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Wintersport 2019/20

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50 SPORT C

50 SPORT C 2019 Naturbahnrodeln & Skilanglauf Greta Pinggera Den Spieß wieder umdrehen „Ich möchte den Spieß wieder einmal umdrehen“, lächelt Greta Pinggera, die in der letzten Saison meistens hinter Überfliegerin Evelin Lanthaler klassiert war. Die Laaserin, die auch schon internationale Titel gewonnen hat und sich auch die Weltcup-Gesamtwertung sichern konnte, ist vor der Saison 2019/20 motivierter denn je. „Ich war im Sommer in Malaysia und Australien im Urlaub, dann war ich als Rodelsport-Botschafterin in Neuseeland unterwegs“, sagt die 24-Jährige, die es nicht erwarten kann, in die neue Saison zu starten. „Ich bin gut vorbereitet, habe teils allein und teils mit den Nationaltrainern gearbeitet, freue mich auf die Herausforderungen auf der Rodelbahn.“ Letzthin konzentrierte sie sich auf die Trainingsarbeit zu Hause, wo sie nebenbei ihrem Konditorberuf nachging. Jetzt kommt der Winter, und mit ihm die großen Ziele der Greta Pinggera. „Meine Lieblingsbahnen kommen erst in der zweiten Saisonshälfte, aber ich möchte von Anfang an vorne mit dabei sei“, gibt sich die Laaserin klare Vorgaben für den Winter, in dem besonders die Rennen in Südtirol (Passeier und Deutschnofen) im Mittelpunkt stehen. Greta Pinggera freut sich dabei auf die sportliche Rivalität mit ihrer Freundin Evelin Lanthaler, will es aber nicht zu verbissen angehen. „Wenn es läuft, dann läuft es eben“, ist die Philosophie Pinggeras. Und wer weiß, vielleicht wird die kommende Saison wieder ein Pinggera- Jahr . GRETA PINGGERA Geburtsdatum und -ort: 17. Jänner 1995 in Schlanders Wohnort: Laas Verein: SC Laas Michael Hellweger und Florian Cappello Auf eigene Faust Michael Hellweger und Florian Cappello haben es schwer, denn sie gehören nicht zur Nationalmannschaft und auch keiner Sportgruppe an. Trotzdem wollen sie es nochmal versuchen. Hellweger, der im Weltcup vor 2 Jahren seine ersten Punkte geholt hatte, verpasste im vorigen Jahr bei seinen 3 Weltcup-Starts den Sprung in die Top-30. Florian Cappello feierte nach guten Leistungen bei nationalen Rennen im vorigen Jahr sein Weltcup- Debüt in Cogne im Aostatal, musste sich jedoch beim Sprint mit Rang 58 begnügen. Beide verpassten den definitiven Sprung in eine staatliche Sportgruppe und versuchen es nun auf eigene Faust. Hellweger trainiert mit dem 20-jährigen Gabriel Köhl (SV Deutschnofen), der sich seit seinem Oberschul- Abschluss 2018 ganz auf's Skilanglaufen konzentriert und durch gute Leistungen bei Italienmeisterschaften den Sprung in die Sportgruppe schaffen möchte. Über Sponsoren kann Hellweger seine Tätigkeit finanzieren. Im Training werden die Beiden von Coach Daniel Hackhofer unterstützt. Im Dezember bei den FIS- und Italienpokalrennen möchte der Sarner sich für die anstehenden Weltcups qualifizieren. Für die Weltcuprennen qualifizieren möchte sich auch Florian Cappello. Durch gute Leistungen in den Italienpokalrennen will er sein Ticket für Davos holen, wo der Weltcup Mitte Dezember Halt macht. Auch der Laaser trainiert auf eigene Faust. Konnte er im vorigen Jahr zumindest noch die Vorbereitung mit der Polizeisportgruppe absolvieren, trainiert er nun komplett alleine. Und er hat sich nun auch ein Ultimatum gesetzt. „Von Luft und Liebe kann ich nicht leben. Ich schaue jetzt, wie die ersten Rennen verlaufen und dann muss ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht. Vielleicht beginne ich mit einem Studium“, sagt Cappello. FLORIAN CAPPELLO Geburtsdatum und -ort: 24. Februar 1996 in Schlanders Wohnort: Laas Verein: SV Prad MICHAEL HELLWEGER Geburtsdatum und -ort: 28. Oktober 1996 in Bozen Wohnort: Sarnthein Verein: SC Sarntal Michael Hellweger

Naturbahnrodeln SPORT C 2019 51 Evelin Lanthaler Vorfreude auf den Heimweltcup Sie war die Überfliegerin der letzten Saison. Der letzte Winter verlief für sie „brutal“ gut. Sie hat auf allen Rodelstrecken gewonnen. Deshalb startet sie als große Gejagte in die Saison 2019/20. Und freut sich darauf: Das ist Evelin Lanthaler aus dem Passeiertal. An Motivation mangelt es der 28-Jährigen nicht. Wenn man gewinnt, will man die Serie ausbauen. Das ist die Philosophie der Rodlerin, die eine sensationelle Saison Revue passieren lässt: „Es lief optimal, aber geschenkt wurde mir nichts. Jeder Wettkampf war eine neue Herausforderung, aber es hat einfach alles gepasst. Trotzdem bin ich überzeugt, dass andere Rodlerinnen genauso gut sind.“ So bescheiden gibt sich Lanthaler, die nach ihren Triumphen nur wenig Zeit zum Regenerieren gefunden hat und schon bald auf die neue Wettkampfsaison fokussiert war. Eine Saison, in die Evelin Lanthaler allerdings mit neuem Geist gehen wird: „Der Erfolg macht dich freier im Kopf. Man weiß, dass es passt, man grübelt weniger, kann einfach mehr drauflos fahren.“ Das ist beim Fahrstil der Weltmeisterin der Schlüssel zum Erfolg. Lanthaler fährt couragiert, aggressiv, mag die technischen Herausforderungen. „Angst darf es keine geben, Respekt aber schon“, definiert sie ihre Haltung zu den Rodelbahnen, die sie immer sehr detailgenau analysiert. Dazu hilft auch ein Videostudium, das seit Jahren zu ihren „Hausaufgaben“ gehört. Die Weltmeisterin, die bis Allerheiligen im heimatlichen Stuls als Kellnerin arbeitete, kann es kaum erwarten, dass es auf Eis und Schnee los geht. „Ich finde es gut, dass man mit dem Saisonstart noch etwas zuwartet, denn die Wettkämpfe in Kühtai Anfang Dezember kamen zu früh. Man hatte kaum Gelegenheit, richtig zu trainieren, und schon ging es um Weltcuppunkte. Heuer steigen wir später ein, da hat man doch einige Trainingsfahrten hinter sich“, analysiert die Rodlerin, die im kommenden Winter den Heim-Weltcup am zweiten Jänner-Wochenende als Höhepunkt sieht. Auf der „Bergkristall“- Strecke in Platt in Passeier fühlt sich Evelin wohl, und da will sie wieder ganz vorne landen. Doch die Bestätigung an der Weltspitze ist das erklärte Ziel der Rodlerin aus Moos, die seit einiger Zeit in St. Martin lebt. „Wer den Gesamt- weltcup holt, kann sich mit Fug und Recht besonders freuen, denn das ist die Bestätigung, dass man einen ganzen Winter lang super gearbeitet hat.“ Rivalinnen gibt es für Evelin Lanthaler zuhauf, angefangen in den eigenen Reihen mit Greta Pinggera, dann bei den Österreichern mit Tina Unterberger oder bei den Russen mit der ewig kämpferischen Ekaterina Lawrentjewa. Großes Talent bescheinigt sie auch Lisa Walch, die Österreicherin, die für Deutschland startet und in Mals zur Sportoberschule geht. Was die Zukunft des Naturbahnrodelsports angeht, gibt Evelin Lanthaler zu, dass sie sehr oft auf die „Olympiatauglichkeit“ der Sportart angesprochen wird: „2026 bei Olympia in Italien sollte man den Vorstoß wagen, erneut um die Aufnahme des Naturbahn-Rodelsports anzusuchen. Ich wünsche es der Sportart sehr, ich selbst werde dann nicht mehr aktiv sein“, lächelt sie. Schließlich sei sie zu sehr Familienmensch, möchte in 7 Jahren glückliche Mama sein. „Aber das ist noch weit weg, bis dorthin möchte ich einfach ein Weilchen noch weiter gewinnen. Weil Siege die beste Motivation sind.“ EVELIN LANTHALER Geburtsdatum und -ort: 6. Mai 1991 in Meran Wohnort: St. Martin in Passeier Verein: RV Passeier

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