Das Schnalstal: Ursprünglichkeit, Glets Wer über das Südtiroler Schnalstal berichtet, kommt um zwei Figuren nicht herum, die diesem wunderschönen Seitental des Vinschgaus mit seinen uralten hölzernen Höfen in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll ihren Stempel aufgedrückt haben. Da ist zum einen Ötzi, der weltberühmte „Mann aus dem Eis“. Am 19.9.1991 – welch ein Datum! – wurde die über 5.000 Jahre alte Gletschermumie am Hochjochferner durch Zufall entdeckt, und seitdem geht von Ötzi eine ungemeine Faszination aus. Im Wallfahrtsort Unser Frau, dem Hauptort der rund 1.200 Einwohner zählenden Gemeinde Schnals, steht ein beeindruckendes Freilichtmuseum, das Ötzi und dessen Umfeld gewidmet ist. Tatsächlich war das Schnalstal bereits damals vor weit mehr als 5.000 Jahren schon besiedelt! Heuer im Sommer wurde eine atemberaubende Aussichtsplattform auf der Grawandspitze errichtet und nach ihm benannt: „Iceman Ötzi Peak 3.251 m“. Womit wir bei der zweiten prägenden Schnalser Figur wären, dem Bauernsohn und Seilbahnpionier Leo Gurschler. Unter dessen Führung schlossen sich vor über einem halben Jahrhundert die Schnalser zusammen und lancierten die Errichtung eines Skigebietes am Hochjochferner. Der Tourismus sollte dem Tal, damals geprägt von karger und armer Berglandwirtschaft, zum Aufschwung verhelfen. Leo Gurschler erfand ein Novum für Italien: den Sommerskilauf am Gletscher. Schnals wurde so zur erfolgreichen Ganzjahresdestination. Mittlerweile wird im Schnalstal „nur“ noch knapp neun Monate Ski gelaufen, von September bis Mai. Vor allem deshalb schuf die Schnalstaler Gletscherbahnen AG als Attraktion für die Gäste im Sommer die ihrem Urahn Ötzi gewidmete Aussichtsplattform. Skigebiet Schnalser Gletscher: Wintersport in imposanter Kulisse Am Gletscher genießen die Skifahrer die ungewöhnlich lange Saison und vor allem die Weite und den Raum der Skipisten. Meistens wähnt man sich auf Skiern fast allein unterwegs. Ein guter Skitag beginnt auf 3.212 Meter Meereshöhe, denn so hoch liegt die Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn. Ein guter Tipp: gleich in aller Frühe die erste Seilbahn nehmen, im höchsten Hotel Europas noch einen Cappuccino trinken und dann die frisch gespurte, sieben Kilometer lange Abfahrt bis nach Kurzras genießen! So heißt der letzte kleine Weiler im Tal, wobei „das Tal“ in Kurzras immer noch 2.000 Meter hoch ist. Wer im Winter nicht gleich auf den Gletscher möchte,
Foto © Martin Rattini SCHNALSTAL Anzeige 11 cher, Iceman „Ötzi“ & Olafur Eliasson Foto © Martin Rattini kann mit den Aufstiegsanlagen auf Lazaun, zum Roten Kofel oder aufs Teufelsegg vorliebnehmen. Im Skigebiet ist für alle Könnensstufen etwas mit dabei, auch wenn das Angebot für sportlich geübte Stufen überwiegt. Umrahmt von den tief verschneiten Gipfeln des Hochjochferners lockt das Skigebiet nicht nur heimische Skifahrer, Familien und Urlaubsgäste an, sondern ist auch ein beliebter Trainingsplatz für die Wintersport-Weltelite. Im September klimpern die Glocken der Schnalser Schafe, im Oktober die Medaillen der vielen Weltmeister und Olympiasieger, scherzen die Einheimischen. Etliche der Sportgrößen übernachten im „Grawand“, gleich an der Bergstation, weil sie aufs Höhentraining schwören. Andere Hotelgäste bevorzugen die unvergesslichen, unvergleichlich schönen Sonnenauf- und -untergänge und den nächtlich eisklaren und daher so nahen Sternenhimmel. Autogramme? – Fehlanzeige! Gleichwohl der Tourismus aus dem Schnalstal nicht mehr wegzudenken ist und sich das Skigebiet seit seinen Anfängen stetig erneuert hat, hat das Schnalstal wie kaum ein anderes Südtiroler Tal ein großes Stück seiner Ursprünglichkeit bewahrt. Das wiederum hat in den letzten Jahren wiederholt internationale Filmproduktionen auf den Plan gerufen. Dem urigen Tal konnten aber auch die teils spektakulären Drehs nichts anhaben. Und die Hollywoodstars verstanden sogleich, dass sie hier keine Bodyguards brauchten und in jedem Restaurant einkehren konnten, um eben bewirtet, nicht um bestaunt zu werden. Auch Après-Ski-Liebhaber suchen hier vergeblich nach der Szene, und doch sind die Schnalstaler gesellige Menschen, auf ihre Weise halt. Ein Weltstar der Künste am Gletscher Mit Aktionen und Installationen rund um den Globus und Ausstellungen in den berühmtesten Galerien der Welt hat sich der isländisch-dänische Kreativgeist Olafur Eliasson in den Olymp der Kunstwelt katapultiert. Es grenzt an ein Wunder, dass es dem in Schnals beheimateten Kulturverein Talking Water Society gelungen ist, einen solchen Weltstar für die Realisierung eines Kunstwerkes zu gewinnen. Dafür brauchte es vor allem Geduld und das richtige Thema, heißt es dazu bescheiden. Eliasson, der sich intensiv mit dem Problem des Klimawandels auseinandersetzt und unter anderem auch UN-Botschafter für Nachhaltigkeit ist, schuf am Gletscher sein Werk „Our Glacial Perspectives“. Besucher werden dabei über einen 410 Meter langen hochalpinen Weg durch neun Tore geführt, die als Intervalle bzw. in Abständen angeordnet der Dauer der Eiszeiten entsprechen. Am Ende des an der Bergstation beginnenden Kunstparcours steht ein Pavillon aus Stahl und Glas, von dessen Mittelpunkt aus der Blick des Betrachters durch Stahlringe führt und somit astronomische Phänomene nachvollzieht: vom Weg der Sonne zur Sommer- und Wintersonnwende wie zur Tagundnachtgleichen. Durch die Markierung des Horizonts, der Himmelsrichtungen und der Bewegungen der Sonne soll das Kunstwerk die Aufmerksamkeit auf eine größere planetarische Perspektive lenken und aus dieser heraus wiederum auf die Klimaveränderung. Die Installation Eliassons wird Signale aussenden und internationale Gäste anlocken. Es ist ein genialer Schachzug, weil die Schnalser damit einen direkten Bezug zu ihrer jüngeren Geschichte herstellen, als vor 5.000 Jahren ein Jäger sich hier bewegte, der ebenfalls weltweit für Aufsehen sorgt und von dem eingangs die Rede war: Ötzi. Schnalstaler Gletscherbahnen AG Kurzras 111 | I-39020 Schnals Tel. +39 0473 662 171 info@schnalstal.com | www.schnalstal.com
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