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74 Nr. 6/2022 AKTUELL Mit alternativen Währungen durch die Krise? In Zeiten finanzieller Panik haben alternative Währungen Hochkonjunktur. Während Kryptowährungen vor allem bei jungen Menschen und Spekulanten beliebt sind, gewinnen Regionalwährungen als Antwort auf zu viel Globalisierung und eine krisenhafte Finanzwirtschaft immer mehr Zuspruch. In der Geschichte haben alternative Währungen immer wieder die staatlichen Währungen vor harte Proben gestellt. Es verwundert nicht, dass sie gerade in Zeiten von Wirtschaftskrisen Hochkonjunktur haben. Rund um die Finanzkrise 2008 entstand etwa die Kryptowährung Bitcoin. Erfunden hat sie Satoshi Nakamoto; seit 2009 wird sie genutzt. Der Name Bitcoin setzt sich zusammen aus dem Wort für die kleinste digitale Einheit, dem Bit, und dem englischen Wort Coin für Münze. Wie andere Kryptowährungen existieren auch Bitcoins nur virtuell, als digitale Zeichenfolge, es steht kein realer Wert dahinter. Das Zahlungssystem Bitcoin nutzt moderne, kryptografische Methoden der Verschlüsselung. Daher werden Bitcoins und andere digitale Währungen auch Kryptowährungen genannt. Gerade bei jungen Menschen sind Kryptowährungen als Investmentalternative so beliebt wie kaum zuvor. Das Thema bei Kryptowährungen wie Bitcoin aber ist, dass sie vorrangig der Spekulation dienen und starken Kursschwankungen unterliegen. Regionalwährungen als Antwort auf Globalisierung Ein anderer Grundsatz als dem Bitcoin liegt Komplementärwährungen zugrunde: Sie sind eine Antwort auf zu Die Alpen-Regiowährung JETZ NEU: Fringe Benefits für Ihre Mitarbeiter bis zu 600 Euro jetzt in Mountex bezahlen. Sie sparen Liquidität in Euro und fördern den lokalen Konsum. Profitieren auch Sie vom Wirtschaftskreislauf, der regionale Unternehmen wachsen lässt! Jetzt unverbindlichen Termin vereinbaren: info@mountex.it Weitere Infos auf www.mountex.it

AKTUELL Nr. 6/2022 75 viel Globalisierung und eine krisenhafte Finanzwirtschaft. Komplementärwährungen entstehen zumeist mit dem Ziel, lokale Wirtschaftskreisläufe zu fördern und wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ausgleich zu schaffen. In Europa gibt es aktuell rund 400 Komplementärwährungen. Eine besondere Form der Komplementärwährungen sind Regionalwährungen. Im deutschsprachigen Raum gibt es rund 70 davon. Ihre Besonderheit: Sie gelten nur in einer bestimmten Region bzw. einem bestimmten Gebiet und regen dazu an, Waren oder Dienstleistungen vor Ort zu konsumieren. So bleibt das Geld in der unmittelbaren Umgebung, lokale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt und ganz nebenbei wird durch den lokalen Konsum auch noch CO 2 eingespart. „Regionalwährungen unterstützen die lokale Wirtschaft“ Der Eppaner Damian Comper hat zusammen mit vier weiteren Gründungsmitgliedern mit seinem Start-up Mountex ein Zahlungsmittel für Südtirol geschaffen. Der Mountex, dessen Wechselkurs eins zu eins dem Euro entspricht, soll lokalen Unternehmen mehr Liquidität und neue Kunden bringen. Ein Gespräch über die Rolle von Regionalwährungen. Radius: Herr Comper, auf welches Problem in unserem Geldsystem versuchen Regionalwährungen wie Mountex eine Antwort zu geben? Damian Comper: Regionale Wirtschaftskreisläufe wie Mountex sind eine Antwort auf die Probleme, die die Globalisierung von Währungen wie dem Euro in Verbindung mit der Globalisierung der Wirtschaft Damian Comper hervorgebracht hat. Sie entsprechen vor allem der wachsenden Nachfrage nach „Umlaufkrediten bzw. Handelskrediten für kleine und mittlere Unternehmen“. Sie verbessern außerdem die Möglichkeit für Kleinunternehmen und Start-ups, sich in der Anfangsphase zu finanzieren. Radius: Wie unterstützen Regionalwährungen eine Provinz wie Südtirol? D. Comper: Ein Kreislauf wie Mountex unterstützt die lokale Wirtschaft, da seine Nutzung den Mitgliedern, die lokale Unternehmen sind, vorbehalten ist. Dies führt zu einer positiven Entwicklung, bei der die Ausgaben innerhalb der Provinz favorisiert werden. Auf diese Weise werden die Ressourcen in dem Gebiet gehalten. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor für Unternehmen, die auf ihrem eigenen Markt unter der Konkurrenz von großen Konzernen leiden. Radius: Wie sehen Sie Regionalwährungen im Zusammenhang mit herkömmlichen Währungen wie dem Euro? D. Comper: Ich bin der Meinung, dass solche Lösungen als „komplementärer“ Kreislauf bestens geeignet sind. Das heißt, sie ersetzen den Euro nicht, sondern ergänzen ihn, indem sie bestimmte negative Auswirkungen der Globalisierung in Grenzen halten. Daher bin ich davon überzeugt, dass ein ausgewogenes System neben der Weltwährung im Kern einen lokalen Kreditkreislauf haben muss. Das Gleichgewicht zwischen den beiden Währungen, ohne die Möglichkeit des Umtauschs und damit der Spekulation, kann meines Erachtens ein kohärenter Weg sein, um alle Vorteile zu nutzen, die die einzelnen Währungen bieten.

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