Anzeige Im terraXcube, dem Simulator für Extrem klima am NOI Techpark, wird u.a. die notfallmedizinische Versorgung in der Höhe erforscht. Foto © Schirra/Giraldi „Wir haben einen Quantensprung in der Forschung gemacht“ Der studierte Biologe Stephan Ortner ist seit 1996 Direktor von Eurac Research. Am Anfang, so Ortner, sei das Thema Forschung in Südtirol nicht immer auf fruchtbaren Boden gefallen, heute werde der Beitrag der Wissenschaft zur Lösung komplexer Probleme auch in der Provinz hoch geschätzt. Und Eurac Research – mit mittlerweile über 600 Forscherinnen und Forschern aus 46 Nationen – hat sich zu einem international renommierten Forschungszentrum entwickelt. Radius: Herr Ortner, 30 Jahre Eurac Research, und Sie waren fast von Anfang an als Direktor der Bozner Forschungseinrichtung dabei. Denken Sie manchmal an Ihren ersten Arbeitstag, wenn Sie heute den Hauptsitz an der Drususbrücke betreten? Stephan Ortner: An meinem ersten Arbeitstag haben mich knapp 20 Forscherinnen und Forscher empfangen. Es gab drei Forschungsschwerpunkte, die Sitzungen wurden in zwei Sprachen abgehalten. Es war überschaubar, wir kannten uns alle beim Vornamen. Heute sind wir über 600, aus 46 Ländern, oft ist Englisch Umgangssprache. 2021 hat Eurac Research ein Drittmittel-Budget von 29 Mio. Euro verwaltet. 22 Mio, Euro davon sind Fördermittel der EU. In 30 Jahren haben wir in Südtirol einen Quantensprung in der Forschung gemacht. Aus den drei anfänglichen Forschungsschwerpunkten sind elf Institute und sechs Center gewachsen, einige von ihnen sind in ihrem Bereich weltweit führend. Foto © Eurac Research/Ivo Corrà Stephan Ortner, Direktor von Eurac Research Radius: Etwa das Institut für Mumienforschung … S. Ortner: Richtig. Ins Leben gerufen haben wir es 2007, um die Forschung am Ötzi vor Ort voranzutreiben. Heute wenden sich Museen und Regierungen aus der ganzen Welt an uns, wenn neue Mumien entdeckt und untersucht werden sollen, zuletzt etwa das bolivianische Kulturministerium. In unserem Labor für antike DNA rekonstruieren wir nicht nur das Genmaterial aus uralten Knochenfunden, wir entschlüsseln auch das Erbgut von Krankheitserregern, die sich in menschlichen Überresten finden, etwa das Helicobacter pylori in Ötzis Magen. Das ist unheimlich spannend für die moderne Medizin, weil es Rückschlüsse auf die Evolution von Krankheitserregern erlaubt. Im Sommer 2022 haben wir den Weltmumienkongress in Bozen abgehalten.
Nr. 4/2023 17 Im neuen Labor der Biomedizin am NOI Techpark wird nicht nur erforscht, was Krankheiten verursacht, sondern auch, was gesund hält. Radius: Forschungsschwerpunkte der ersten Stunde waren Autonomie, Minderheiten, Sprache und Recht. Spielen diese heute noch eine große Rolle? S. Ortner: Ja. In der Kombination Autonomie und Minderheitenschutz beispielsweise hat Südtirol nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal. Unsere Expertinnen und Experten arbeiten weltweit mit Regierungen und internationalen Organisationen, um kriegerische Konflikte zu verhindern und ein friedliches Zusammenleben in einer immer vielfältigeren Gesellschaft zu ermöglichen. Südtirol wurde vom UN-Sonderberichterstatter zu Minderheitenfragen bei der UN-Generalversammlung in New York 2022 als Vorbild genannt und der Hochkommissar der OSZE zum Schutz nationaler Minderheiten hat in einer Ansprache in Wien, die von unseren Forscherinnen und Forschern ausgearbeiteten „Bozner Empfehlungen zur Zusammenarbeit von Staaten bei Minderheitenfragen“ als Best-Practice-Beispiel genannt. Radius: 2023 wurde ein neues Center für Klimawandel und Transformation an Eurac Research gegründet. Laufen dort die Fäden aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen? S. Ortner: Das Center bündelt das Know-how von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Umweltforschung, Energie, Soziologie, Regionalentwicklung, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft sowie Technologie. Die spezialisierten Forschungsteams werden weiterhin Daten liefern, überprüfen, ob bisherige Berechnungen noch stimmen, Prognosen erarbeiten usw. Andere interdisziplinäre Teams werden sich damit befassen, wie die lokalen und regionalen Kreisläufe ökonomisch funktionieren können, damit die Menschen nicht sozial abgehängt werden. Für eine gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und sozial gerechten Zukunft brauchte es ein gut abgestimmtes Orchester aus Natur-, Technologie- und Geisteswissenschaftlern. Denn wem nützt die beste Technologie, wenn sie Foto © Eurac Research/Daniele Fiorentino nicht auf allen Ebenen – politisch, wirtschaftlich, rechtlich, sozial, ethisch – umgesetzt werden kann? Radius: Eurac Research ist mit 20 Laboren im NOI Techpark vertreten. Im März 2023 hat das Institut für Biomedizin dort die Räumlichkeiten bezogen. S. Ortner: Im NOI Techpark steht unserem 80-köpfigen Forschungsteam ein 900 Quadratmeter großes Labor für die Arbeit an zell- und molekularbiologischen Experimenten zur Verfügung. Es ist eine hochmoderne Einrichtung, in der die Genetik von Gesundheit und Krankheitsbildern erforscht wird, wobei der Schwerpunkt auf neurologischen und kardiovaskulären Krankheiten liegt. In Zukunft wollen wir vor allem unser Wissen über die Gesundheit erweitern. Also verstehen, was uns aus genetischer Sicht – kombiniert mit Lebensgewohnheiten und Umwelt – gesund hält und wie wir Krankheiten vorbeugen. Dieser Paradigmenwechsel findet gerade in allen wichtigen Bereichen der Medizin und des Gesundheitswesens weltweit statt. Die Biomedizin – d.h. das Integrieren von Biologie, Medizin und modernsten Technologien – ist der wichtigste Katalysator für diese Entwicklung und Eurac Research mischt auch da international vorne mit. Weitere Informationen unter: www.eurac.edu Foto © Eurac Research/Ivo Corrà NEUE ENERGIE UND KLIMANEUTRALITÄT Das Institut für Erneuerbare Energie ist mit 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte und international am besten vernetzte. In den Forschungsfeldern Photovoltaiksysteme und nachhaltige Heiz- und Kühlsysteme leitet es eine Reihe großer EU-Forschungsprojekte mit führenden Industriepartnern. Zuletzt hat Eurac Research für verschiedene Regionen den kostengünstigsten Technologiemix evaluiert, um eine erfolgreiche Energiewende herbeizuführen. Zurzeit erarbeitet das Bozner Forschungsinstitut ein Monitoringsystem zur Umsetzung vom „Klimaplan Südtirol 2040“ (im Foto das SolarLab).
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