90 Nr. 4/2021 AKTUELL Frage an den Experten Die Radius-Themenausgaben informieren und vermitteln zeitgemäßes Wissen in kompakter Form. In dieser Rubrik beantworten unsere Experten aktuelle Fragestellungen. In dieser Ausgabe wird zum übergeordneten Thema „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ eine spezielle Detailfrage geklärt. Thomas M., Meran: Im vergangenen August wurden wir darüber informiert, dass für Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, die sich in Regionen- und Landeshauptstädten oder in Großstädten mit mehr als 50.000 Einwohnern befinden, ein sogenannter Mobility Manager vorgesehen werden soll. Sie begleiten Unternehmen auch in Nachhaltigkeitsfragen, so interessiert es mich, wie wir uns als Unternehmen mit 130 Mitarbeitern nun verhalten müssen bzw. was auf uns zukommt? Rainer M. Sigmund: Grundsätzlich will ich Ihnen vorausschicken, dass der besagte Direktorialerlass Nr. 179 vom 12. Mai 2021 des Ministeriums für ökologischen Wandel und des Ministeriums für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität mit dem Dekret Nr. 209 vom 4. August 2021 genehmigt wurde, Sie direkt davon aktuell jedoch nicht betroffen sind, da Ihr Sitz nicht in einer Gemeinde mit mehr als 50.000 Einwohnern ist. Sie müssen somit eigentlich nichts tun, sollten sich aber unbedingt dahin gehend bemühen. Die Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig entwickeln können. Der Verkehr belastet die Umwelt jedoch enorm: Weltweit wird knapp ein Fünftel der Treibhausgase vom Verkehr verursacht, in Europa ist es knapp ein Viertel. Wir tragen also alle Verantwortung, und mit dieser nennenswerten Mitarbeiterverantwortung könnten Sie mit geringem Aufwand ein wertvolles Vorbild sein. Zum Verständnis: Ziel dieser Verordnung ist es, bei den Unternehmen ein nachhaltiges betriebliches Mobilitätsmanagement zu kultivieren, um Mitarbeiter-, Besucher- und Kundenverkehr sowie Dienstreisen möglichst effizient, sicher und umweltverträglich zu gestalten. Im Grunde geht es darum, die Unternehmen mit einer nennenswerten Mitarbeiterstruktur zu verpflichten, Individualverkehr des gesamten Teams periodisch zu analysieren und durch eine gezielte Planung die zusammenhängenden negativen Auswirkungen auf die Umwelt gezielt zu verringern. Bereits im Jahr 2020 wurde vom Staat Italien für betroffene Unternehmen die Figur des Mobility Managers eingeführt, welcher nun die innerbetriebliche Verantwortung tragen soll, die definierten Leitlinien (laut Decreto Interministeriale n. 179 del 12 maggio 2021, art. 3 comma 5) für die Verfassung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätspläne mit dem Mobility Manager der Gemeinde zu koordinieren. Dieser Beauftragte in der Gemeinde hat dann auch die Aufgabe, eventuelle Änderungen im Mobilitätsplan des Unternehmens vorzuschlagen, um eine noch bessere Umsetzung erzielen zu können. In Südtirol fördert ‚Green Mobility‘, eine vom Land Südtirol initiierte und durch die Südtiroler Transportstrukturen AG koordinierte Initiative, Wieso sollten Sie nun also etwas tun, auch wenn Sie in Meran ansässig und von der Gesetzgebung aktuell eigentlich nicht betroffen sind? Gerne schildere ich Ihnen einige Vorteile: • GESUNDHEIT FÖRDERN – Durch Anregungen zu einem aktiven Weg zum Arbeitsplatz, z.B. zu Fuß, steigern Sie die Gesundheit und somit auch die Lebensqualität Ihrer Mitarbeiter. • BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ – Durch Emissionseinsparung leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und sensibilisieren Ihre Mitarbeiter für das Thema: Ihr konkreter Beitrag zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung. • KOSTEN SPAREN – Durch eine Standortanalyse bringen Sie Transparenz in Ihre Mobilitätskosten, Parkplatzkosten und CO 2- Emissionen. Sie bilden aussagekräftige Kennzahlen und identifizieren Nutzenpotenziale. • LEUCHTTURM SEIN – Sie sind Vorbild für andere Unternehmen auf Südtirols Weg zur Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität. • REPUTATION STEIGERN – Sie sichern die Erreichbarkeit des Standortes, generieren Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Unternehmen und stärken Ihre Mitarbeiterbindung.
FRAGE AN DEN EXPERTEN Nr. 4/2021 91 Foto © Pablo Valerio kehr, Besucher-/ Kundenverkehr und Güterverkehr. Gemeinsam mit spezialisierten Instituten wurden von der Initiative ‚Green Mobility‘ erste Pilotprojekte in Südtirol bereits vor Eintritt dieser Regulatorik ganzheitlich optimiert, weitere sind in Planung. Sollten Sie den Weg zum betrieblichen Mobilitätsmanagement in Ihrem Unternehmen also beschreiten wollen, bietet sich ein einfacher und erfolgreich erprobter 5-stufiger Prozess zur Einführung, Umsetzung und Beurteilung an. Sollte die Regulatorik dann auch für Unternehmen unterhalb der definierten Einwohnergrenzen gelten, haben Sie nicht nur vorausgedacht und Gutes getan, sondern sind einen wichtigen Schritt voraus. seit mehreren Jahren diese Art des Mobilitätsmanagements als Teil der Südtiroler Landesstrategie für nachhaltige alpine Mobilität. Die von den Betrieben erzeugten Verkehrsströme sollen in Zukunft noch sicherer, stadt- und umweltverträglicher organisiert werden und Mobilität so nachhaltig wie möglich gestalten. Neben dem Berufsverkehr umfasst dies auch Dienstreisever- Der Experte Rainer M. Sigmund, Weg-Begleiter und Sparringpartner für CSR-Strategien und Unternehmensinhaber der Vinburg Projects GmbH in Meran. Er ist Terra Certified Partner und arbeitet über die Plattform der Vinburg Projects zur Entwicklung von Unternehmen auf Projektebene interdisziplinär mit ausgewählten Branchen- und Fachspezialisten zusammen. Mehr unter www.vinburg.com. Vinburg Performance Circle Das Dashboard für Vorausdenker im Mittelstand. Das hybride Strategiewerkzeug hilft Ihnen als Geschäftsleitung, einen ganzheitlichen Überblick über die Erfolgsfaktoren Mensch, Markt, Finanzen und Struktur zu erhalten und die Unternehmensperformance gemeinsam mit gezielt ausgewählten Spezialisten vorausdenkend zu steigern. QR-Code scannen und direkt ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren! PERFORMANCE NACHHALTIG STEIGERN! www.vinburg.com Via-Enrico-Toti-Str. 3 | I-39012 Meran/o (BZ) projects@vinburg.com | T. +39 0473 420 421
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