22 OBSTBLÜTE Foto © IDM Südtirol, Alex Filz Die Baumblüte dauert länger als ein Monat Die Baumblüte verwandelt grosse Teile von Südtirol seit Jahrzehnten in ein Blütenmeer. Ein weiss-roter Schleier legt sich über die weiten Obstplantagen in den Südtiroler Tälern. Dank der verschiedenen Apfelsorten auf Höhenlagen von 350 bis 1.000 Metern über dem Meer kann man die Blütenpracht über einen Monat lang bewundern. Foto © IDM Südtirol, Patrick Schwienbacher Foto © IDM Südtirol, Patrick Schwienbacher
OBSTBLÜTE B eginnend in der wärmsten Zone der Anbaugebiete im Meraner Becken – nach dem wärmsten Winter bisher – zeigen sich die ersten blühenden Obstbäume schon Ende März. Es ist das reinste Postkarten-Panorama, denn die Berge rund herum sind noch von Schnee bedeckt. Im Apfeldorf Natz- Schabs im Eisacktal oder im oberen Vinschgau beginnt die Blüte bis zu einem Monat später und dauert bis Mitte, Ende Mai. Südtirol ist wie ein riesiger Obstgarten, jeder zehnte Apfel in Europa stammt aus dieser Region. Einen wunderbaren Blick auf das Blütenmeer bieten auch die Waalwege rund um Meran und im Vinschgau. Frostalarm für die Apfelbauern Durch einen Zufall entdeckte man gegen Frostschäden in kalten April- und Mainächten das Frostberegnen. Ende der 1960er-Jahre hatte ein Bauer vergessen, die Beregnung am Abend abzustellen, am nächsten Morgen waren die Blüten der gesamten Anlage vereist. „Das wird wohl nichts mehr mit der Ernte im Herbst“, war nicht nur die Meinung des Betroffenen, sondern auch seiner Nachbarn. Doch schon im frühen Sommer tat sich Erstaunliches: Der Baum mit den vereisten Blüten war der einzige, der voller Äpfel hing. Was war geschehen? Während bei allen anderen Bäumen die aufgehende Sonne die mit Reif bedeckten Blüten „verbrannte“, konnte dies bei den vereisten und langsam auftauenden Blüten nicht geschehen. So vom Eis geschützt überlebten die Blüten die tiefen Temperaturen und den Sonnenaufgang unbeschädigt. Sirenen heulten in den Frostnächten Ab dieser Zeit wurden die Bauern mit heulenden Feuerwehrsirenen in der Nacht zu den Pumpstationen auf den Obstwiesen gerufen, um die Beregnungsanlagen einzuschalten. Nicht immer angenehm, die heulenden Sirenen zu den nächtlichen Stunden. Das war speziell in den tiefen Lagen des Etschtales der Fall, zum einen blühen in diesen Lagen die Bäume relativ früh, zum anderen gibt es in diesen Zonen Ende April schon mal Temperaturen bis zu –5/–6 Grad Celsius. Sirenen heulen schon seit Jahren keine mehr – die Nachricht zum Frostberegnen wird heute per Smartphone den betroffenen Bauern übermittelt. Besonders spektakulär, vereiste Blüten neben der Strasse Hinter einer dicken Eisschicht glänzen die Blüten in der aufgehenden Morgensonne. Es dauert bis zur Mittagszeit, bis die Herrlichkeit von der Sonne endgültig zunichtegemacht wird und das Eis auftaut. Auf der Fahrt von Naturns nach Meran oder entlang der Strassen von Meran nach Bozen, aber auch im Überetsch und Unterland sind die Eisblüten nach entsprechend tiefen Temperaturen in der Nacht am Vormittag zu sehen. An dieser Stelle eine Warnung an die Autofahrer: In den frühen Morgenstunden kann es auf den Strassen schon mal eisig sein, wenn der eine oder andere Beregner sein Wasser auch auf die Strasse hinaussprüht. Es blüht ab Anfang März Abgesehen von den Obstbäumen blühen im Meraner Becken sowie in Bozen und Umgebung dank der Südstaulage schon ab März die ersten Frühlingsboten – zu einer Zeit, wo nördlich der Alpen längst noch der Winter sein Regiment führt. Doch abgesehen von der Blütenpracht auf den von Stadtgärtnern bearbeiteten Flächen ist auch die Natur südlich der Alpen weit voraus. Im Frühlingstal zum Beispiel, ein kleines Tal, dass sich von Montiggl in der Gemeinde Eppan südwärts bis zum Kalterer See erstreckt, grünt und blüht es ebenfalls schon im März. Märzveilchen, Schneeglöckchen, Buschwindröschen und einiges mehr blühen in dem windgeschützten und nach Süden offenen Tal. Das Frühlingstal ist das ganze Jahr über für eine Wanderung zu empfehlen. Das Apfelgebiet lässt sich auch wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Mit einem E-Bike ist jede Steigung leicht zu bewältigen und Leihräder gibt es praktisch in jedem Hotel. Wer sich abgesehen von der Baumblüte mehr für den Obstbau interessiert, dem sei das Apfelmuseum in Lana empfohlen. Erleben Sie mitten im Weinparadies das Frühlingserwachen im Schloss Hotel Korb **** S Duftende Apfelblüten und erste Sonnenstunden treffen auf unsere Weinberge. Der Generationsbetrieb trifft auf lockere, flotte Gastfreundschaft. Lassen Sie Träume wahr werden. Genießer und Weinliebhaber verbringen gemeinsame Stunden auf den Terrassen. Treten Sie ein, Schlosshündin Sissi heißt Sie und Ihre Vierbeiner herzlichst Willkommen. Das erste Schloss Hotel für Hundeliebhaber. GEHEIMTIPP FÜR DEN FRÜHLING Übernachtung mit Frühstück im Schloss 4=3 Tage Tel. +39 0471 63 60 00 | Tel. +39 331 66 94 487 | info@schloss-hotel-korb.com | www.schloss-hotel-korb.com
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