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Südtirols Top 100 2012

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KKR_Radius_190x67mm_def.indd 1 27.09.12 11:57 themenbereich 64 09/2012 09/2012 65 aktuell Motiviert durch angespannte Zeiten Italien befindet sich mit einem Wirtschaftsrückgang von ca. 2,5 % in einer Rezession, Spanien und Portugal in einer noch viel schlimmeren. Griechenland ist dem Abgrund nahe, die Schweiz kämpft mit ihrem Schweizer Franken. Für Europas Wirtschaft rechnen Experten 2013 mit 0 Wachstum. Auch außerhalb Europas scheint sich die Wirtschaft laut makroökonomischen Angaben nicht positiv zu entwickeln. Selbst die asiatischen Boom Märkte verlieren den bisherigen Wachstumsrhythmus. Viele Unternehmen haben ihre Kapitalreserven nach der Lehmann Pleite 2008 aufgebraucht und die Kreditinstitute pflegen eine so rigide Finanzierungspolitik wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Auch wenn diese Haltung nachvollziehbar ist, entzieht sie den Unternehmen dringend benötigte liquide Mittel. Tipps zur Unternehmensführung in Krisenzeiten Wie stellen sich Unternehmen auf diese Szenarien ein und vor allem, wie schaffen sie es trotz Krisenzeiten die wichtigste Ressource, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hoch motiviert zu halten? Patentrezepte gibt es natürlich keine, wohl aber einige Überlegungen, Anregungen und Tipps, die in solchen Situationen nützlich sind und sich für die Krisennavigation als hilfreich erweisen. 1. Den Tatsachen unverblümt ins Auge schauen Analysieren Sie die Daten, Umsätze, Deckungsbeiträge, Kosten, Kunden- und Lieferantenpositionen, aber vor allem die Liquiditätssituation bzw. -vorausschau. Setzen Sie dabei die „schwarze Brille“ auf und gehen Markus Weisshaupt Sie von negativen Szenarien aus. Überprüfen Sie die Solidität und finanzielle Widerstandskraft Ihres Unternehmens auch im Falle des schlechtesten Szenarios. Sollte Kapitalbedarf notwendig sein, gehen Sie nicht davon aus, dass sie wie bisher auf klassische Bankdarlehen zurückgreifen können und prüfen Sie alternative Finanzierungsmöglichkeiten: Ist Kapitalzufluss aus privaten Mitteln möglich, ist das Unternehmen für Private Equity oder andere Investoren attraktiv und würden Sie diese Möglichkeiten überhaupt in Betracht ziehen? 2. Transparenz gegenüber Ihren Banken Spielen Sie den Banken kein Schönwetterszenario vor, sondern seien Sie transparent und klar, was die Situation und den Ausblick Ihres Unternehmens betrifft, sowie welchen Strategieplan das Unternehmen hat. Stellen Sie interne Controlling Daten zur Verfügung und binden Sie die Banken in Ihre Überlegungen mit ein. Nur wenn der Finanzdienstleister umfassend informiert ist, kann er sich mit konstruktiven Lösungsmöglichkeiten einbringen. 3. Klassische Krisenmaßnahmen, aber frühzeitig Nutzen Sie klassische Krisenmaßnahmen frühzeitig und warten Sie nicht, bis es keinen anderen Ausweg mehr gibt, denn dann ist es manchmal schon zu spät. Denken Sie an die Anwendung gesetzlicher Möglichkeiten, wie der Ausgleichskasse und der Solidaritätspakete. Hier lautet der Grundsatz: lieber etwas früher gegensteuern. Das wiederum setzt voraus, dass die Szenarien mit genügend Vorlaufzeit konkret durchgespielt und analysiert werden. 4. Verkauf stärken Einen der größten Fehler, den Unternehmen bei negativen Ergebnissen und Ausblicken machen, liegt darin, Ressourcen im Marketing und Vertrieb zu reduzieren. Stärken Sie alle verkaufsrelevanten Aktivitäten. Auch wenn gespart werden muss, tun Sie dies niemals bei verkaufsrelevanten Aktivitäten, Projekten und Mitarbeitern. Der Vertrieb ist der Motor eines Unternehmens und gerade in Krisenzeiten sind gezielte Verkaufsmaßnahmen und eine motivierte, engagierte Vertriebsmannschaft einer der wichtigsten Schlüssel zum erfolgreichen Navigieren in schwierigen Zeiten. 5. Prüfung des Geschäftsmodells Der Erfolg von heute ist das Ergebnis vergangener Entscheidungen, die unter bestimmten Rahmenbedingungen getroffen wurden. Überprüfen Sie Ihr derzeitiges Geschäftsmodell. Ist es dem veränderten Umfeld anzupassen? Macht es Sinn, das Geschäftsmodell in einigen Teilen zu verändern, einige Leistungen zu reduzieren oder vielleicht gar zu streichen, andere hingegen zu verstärken? Sind Teile der vom Unternehmen erbrachten Wertschöpfungskette auslagerbar? Stellen Sie alles Bewährte in Zweifel. Gehen Sie hart mit den Erfolgsfaktoren der Vergangenheit um, denn diese sind nicht unbedingt jene einer erfolgreichen Zukunft. 6. „Reiner Wein“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter In einer angespannten Unternehmenssituation gibt es nichts, was zerstörerischer ist, als desorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Unklarheit, Unwis- › Kältetechnik › Industriekälte › Klimatechnik › Service [Coole] Ergebnisse E.-Fermi-Straße 4 - 39100 Bozen - Tel. 0471 060020 - www.kkr.it sen, Angst, Unsicherheit und Demotivation ihre Leistung erbringen sollen. Motivation entsteht bekanntlich aus der Abfolge von folgenden vier Schritten, wobei das Durchleben aller vier Phasen Motivation schafft und das Ausblenden einer einzigen Demotivation verursacht. A) Problem erkennen. B) Lösungen denken. C) Lösung umsetzen. D) Ergebnis anschauen. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über den Zustand und die Herausforderungen des Unternehmens. Lassen Sie sie „das Problem“ erkennen, binden Sie sie ein und erwarten Sie Lösungsvorschläge, die dem Ziel dienlich sein könnten. Das stärkt das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und entsprechend die Erfolgswahrscheinlichkeit in der Umsetzungsphase der Maßnahmen. Liefern Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder Informationen, ob die Schritte greifen, welche Resultate dadurch erzielt werden, ob sie ausreichen oder ob weitere Schritte notwendig sind. Durch das Einhalten der vier Motivationsphasen werden Mitarbeiter wie mündige Menschen behandelt. Sie nehmen aktiv Teil an den Geschehnissen, weil sie das Wissen um die Situation teilen und sich einbringen können. Trotz Krise, trotz angespannter Situation werden Sie mit Motivation und Einsatz belohnt. Das ist es wert!

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