18 SPORT E | 2022 SNOWBOARD Gabriel Messner Er ist immer noch nur dabei anstatt mittendrin. Aber Gabriel Messner lässt nicht locker. In der vergangenen Saison hat der mittlerweile 25-Jährige, der vor 6 Jahren sein Weltcupdebüt feierte, den nächsten Schritt gemacht: Zweimal wurde er im Weltcup 7., zwei weitere Male kam er unter die Top 15. Damit ist der Villnösser in der internen Hierarchi der „Azzurri“ aber immer noch weit hinten. Das soll sich ändern. Auch mit Blickrichtung der WM 2023, die in Bakuriani in Georgien ansteht. Hier mitzufahren, ist auch das Ziel von Gabriel Messner: „Es wird nicht leicht, weil sich 8 Athleten um 4 Startplätze pro Disziplin streiten. Ich persönlich rechne mir im Riesentorlauf größere Chancen aus, weil ich dort schon richtig gut drauf bin. Im Slalom muss ich hingegen noch ein paar Dinge umstellen“, betont der 25-Jährige aus Pizack in Villnöß, der die Vorbereitung gemeinsam in der Gruppe mit Roland Fischnaller, Mirko Felicetti und Daniele Bagozza absolviert hat. „Das hat wunderbar geklappt, wir pushen uns gegenseitig“, sagt er. GABRIEL MESSNER Geburtsdatum und -ort: 7. Juni 1996 in Brixen Wohnort: Pitzack in Villnöß Sportgruppe: Carabinieri Daniele Bagozza Neue Ansätze Nach einer nicht nach Wunsch verlaufenen Saison – nur 2 Top-6-Platzierungen, Coronapause – will der Sieger von 2 Weltcup-Rennen Daniele Bagozza heuer wieder zu alter Stärke zurückkehren. Ein neues Trainingsumfeld soll dabei genauso viel helfen wie ein Eingriff am Knöchel, dank dem der 27-Jährige nun beschwerdefrei ist. Im Anschluss an die Olympischen Spiele in Peking begannen die Probleme am Knöchel. Zwar biss sich Bagozza durch die letzten 3 Weltcup- Rennen, ein operativer Eingriff, um einen Knorpelschaden zu beheben, war aber unumgänglich. „Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Operationen dieser Art könnten auch nicht den gewünschten Fortschritt bringen“, erklärt Bagozza. Aufgrund dessen startete der Modellathlet aus St. Ulrich verspätet in die Vorbereitung. Diese absolvierte er in einem neuen Umfeld. „Zur neuen Saison wurden bei den Herren 2 neue Gruppen aufgebaut und zudem der Trainerstab erweitert. Ich trainiere mit Roland Fischnaller, Gabriel Messner und Mirko Felicetti. Man sieht, dass vonseiten des Verbandes alles getan wurde, um bestmöglich arbeiten zu können. Das ist ein guter Schritt in die Richtung einer noch größeren Professionalität“, freut sich der Grödner, der sich im Sommer auch Zeit für eine andere Leidenschaft nahm – dem Reisen. „Bevor ich in eine Sportgruppe kam, hatte ich nicht die Möglichkeit dazu. Das Erkunden neuer Orte hilft mir, abzuschalten und Abwechslung in den Alltag zu bekommen, um danach wieder top motiviert zu sein.“ DANIELE BAGOZZA Geburtsdatum und -ort: 3. Juli 1995 in Brixen Wohnort: St. Ulrich Sportgruppe: Polizei
SPORT E | 2022 19 Aaron March Noch lange kein altes Eisen Ist im Vorjahr oft gestrauchelt: Aaron March. Feierte er im Jahr 2021 mit dem Gewinn des Gesamt-Weltcups den größten Erfolg seiner Karriere, so erlebte Aaron March mit dem Olympia-Ausschluss 10 Monate später die größte Enttäuschung seiner Laufbahn. An seiner Motivation hat diese Entscheidung nicht genagt, im Gegenteil: Der 36-Jährige ist erfolgshungriger denn je. Die FISI-Snowboard-Verantwortlichen um Rennsportleiter Cesare Pisoni deckten lange Zeit die Karten nicht auf. Sie spannten Daniele Bagozza und Aaron March auf die Folter und überreichten schlussendlich dem Grödner das Olympia-Ticket für Peking. March, der Gesamt-Weltcupsieger 2020/21, musste zu Hause bleiben. „Ich war im Vorjahr genauso schnell wie in der Saison davor, als ich die große Kugel gewonnen habe. Allerdings fehlte die Konstanz“, zeigt sich March selbstkritisch. „Die Entscheidung war für die Trainer nicht leicht und hätte auch anders ausfallen können. Letztlich waren meine Ergebnisse einfach nicht gut genug, um ein Fixticket zu ergattern. Ich musste es akzeptieren.“ Der Familienvater und Besitzer eines Fitnessstudios in Seis dachte trotz der Enttäuschung keine Sekunde ans Aufhören. „Ich stehe nach wie vor viel zu gerne auf dem Snowboard, körperlich befinde ich mich in einer guten Verfassung und ich habe auch noch meine Ziele. Deshalb setze ich meine Karriere fort“, betont March. Erst wenn er spüren sollte, dass er beim Snowboarden keinen Spaß mehr hat, werde er einen Schlussstrich ziehen. Wichtig ist für ihn auch, dass er weiterhin konkurrenzfähig sei. „Ich spüre, dass ich noch immer vorne dabei sein kann“, meint March, der in seiner Karriere 15 Weltcup- Podestplätze eingefahren hat. Was in seiner sportlichen Bilanz noch fehlt, sind Medaillen bei einer Weltmeisterschaft. 2 Mal wurde er Fünfter, einmal Vierter – nur zu Edelmetall reichte es nie. „Das ist auf jeden Fall etwas, das ich gerne erreichen möchte, zumal ich schon oft knapp dran war“, erklärt March. Den WM-Ort Bakuriani in Georgien, wo die Titelkämpfe im Februar erstmals stattfinden, kennt der 36-Jährige kaum. „Ich weiß eigentlich gar nix, ich bin noch nie dort gewesen. Wenn man gut drauf ist, ist es jedoch egal, ob es steil oder flach ist. Noch ist die WM aber sehr weit entfernt“, weiß March. Um auf den Punkt vorbereitet zu sein, ist ein intensives Training neben der Piste unabdingbar. Wobei: „Ich kann nicht mehr so viel trainieren wie ein 20-Jähriger“, sagt March mit einem Schmunzeln. „Ich habe nicht übermäßig viel trainiert. Man muss in meinem Alter in den Körper hineinhören und vor allem auf die Qualität statt auf die Quantität setzen.“ Auch auf dem Schnee habe er optimal sein Programm abspulen können. „Wir hatten in den letzten Wochen sehr gute Bedingungen, was im Vorjahr nicht so der Fall war. Aktuell holen sich die Brettlfahrer den Feinschliff bei einem Trainingslager in Finnland. Und dann kann es March kaum erwarten, dass es endlich losgeht. In eine Saison hinein, in der er zeigen will, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. AARON MARCH Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen Wohnort: Völs am Schlern Sportgruppe: Heer
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