38 KLAUSEN November 2022 Foto © Tobias Kaser Photography Foto © socialventures Vom Gassl-Advent und verschneiten Almen Schlendert man an den Advents- Wochenenden durch die mittelalterliche Altstadt von Klausen, durchbricht warmes Laternenlicht die frühabendliche Dunkelheit und sorgt für eine einzigartige Atmosphäre. In Holzhütten und Keller bieten geschäftige Händler liebevoll handgefertigte Waren zum Verschenken oder Behalten an. Süße Düfte locken zu Ständen und Gasthäusern, bei denen man seinen Gaumen mit herzhaften Leckereien verwöhnen kann. Weihnachtliche Musik und Gesang erklingt in den Gassen und Plätzen der Kleinstadt. Künstlerstädtchen Klausen Auch außerhalb der Weihnachtszeit ist das schmucke Künstlerstädtchen Klausen einen Besuch wert. Im Stadtkern reihen sich herrschaftliche Häuser mit aufwändig gestalteten Fassaden und verzierten Erkern aneinander. Schmale Gassen führen zu kleinen Plätzen und geheimen Ecken, und es scheint, als wäre dort das letzte Jahrhundert stehen geblieben. Gerade deshalb wurde der Ort von namhaften Künstlern gerne als Motiv ihrer Werke gewählt und gehört zu den schönsten Altstädten Italiens. Mittelgebirge im Winter Hoch über der Stadt ragt das imposante Kloster Säben. Man erreicht es zu Fuß in einer halben Stunde und kann sich dort die Kirchen ansehen. Gleichzeitig ist der aussichtsreiche Panoramaweg auch der Einstieg zum „Keschtnweg“. Dieser ist nicht nur in den warmen Monaten, sondern ganzjährig begehbar. Von Klausen aus verläuft er in Richtung Norden vorbei am Kastaniendorf Feldthurns oder in Richtung Süden durch Villanders mit der bekannten Defreggergasse und Barbian mit dem „schiefen“ Turm. Almen-Winter Schneegenießer und Sonnenanbeter kommen auf der Villanderer Alm und der Feldthurner-Latzfonser Alm voll auf ihre Kosten. Kilometerlange geräumte Wanderwege und gespurte Langlaufloipen ziehen sich durch die weiße Winterlandschaft der Hochebene. Mit Schneeschuhen und Tourenski gelangt man auch zu weniger erschlossenen Zielen. Mutigere können sich im Jänner auf ein eiskaltes Abenteuer einlassen und nach einer Sonnenuntergangswanderung mit Hüttenschmaus eine Nacht im Biwak Camp verbringen. Genießen mit allen Sinnen Da bekanntlich Bewegung an der frischen Luft hungrig macht, laden die urigen Hütten zur Einkehr mit Foto © IDM Südtirol/Andreas Mierswa einer Auswahl feinster Almkost wie hausgemachten Speckknödeln und saftiger Buchweizentorte mit Preiselbeermarmelade ein. Unvergesslich dabei der traumhafte Blick auf die verschneiten Dolomitengipfel. Wer es dann mit vollem Bauch gemütlicher angehen möchte, kann sich auf eine Rodel schwingen und abwärtsdüsen. Wenn im März die Tage wieder länger werden und auch auf den Almen die Temperaturen mildere Werte erreichen, freuen sich Weinkenner und solche, die es noch werden möchten, auf eine exklusive Veranstaltung: Snow & Wine. Bei einer geführten Winterwanderung von Hütte zu Hütte werden ausgesuchte Spitzenweine verkostet und dazu passende Köstlichkeiten verspeist. Klausen und seine Dörfer sind ein Geheimtipp für alle, die den Winter auf sanfte und genussreiche Weise erleben und dabei noch die Ursprünglichkeit der Gegend kennenlernen möchten. Weitere Informationen unter www.klausen.it
AKTUELL November 2022 39 Foto © STA Riller Nächster Halt: Südtirol! Einsteigen, sich zurücklehnen, die vorbeiziehende Landschaft genießen – so kann der Urlaub beginnen! Und so beginnt er, wenn man sich für die Reise mit der Bahn entscheidet. Mit den „Öffis“ nach und in Südtirol ist Erholung vom ersten Tag an garantiert. Edith Runer Von Johann Wolfgang von Goethe lernen wir nicht nur viel über die deutsche Sprache, sondern auch in der Art des Reisens kann uns der große Dichter ein Vorbild sein. Immerhin nahm er sich für seine Reise von Karlsbad nach Rom fast zwei Monate Zeit. Während der Fahrt im Sessel einer Kutsche saugte er die landschaftlichen Eindrücke mit all seinen Sinnen auf und empfand dabei Glück und Freude. Mit dem Eurocity nach Südtirol Nur keine Vorurteile, bitte! Nun, so viel Urlaub am Stück, wie es sich Goethe gönnte, können sich wohl die wenigsten von uns leisten. Doch einiges hat uns der Verfasser der „Italienischen Reise“ auf alle Fälle gelehrt: Wer sich fahren lässt, der erlebt eine Reise von der ersten Minute an – mit Augen, Nase, Ohren und ohne Stress. Die Zeit der Kutschenfahrten ist natürlich vorbei. Dafür gibt es aber heute eine schnellere, aber mindestens genauso bequeme Alternative: die Bahn. In den Urlaub mit der Bahn? Puh … da rümpfen wohl so manche Ferienhungrige ganz schnell mal die Nase. Andererseits – wie abwegig ist die Idee, auf den Zug umzusteigen, in Zeiten des sicht- und spürbaren Klimawandels, der enormen Treibstoffpreise und der verstopften Autobahnen, die Foto © Markus Mainka zudem ebenfalls immer teurer werden? Es gibt mittlerweile nicht nur schnelle und günstige Bahnverbindungen von Deutschland nach Südtirol, sondern auch der öffentliche Nahverkehr in Südtirol bietet mehr als nur Urlaubsfreuden. Im besten Fall reisen Sie gratis durch das Land. Bahnverbindungen abrufbar Aber zunächst zu den Fakten: Südtirol ist mit der Deutschen Bahn und den Österreichischen Bundesbahnen sehr gut zu erreichen. Wer keine Minute seines Urlaubsglücks versäumen möchte, der reist über Nacht mit dem Urlaubs-Express von Hamburg, Hannover, Köln oder Düsseldorf aus nach Bozen und genießt dort ausgeschlafen den ersten Ferientag. Die Züge fahren von Mai bis Oktober wöchentlich. Eine Alternative ist der ÖBB-Nightjet ab Hamburg, Köln oder Düsseldorf über Innsbruck nach Südtirol. Alle Bahnverbindungen nach Südtirol samt möglichen Ermäßigungen finden Sie unter www.trainline.com. Ganz einfach Start- und Zielpunkt, Hin- und Rückreisedatum eingeben – und schon sind die Infos am Handy oder am PC. Übrigens: Wer in Zügen der DB/ÖBB anreist, kann an Bord dieser Züge oder in den DB-Reisezentren das Anschlussticket Südtirol zum Preis von nur 5 Euro erwerben. Damit können am Tag der An- oder Rückreise alle Regional-, Stadt- und City-
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