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Wintersport 2020/21

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14 SPORT D |

14 SPORT D | 2020 SKI ALPIN Dominik Paris Wie es kommt, so kommt es „Ich weiß nicht, was es für eine Saison wird und ob es überhaupt eine Saison gibt. Ich hoffe immer noch, dass wir fahren können, so wie es geplant ist, aber langsam kommen mir schon Zweifel. Ich weiß auch nicht, ob es einen Plan B gibt oder Plan C oder D.“ Das sagt Dominik Paris, der um das Thema Corona auch nicht herumkommt, aber versucht, es im Training auszublenden. „Wenn ich Ski fahre, denke ich nicht daran. Dann konzentriere ich mich nur darauf. Es ist ja meine Arbeit.“ Was sonst passiert, könne er ohnehin nicht beeinflussen. „Ich bin flexibel und auf alles vorbereitet. Wie es kommt, so kommt es.“ Die Gefährlichkeit dieses Virus hatte Dominik Paris schon früh richtig eingeschätzt. Noch bevor er sich das Kreuzband riss, hatte er beschlossen, an den Olympia-Testrennen in China nicht teilzunehmen. Er wollte seine Familie nicht in Gefahr bringen. Die Rennen sind dann abgesagt worden. Es war die erste direkte Auswirkung des Sars-Cov2-Virus auf den Skisport. Als die Saison „ Ich hatte immer das Gefühl, dass es gut geht, habe nie Schmerzen gehabt. Aber ich hatte keine Eile, mich wieder auf die Ski zu stellen. vorzeitig abgebrochen wurde, da hatte Paris nach seiner Kreuzband- Operation die Krücken längst wieder in die Ecke gestellt und befand sich mitten im Reha-Training mit den Physiotherapeuten Luis Kuppelwieser und Paolo Cadamuro. Kuppelwieser ist jetzt auch Physiotherapeut im Nationalteam und deshalb immer dabei. „Das ist sehr gut, denn er überzeugt mich immer wieder davon, dass das Knie hält.“ Paris hat 6 Wochen nach der Operation wieder mit richtigem Training begonnen. Das war in der Zeit des Lockdowns kein Problem, weil er daheim einen sehr gut ausgestatteten Fitnessraum hat. Auf einem Video war auch zu sehen, wie er auf Red-Bull- Dosen Liegestützen macht. „Das war eine Challenge, bei der ich mitgemacht habe. Aber es ist nicht zu empfehlen, denn da könnte man sich ordentlich weht tun“, warnt Paris mögliche Nachahmer. In der Zeit des ersten Lockdowns ist er übrigens auch zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Trainingspläne hat wie immer Mattias Schnitzer erstellt. Als die Sportstätten wieder offen waren, hat Paris mit Schnitzer auch wieder ein- bis zweimal die Woche auf dem Sportplatz in Lana trainiert. „Ich hatte immer das Gefühl, dass es gut geht, habe nie Schmerzen gehabt. Aber ich hatte keine Eile, mich wieder auf die Ski zu stellen“, erzählt Paris, der sich den Kreuzbandriss im rechten Knie bei einem harmlosen Ausrutscher im Super-G-Training am Tag vor dem ersten Trainingslauf in Kitzbühel zugezogen hat. Bis dahin war er sogar im Rennen um den Weltcup-Gesamtsieg und auf Rang 4 sogar sehr aussichtsreich. Am 1. September, genau 223 Tage nach dem Kreuzbandriss, hat er auf dem Stilfser Joch wieder seine ersten Schwünge gemacht. Weil dort nach dem ersten Tag das Wetter schlecht wurde, ist er weitergefahren nach Zermatt, wo die Teamkollegen waren. Dort ist er sogar schon wieder Tore gefahren. „Aber das Knie habe ich natürlich nicht voll belastet. Ich passe auch jetzt noch auf, will es nicht überstra-

SKI ALPIN SPORT D | 2020 15 Der König von Bormio Hier jubelt Dominik Paris über seinen 6. Sieg in Bormio. pazieren“, sagt Paris, der noch nicht ausreichend Gelegenheit hatte, richtig Abfahrt zu trainieren. „Wir waren immer auf den Gletschern. Ushuaia ist ja ausgefallen heuer. Da konnte man immer einen ganzen Monat lang richtig viel Ski fahren. Das hat schon gefehlt.“ Obwohl er durch die Änderungen im Rennkalender etwas Zeit gewinnt (die erste Abfahrt findet am 12. Dezember in Val d’Isere statt), wäre ihm das gewohnte Programm lieber. „In Nordamerika kann man immer gut anfangen. Meistens haben wir sehr gute Trainingsbedingungen in Copper Mountain, und Lake Louise wäre eine gute Abfahrt, um wieder einzusteigen“, weiß Paris. In Val d’Isere wird auf der alten OK-Piste gefahren, die Paris kaum kennt. Nur einmal war er dort. Im Dezember 2016 wurden 2 Rennen gefahren, und im Super-G ist er immerhin Dritter geworden. Das Gefühl bei der ersten Fahrt nach der Verletzung sei so gewesen wie alle Jahre, wenn er nach der Sommerpause auf den Schnee zurück kehrt. „Die erste Fahrt ist immer ein eigenes Gefühl. Vielleicht war ich unbewusst ein bisschen vorsichtiger als sonst, aber gemerkt habe ich das nicht“, erzählt Paris, der mit Aussagen zu seinem Formzustand zurückhaltend ist. „Ich glaube nicht, dass ich schon bei 100 Prozent bin. Aber auch wenn alles passt, wo du wirklich stehst, weißt du erst bei den Rennen.“ DOMINIK PARIS Geburtsdatum und -ort: 14. April 1989 in Meran Wohnort: St. Walburg in Ulten Sportgruppe: Carabinieri Vor 2 Pisten im Weltcup haben die Abfahrer den meisten Respekt: Die Streif in Kitzbühel und die Stelvio in Bormio. Da ist selbst den unerschrockenen Speed-Piloten am Start ein wenig mulmig. Genau auf diesen 2 Kult-Abfahrten hat Dominik Paris in den letzten Jahren dominiert. Vielleicht für die Ewigkeit ist seine Serie in Bormio. Er hat dort schon 6 Siege errungen, und die letzten 5 Abfahrten, die auf der Stelvio gefahren wurden, alle gewonnen. Dabei wurde in Bormio 4 Jahre lang zwischen 2013 und 2016 gar nicht gefahren. Wer weiß, wie sonst die Paris-Bilanz von Bormio aussehen würde. In Kitzbühel hat er die wichtigste Abfahrt, die es im Skisport gibt, schon dreimal gewonnen (2013, 2017, 2019). Dazu kommt noch ein Sieg im Super-G (2015). Seine insgesamt 10 Siege in Bormio und Kitzbühel machen ihn schon zur Legende, aber insgesamt hat Domme schon 18 Weltcuprennen gewonnen. Nur ein Südtiroler war jemals erfolgreicher, und zwar Gustav Thöni mit 24 Siegen. In der ewigen Bestenliste der „Azzurri“ ist Paris schon Dritter hinter Alberto Tomba (50) und Thöni. Dazu ist er noch amtierender Weltmeister im Super-G und hat 2019 auch den Weltcup in dieser Disziplin gewonnen. www.fliesenservicekg.it Showroom in Meran/Sinich · J. Kravogl Straße 1 Tel. 0473 490 929 · Fax 0473 787 382 Beratung · Verkauf · Verlegung Sanierungsarbeiten ...

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