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Südtirol Magazin WamS 2023

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4 DOLCE VITA IN

4 DOLCE VITA IN SÜDTIROL Der Sterzinger Zwölferturm, das Wahrzeichen der Fuggerstadt, befindet sich am Ende der mittelalterlichen Altstadt. Sonne, und alles, was das Herz begehrt Südtirol, das perfekte Ziel für die Flucht aus dem Einerleigrau. Italian Lifestyle gepaart mit alpenländischer Tradition. Dr. Nicole D. Steiner

DOLCE VITA IN SÜDTIROL April 2023 5 Wintergrau. Feuchtkalt. Wenig Licht. Morgens zur Arbeit im Dämmerlicht, abends nach Hause im Dämmerlicht. Handschuhe, Mütze, Schal, Daunenmantel und doch kalt. So ein Winter in Deutschland dauert eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann zwischen Ende November und Anfang Februar schleicht sich das Gefühl ein: Das hört ja gar nicht mehr auf. Ende Februar täuscht der ein oder andere vereinzelte Tag das Frühjahr vor, aber am nächsten Morgen präsentiert sich vor dem Fenster die gewohnte Suppe. Selbst der Hund will nicht vor die Tür. Am Markt der übliche Kohl, Kartoffeln, mit etwas Glück Mangold, der ist wenigstens grün. Lust auf Wärme. Lust auf Farben. Und dann Foto © IDM Südtirol, Fabian Leitner ein Fenster zum Licht: Kurz-Urlaub in Südtirol. Ein Reisetraum. Die Anreise bis Innsbruck im gewohnten Grau. Mit einem Unterschied. Über dem Grau thronen die weißen Spitzen der Alpengipfel. Skipisten ziehen gen Tal und immer wieder ist das Graubraun der Hänge von weißen Tupfen unterbrochen. Eine glückliche Ahnung steigt auf. Mit jedem Meter, den die Autobahn sich in Richtung Brenner hochschraubt, hebt sich die Stimmung. Schneeregen. Auch das noch. Fünfzehn Kilometer sind es noch bis zum Brenner. Ein grauer Film bildet sich auf der Straße. Spritzwasser. Langsam fahren. Dann geht es in den Tunnel. Cappuccino gefällig? Und dann, wie so oft schon: Kein strahlendblauer Himmel, nein, das wäre wohl zu viel verlangt. Aber hinter dem Tunnel ist die Wolkendecke durchbrochen von blauen Flecken. Kein Schneeregen mehr und aus dem halbgeöffneten Fenster strömt es nicht direkt warm, aber fast. Irgendwann bricht die Sonne durch. Winter ade. Alpensüdseite. Ein anderes Lebensgefühl. Noch 90 Kilometer bis Bozen. Vorbei an schneebedeckten Gipfeln. Vereinzelten Burgen. Die Hänge färben sich grün. Ein Tunnel nach dem anderen. Im Radio spricht es plötzlich italienisch. In Spotify die Playlist Sanremo 2023 suchen. Das klingt nach Sonne, gutem Essen, Cappuccino und Seele-baumeln-Lassen. Die Seele baumeln lassen? Naja, ganz schön kitschig. Sterzing-Vipiteno. Brixen-Bressanone und schließlich die ersehnte Ausfahrt Bozen Nord-Bolzano Nord. Noch eine Viertelstunde. Vier Tage. Gut essen, gut trinken, shoppen, wandern oder vielleicht noch einmal auf die Piste, Rad fahren, leben, sich treiben lassen, Wellness, Sonne tanken und auch etwas Kultur. Südtirol. Italian Lifestyle gemischt mit Südtiroler Gastlichkeit. Am Schnittpunkt von Nord und Süd das Beste von beidem genießen. Der Traum vom Süden Verwinkelte Gassen und gemütliche Kneipen. Tische und Stühle auf den Plätzen, mit einer Decke, weil der Wind doch noch ganz schön frisch ist. Der neue Frühjahrshosenanzug ist im Koffer, mit dünner Daunenjacke natürlich. Am ersten Abend Pasta oder Pizza in der Bozner Altstadt und davor einen Aperol-Spritz-Aperitif mitten im lebendigen Treiben dieser faszinierenden Stadt. So oder ähnlich könnte der Film im Kopf sein, wenn man müde vom täglichen Einerleigrau eine Flucht gen Süden plant. Südtirol ist immer eine Reise wert. Kurz oder lang und zu jeder Jahreszeit. Mehr als 300 Sonnentage tun nicht nur die Laune erheblich aufhellen, sondern auch dem Vitamin-D-Spiegel gut. Das begnadete Land auf der Südalpenseite, eingerahmt von den vielleicht schönsten Berggipfeln der Welt, den bleichen Dolomitenspitzen, die sich im Abendrot rosa, orange und tiefrot färben, bietet jedem etwas. Wer es traditionell und rustikal mag, findet in den romantischen Bauern-Dörfern von den Ferien auf dem Bauernhof, dem kleinen Landgasthof bis zum exklusiven 5-Sterne Deluxe alles, was das Herz begehrt. Deftige Südtiroler Küche vom Feinsten. Schlutzkrapfen, Knödel, Kaminwurz, Speck, Bergkäse, Vinschgerl oder Schüttelbrot und Apfelstrudel kredenzt mit einem kräftigen St. Magdalener oder Lagrein, hausgemachtem Holundersirup oder Apfelsaft. Je nach Höhe kann es hier auch im Frühjahr am Abend noch empfindlich kalt werden, aber kaum bricht die Sonne durch, besteht kein Zweifel mehr: Man ist im Süden und kann die Daunenjacke um die Hüfte schlingen oder mit einer Strickjacke ersetzen. Die gute Luft mit mediterranem Touch und alpenländischem Biss gibt es gratis dazu. Immer etwas Neues oder zu Hause im Urlaub? Ob Pustertal, Eisacktal, Unterland und Überetsch, Vinschgau, Sarntal oder Passeier, jedes Tal hat seinen ganz besonderen Reiz und seine ganz besondere Art der Gastlichkeit und ein Angebot, das den Gast vor eine schwere Wahl stellt und kategorisch nach einem Wiederkommen verlangt. Südtirol ist kein Ziel für nur einmal: von

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