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Wintersport 2021/22

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16 SPORT D |

16 SPORT D | 2021 BIATHLON Dorothea Wierer „Den Plan B behalte ich noch für mich“ Als Kind wollte Dorothea Wierer Bäuerin, Kellnerin und Biathletin werden. „Biathletin bin ich geworden, Kellnerin war ich auch, als ich meinem Vater geholfen habe, nur mit der Bäuerin wird es wohl nichts mehr werden“, sagt die Biathlon- Queen aus Rasen, die jetzt im Fleimstal wohnt und mit ihrem Ehemann Stefano gerade dabei ist, in Cavalese ein Haus zu bauen. Der aktuelle Berufswunsch geht freilich in eine ganz andere Richtung, sollte mit dem Biathlon einmal Schluss sein. „Event-Management ist etwas, was ich mir vorstellen könnte“, sagt sie, und sie verrät auch: „Ich habe schon einen Plan B, aber den behalte ich noch für mich.“ Aktuell ist sie freilich noch Biathletin, und das ist nicht unbedingt ein Beruf, sondern eine Berufung. Sie hat es sehr weit gebracht in ihrem Sport, sie ist ein Star geworden und genießt das auch. Trotzdem: Manchmal wird ihr auch alles zu viel, dann möchte sie raus aus dieser „Blase“, wie sie den Spitzensport nennt, möchte einfach Zeit mit Leider sind wir Sportler bei „Olympia nur die Marionetten. Freunden verbringen. Das macht sie dann auch. „Es ist nicht ganz einfach, da raus zu kommen. Viele wollen auch gar nicht raus aus dieser Blase. Ich brauche das aber, und ich gönne es mir auch. Dann mach ich einfach mit Freunden das, was alle machen“, erzählt sie. Wie bekannt und beliebt jemand ist, verraten heutzutage auch die sogenannten Social-Media-Kanäle. Dorothea Wierer ist vorwiegend auf Instagram unterwegs und hat dort mehrere Hunderttausend Abonnenten. Mit immer neuen Beiträgen lässt sie diese ein wenig an ihrem Leben teilhaben. Trotzdem sieht sie sich nicht als eine Person, die intensiv auf Social- Media unterwegs ist. „Vielleicht stelle ich mehr hinein als andere, aber ich bin ganz sicher, andere sind öfter online als ich“, stellt sie klar. Allerdings zählt sie auch gern die Vorzüge dieser Plattformen auf. „Du kannst zum Beispiel den Sponsoren, die dich unterstützten, etwas zurück geben. Und wenn du etwas vom Training postest, dann wissen die Leute, dass wir auch im Sommer hart trainieren. Und Instagram hilft uns jetzt sogar beim Bauen. Dort kannst du dir viele Ideen holen.“ Spitzensportler stehen mehr denn je in der Öffentlichkeit, äußern sich aber oft nicht gerne zu Themen, die nicht den Sport betreffen. Auf Dorothea Wierer trifft das nicht zu. Was sie über gesellschaftliche Themen denkt, teilt sie auch mit, über den Klimawandel zum Beispiel: „Ein interessantes und auch schwieriges Thema. Um meinen Sport ausüben zu können, muss ich in Flugzeuge steigen, und Auto fahren muss ich natürlich auch. Das ist

BIATHLON SPORT D | 2021 17 Dorothea Wierer beim Wettkampf … … und beim Fotoshooting mit dem Hauptsponsor. nicht gut fürs Klima, aber solange ich Spitzensportlerin bin, kann ich darauf nicht verzichten. Ich versuche, im Kleinen meinen Beitrag zu leisten, aber ich weiß natürlich auch, dass das viel zu wenig ist. Außerdem glaube ich, dass Wirtschaft und Politik die ersten Schritte machen sollten.“ Ins Flugzeug muss Dorothea Wierer auch Anfang Februar steigen, wenn es zu den Olympischen Spielen nach China geht. Auch wenn es um diese Spiele geht, behält sie ihre Meinung nicht für sich. „Ich würde unter den gegebenen Umständen lieber nicht hinfahren. Es erwartet uns jeden Tag ein PCR-Test. Mir tut das weh, wenn sie mir in der Nase herumbohren. Ein Fest wird es wohl nicht werden. Aber leider sind wir Sportler bei Olympia nur die Marionetten“, kritisiert Wierer. Für „Doro“, wie sie von allen genannt wird, werden es die 3. Olympischen Spiele sein. Aus Sotschi und Pyeongchang hat sie jeweils Bronze mitgebracht, errungen mit der Mixed Staffel. Eine Einzelmedaille bei Olympia fehlt ihr noch. Sie hat in ihrer märchenhaften Karriere sonst alles gewonnen, was es im Biathlon zu gewinnen gibt. So gesehen steht sie schon unter einem gewissen Druck, diese letzte Lücke endlich zu schließen. Aber mit Druck kann sie meist gut umgehen. Und ganz bestimmt würde sie eine Olympia-Medaille nie eintauschen mit einer von der WM in Antholz, die sie vor 20.000 Zuschauern errungen hat. Sie liebt es, ihre Wettkämpfe vor einem begeisterten und sachverständigen Publikum zu bestreiten. Das war in Pyeongchang nicht der Fall, und das wird auch in Peking nicht der Fall sein. DOROTHEA WIERER Geburtsdatum und -ort: 3. April 1990 in Bruneck Wohnort: Cavalese Sportgruppe: Finanzwache ©Anita Augscheller HANDWERK PUR. Lana . T 0473 56 15 09 www.gamperdach.it

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