da die Konsumenten, sprich M. Laimer: Absolut nicht. Die Bürger die Mindestwärmeschutzstan neue Verordnung nicht als Auflage, sondern Hausbesitzer und Mieter, wertvolle sind dard begeistert. für neue Sie wollen Gebäude das KlimaHaus Informationen und über den Brennstoffverbrauch des Gebäudes erhalten. suchen sich bewusst Projektanten und Bauunternehmen In Zukunft aus, die gilt sich in Südtirol auf diese ein Bauweise spezialisiert verschärfter haben. Wärmeschutzstandard, ten einen konkreten Beitrag zum Energiesparsame Gebäude leis- da nunmehr die zulässige Wärmekennzahl Und eines das Gebäudes obwohl max. Mehrkosten 70 damit Bauten ver- verursachen vergleichsweise Umwelt- und Klimaschutz. Solche Radius: bunden kWh/m2 sind? im Jahr betragen darf. weniger Luftschadstoffe und Dies entspricht einem so genannten tragen somit zu einer besseren M. 7-Liter-Haus Laimer: (7 In Liter der Tat Heizöl entstehen pro beim Luftqualität KlimaHaus Quadratmeter C überhaupt Netto-Wohnfläche keine Mehrkosten, beim energieeffizienten Gebäuden bei, außerdem werden Klimahaus und Jahr). B lediglich null bis fünf Prozent auch und weniger Treibhausgas-Emissionen Dafür freigesetzt. Das führt zu einem beim KlimaHaus A zehn bis 15 Prozent. gibt „Kubaturbonus“ es mehr Landesbeiträge und den „Kubaturbonus“, d.h. nur 30 cm der Außenmauer maschutzes. werden Das KlimaHaus-Projekt konkreten Beitrag im Sinne des Kli- zur Um Kubatur das energiesparende gerechnet, alles Bauen zu Gratis-Nutzfläche. fördern wurde auch Außerdem ein so sind mit Kennzeichnung dem mit der KlimaHaus- darüber hinaus – speziell der Klimaausweis und die ist geringeren genannter „Kubaturbonus“ Energiebedarf eventuelle eingeführt, d.h. wieder bei einem eingespart. KlimaHaus Man darf auch denen nicht italienischen Regionen und Mehrkosten Plakette – wurde schon in verschie- schnell vergessen, A, also bei dass Gebäuden beim KlimaHaus mit einem alle profitieren, Städten auf Anfrage vorgestellt und die Umwelt aber auch der der Bauherr. Klimahäuser sind wertbeständiger und bieten behaglicheren Wohnkomfort. wird von einigen voraussichtlich übernommen. Das KlimaHaus-Projekt wurde auch vom Umweltministerium in Rom geprüft und als lobenswerte Umwelt- und Klimaschutzstrategie ausgezeichnet. Dabei wurde auch festgehalten, dass die Energiesparmaßnahmen mit den nationalen und europäischen Klimaschutzvorhaben konform sind. Umfassendes Weiterbildungsangebot Ein umfassendes Weiterbildungsangebot wird von den verschiedenen Akteuren, Planern wie Bauausführenden intensiv genutzt. Im Laufe der kommenden Monate werden in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen für die Mitarbeiter der Bauämter der Gemeinden Seminare zu den neuen Energieeinsparbestimmungen abgehalten. Weitere Informationen unter: Aut. Provinz Bozen Amt für Luft und Lärm Tel. 0471 41 18 20 www.All@provinz.bz.it Radius: Der Neubau ist damit im Griff. Wie sieht es mit dem Bestand aus? M. Laimer: Wir haben in Südtirol Häuser, die im Schnitt 20 Liter pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen. Die Umrüstung des bestehenden Baubestandes auf KlimaHaus-Werte wird unsere nächste Aufgabe sein. Februar 2005 Radius – Bauwirtschaft und Immobilien

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