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Wintersport 2019/20

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56 SPORT C

56 SPORT C 2019 Skeleton & Bob Manuel Schwärzer Noch viele Träume Den definitiven Sprung in eine Sportgruppe hat Manuel Schwärzer nun geschafft. In den vergangenen Wochen unterschrieb der 23-Jährige bei der Heeressportgruppe. „Somit ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und ich kann den Sport komplett professionell ausführen“, freut sich der Skeletonpilot. In den vergangenen Jahren hat er im Sommer stets im heimischen Hotelbetrieb gearbeitet. Nun konzentriert er sich das ganze Jahr über auf den Skeletonsport. Doch Träume hat der junge Eisacktaler noch viele. „Bei Olympia 2026 wäre ich im besten Alter“, sagt er. Auf sein Olympia-Debüt hofft Schwärzer aber bereits 2022. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. „Erstmal möchte ich mich im Weltcup unter den besten 20 etablieren“, so Schwärzer. Dann möchte er sich Schritt für Schritt an die Top-10 herantasten. Die ersten Weltcuprennen in Übersee lässt das italienische Skeleton-Nationalteam aus. Stattdessen starten Schwärzer und Co. im Intercontinental Cup. Der Weltcup beginnt dann für die „Azzurri“ Anfang Jänner in Winterberg. Die Saisonvorbereitung ist gut verlaufen. Auf der Bahn in Igls bereitete sich Schwärzer mit der italienischen Nationalmannschaft auf die anstehende Saison vor. Im Gegensatz zur vorigen Saison, als Schwärzer durch einen schweren Trainingsunfall im März 2018 monatelang ausfiel, konnte er nun auch die komplette Sommervorbereitung absolvieren. Zudem hat Schwärzer fleißig Material getestet. „Ich bin topfit, das neue Material passt. Die Saison kann kommen“, freut er sich. MANUEL SCHWÄRZER Geburtsdatum und -ort: 1. November 1996 in Brixen Wohnort: Meransen Sportgruppe: Heer Anna Schenk Neues Gesicht im Bobsport Südtirol stellt wieder eine Athletin im Bobsport. Seit Juli 2019 trainiert Anna Schenk mit den "Azzurri", im November wird die Grödnerin im Europacup erstmals zum Einsatz kommen. Nach der Olympiamedaille von Gerda Weißensteiner 2006 war es still geworden im Damen-Bobsport Südtirols. Im Sommer 2019 aber kam Bewegung in die Fachwelt, und bald sickerte durch, dass eine junge Grödnerin als Anschieberin im Team Italiens aufgenommen worden war. „Es war Alex Verginer, der mich einlud“, berichtet die 25-jährige Anna Schenk. Als ehemalige Leichtathletin (Spezialistin über 100 und 200 Meter) pflegte sie Kontakt zum ebenfalls aus der Leichtathletik „umgesattelten“ Verginer, ließ sich zu einem Probetraining in Cortina überreden. „An der Anschiebe-Anlage dort erzielte ich die besten Zeiten, und der Trainerstab war voll begeistert“, lächelt Anna Schenk. Cheftrainer Manuel Machata hatte keine Zweifel – und so begann Anna Schenk mit dem Training. 6 Mädchen bilden das azurblaue Team. Die Grödnerin ist Anscheiberin bei Tania Vicenzino, die als Weitspringerin letzthin bei der WM in Doha zum Einsatz gekommen war. Doch nun gilt das Augenmerk der 2 Sportlerinnen dem Eiskanal. Nach Cortina (auf Asphalt) gab es ein erstes Eistraining in Cesana, es folgte dann die erste Bahnfahrt in Königssee. „Ich muss eigentlich nur kräftig anschieben, im Bob selbst muss ich mich klein machen“, berichtet die junge Mama (Mutter von Fabian und Luca). Das geht tadellos, trotz Annas Krankheit, die ihr Sichtvermögen wesentlich einschränkt. „Ich leide an einer Zapfenstäbchendystrophie, aber bei einer Anschieberin ist dies kein Problem. Das Lenken überlasse ich Tania“, grinst Anna Schenk, die mit ihrer Krankheit locker umzugehen gelernt hat. Lillehammer wird der erste Prüfstein für die Grödnerin sein. Da startet sie in den Europacup, die weitere Stationen in Altenberg, Winterberg und Königssee vorsieht. „Danach entscheidet sich, ob wir auch zum Weltcup geschickt werden“, erzählt Anna, die sich bei den Trainern (neben Machata aus Deutschland wird sie von Simone Bertazzo, Marco De Boni und Giovanni Mulassano betreut) bestens aufgehoben fühlt. Fernziel sind natürlich die Olympischen Winterspiele 2026, doch Anna Schenk will einen Schritt nach dem anderen setzen. „Ich habe Potential, trainiere auch zu Hause fleißig, stemme Gewichte, laufe mit Zusatzgewicht, um meine Kraft zu steigern“, gibt Anna Schenk offen zu. Und sonst kellnert sie im Restaurant ihrer Familie, bringt den Gästen Pizzas und kühles Bier. Für den Winter 2019/20 wird sich Papa Pauli wohl eine neue Kellnerin suchen müssen. ANNA SCHENK Geburtsdatum und -ort: 19. März 1994 in Bozen Wohnort: St. Ulrich Verein: Bob Club Cortina

Bob SPORT C 2019 57 Patrick Baumgartner und Alex Verginer Südtiroler Bob-Power Vergangene Saison gelang Patrick Baumgartner endgültig der Durchbruch. In dieser Saison will der Pusterer Bobpilot erneut angreifen – gemeinsam mit dem Gadertaler Alex Verginer. Patrick Baumgartner ist der Stern am azurblauen Bobhimmel. Nach einer schwierigen Saison und den verpassten Olympischen Winterspielen im Jahre 2018 hat der 24-Jährige aus Issing letzte Saison seinen Durchbruch geschafft. Die Erwartungen an Italiens Nummer 1 waren hoch. Baumgartner hat sie erfüllt. Im Viererbob holte er im Jänner 2019 nach einigen Podestplätzen seinen ersten Europacupsieg – und PATRICK BAUMGARTNER Geburtsdatum und -ort: 27. Dezember 1994 in Bruneck Wohnort: Issing/Pfalzen Sportgruppe: Gefängnispolizei Weltcupkalender Bob und Skeleton 2019/20 6. bis 8. Dezember 13. bis 15. Dezember 3. bis 5. Jänner 10. bis 12. Jänner 17. bis 19. Jänner 24. bis 26. Jänner 31. Jänner bis 2. Februar 14. bis 16. Februar Lake Placid Lake Placid Winterberg La Plagne Innsbruck/Igls Königssee St. Moritz Sigulda setzte kurz darauf noch einen drauf. Mit einem weiteren Sieg krönte er sich zum Europacup-Gesamtsieger im Vierer und gleichzeitig zum Junioren- Europameister (U26). Schon damals war der Gadertaler Alex Verginer als Anschieber mit dabei. In dieser Saison gehen Baumgartner und Verginer erneut gemeinsam an den Start. Diesmal wollen sie als Südtiroler Bobduo vor allem auch im Zweierbob für Furore sorgen. Während Baumgartner seit jeher als Pilot startet, konzentriert sich Verginer auf seine Arbeit als Bremser und Anschieber. Der Gadertaler, der nebenbei als Bademeister arbeitet, hat erst vor rund 4 Jahren mit dem Bobsport begonnen, seit voriger Saison gehört er dem ALEX VERGINER Alex Verginer (links) und Patrick Baumgartner mit dem neuen 2er-Bob. Geburtsdatum und -ort: 3. Oktober 1994 in Bruneck Wohnort: St. Martin in Thurn Sportgruppe: Heer USA USA Deutschland Frankreich Nordtirol/Österreich Deutschland Schweiz Lettland A-Team der „Azzurri“ an. Die heurige Vorbereitung verlief jedoch nicht optimal, zuletzt musste er aufgrund einer Sprungbein-Verletzung, die er sich beim Anschieb-Training im Sommer in Cortina zugezogen hatte, 2 Monate pausieren. Rechtzeitig zu Saisonbeginn will Verginer jedoch in Topform sein. Baumgartner, der vor 2 Jahren den Sprung in die Sportgruppe der italienischen Gefängnispolizei geschafft hat und den Sport somit professionell ausüben kann, konzentrierte sich zuletzt vor allem auf den Viererbob. Nun will er gemeinsam mit Verginer auch im Zweier durchstarten. Dafür hat er kräftig investiert und sich einen neuen Bob gekauft. Die Kosten belaufen sich auf 20.000 bis 30.000 Euro und werden durch Sponsoren mitgetragen. Die Saison beginnt für Baumgartner und Verginer mit dem Europacup ab dem 17. November in Lillehammer. In diesem Jahr startet das Duo im Europacup, ab Jänner wird es dann mit dem Weltcup ernst. Das Ziel von Baumgartner lautet Olympia 2022. „Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Erstmal gilt es, im Weltcup konstante und gute Leistungen zu zeigen“, weiß Baumgartner. Dort will er in dieser Saison angreifen und um die Top-10 mitfahren. Sein bisher bestes Weltcupergebnis hatte er mit Rang 15 im Vierer vorige Saison in St. Moritz geholt. Nun möchte er noch regelmäßig einen drauf setzen. Die Qualifikation für den entscheidenden 2. Lauf der besten 20 ist bei den Ansprüchen des Pusterers ohnehin mittlerweile eine Pflichtaufgabe. „Die Leistungsdichte in den Top-20 ist dann aber extrem“, betont Baumgartner. Nichtsdestotrotz hat er hohe Ziele. Früher oder später will er auch um die Podestplätze mitfahren – und vielleicht sogar mit Verginer als Südtiroler Bobduo für Schlagzeilen sorgen. -Infografik: M. Lemanski

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