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Südtirol Magazin NZZ 2023

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18 BERGFRÜHLING Foto ©

18 BERGFRÜHLING Foto © IDM Südtirol, Manuel Ferrigato F rühling in Südtirol – das ist, als würden zwei Welten aufeinandertreffen: oben die schroffen Bergspitzen, auf denen der Winter noch letzte weisse Grüsse hinterlassen hat, unten blühende Gärten, T-Shirt-Temperaturen, Menschen, die auf Terrassencafés Eis essen oder die ersten Sonnenbäder geniessen. Und zwischen diesen beiden Extremen? Dort findet man einen spannenden Mix aus beidem, den man unbedingt erlebt haben sollte. Der Bergfrühling rund um Bozen hat etwas Ursprüngliches und besonders Reizvolles an sich. Krokusblüte am Salten Von Bozen, wo sich das mediterrane Flair in den Gassen und am Flussufer des Eisacks beliebig auskosten lässt, erreicht man in wenigen Minuten Fahrt Jenesien. Es ist ein schmucker Ort auf 1.000 Meter Meereshöhe, der trotz seiner Nähe zur Landeshauptstadt und trotz seiner prächtigen Lage nie dem Massentourismus verfallen ist. Hier gibt es zwar einige wenige grössere Hotels, aber auch das urige Dorfgasthaus, in dem sich die Einheimischen treffen und wo sich auch die Gäste wohlfühlen. Im April finden in Jenesien seit Jahrzehnten die kulinarischen Wochen statt. Dabei werden die Gäste in verschiedenen Betrieben mit variantenreichen Menüs aus der lokalen Küche, aber auch mit aufrichtiger Gastfreundschaft verwöhnt. Von Jenesien führen breite Wanderwege über den Salten. So nennt sich das Hochplateau auf dem Bergrücken, dem Tschögglberg. Der Salten ist von Lärchenwiesen geprägt, und dort verbringen auch die berühmten Haflingerpferde den Sommer. Die Fusswege weisen kaum Höhenunterschiede auf, und man hat von hier einen herrlichen Blick auf die Dolomiten. Das Beste aber, das entdeckt man auf dem Salten im Frühling. Es sind die wilden Krokusse, die mitten auf den Wiesen lila-weisse Blütenteppiche bilden und die Betrachter zum Staunen bringen. Mitunter fällt im Frühjahr hier oben sogar noch die eine oder andere Flocke Schnee. Dann ragen die winzigen Frühlingsboten aus dem Weiss hervor, und es ist ein Anblick, den man nicht so schnell vergisst. Je weiter die Jahreszeit fortschreitet, desto höher trifft man die Krokusblüte an. Ganz oben in Richtung der „Stoanernen Mandlen“ (2.000 Meter – unbedingt sehenswert!) ist das einzigartige Naturphänomen mitunter auch noch im Mai zu sehen. Die Wege auf dem Salten sind übrigens auch sehr gut mit dem Mountainbike oder dem E-Bike befahrbar – immer mit Rücksicht auf die Wanderer. Mit der Bahn auf den Ritten Überhaupt sind Bozen und seine Umgebung im Frühling ein Paradies für Radler. Das Radwegenetz wird permanent ausgebaut, und es gibt mittlerweile auch zahlreiche Verleihstationen. Eine Tour ins Überetsch oder durchs Etschtal während der Apfelblüte ist ein hinreissendes Erlebnis. Man fühlt sich wie in einem weissen Blütenmeer und bekommt gar nicht genug vom Fotografieren. Mit dem Fahrrad oder auch zu Fuss lohnt sich von Bozen aus auch ein Ausflug auf den Ritten. Wiederum ist hier von einem Hochplateau mit Mittelgebirgscharakter die Rede. Ganz bequem geht es vom Zentrum von Bozen mit der Seilbahn nach Oberbozen. Von dort aus starten zahlreiche Wander- und Spazierwege, unter anderem die Sigmund- Freud-Promenade, benannt nach dem Vater der Psychoanalyse, der sich 1911 auf dem Ritten erholt hat. Auch in dieser Mittelgebirgslage ist das spannende Aufeinandertreffen von Winter und Frühling in der Natur gut zu beobachten. Oben am Rittner Horn (2.260 Meter) wehren sich die letzten Schneeflecken noch vor dem Dahinschmelzen, während weiter unten in den Dörfern schon die Narzissen in den Gärten blühen. Bei einer Frühlingswanderung trifft man gut und gerne auf Erikateppiche. Die lila blühenden winzigen Pflänzchen werden auch Schneeheide genannt, weil selbst Fröste und Schnee sie nicht vom Wachsen abhalten können. Die „Stoanernen Mandlen“

April 2023 19 Wer lieber im Tal bleibt und gut zu Fuss ist, der sollte unbedingt den neuen Weinweg von Bozen nach Signat begehen (eventuell auch umgekehrt, dann mit dem Bus zuerst nach Signat bzw. zur Abzweigung Signat). Zwar sind die Weinreben zu dieser Zeit erst mit zartgrünen, winzigen Blättern versehen, doch allein der Blick über Bozen und direkt zum Schlern ist die Wanderung wert. Ausserdem säumen mediterrane Pflanzen wie Zypressen, Oliven, Oleander und sogar Palmen den Weg, auf dem interessant gestaltete Installationen mit Erklärungen über den Weinbau in diesen Lagen berichten. Fazit: Naturfreunde und nicht nur sie kommen im Frühling in der Umgebung von Bozen garantiert auf ihre Kosten. Mit dem Fahrrad oder zu Fuss lassen sich hier beeindruckende Naturphänomene beobachten. Aber auch mit den „Öffis“ – vielerorts gibt es für Gäste günstige Fahrkarten oder Gästekarten, mit denen sie zum Nulltarif fahren – sind viele Ziele gut zu erreichen. Foto © IDM Südtirol, Alex Filz Ganz bequem geht es mit der Seilbahn von Bozen nach Oberbozen. Small house, big soul. A Boutique Hotel with 25 COZY ROOMS FINE DINING RESTAURANT ROOFTOP SPA between city & mountain www.gloriette-guesthouse.com

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