Georg Hochkofler 8 07/2012 aktuell aktuell 07/2012 Tel. 0471 941 143 9 Inserat: intern element grafik@mediaradius.it heit bestraft worden sind und nun nicht mehr ihr Unwesen treiben können. So wie heute eigentlich alles, können diese Gebilde auf eine banale und logische Art und Weise erklärt werden. Die wichtigste Grundvoraussetzung für die Bildung von Erdpyramiden ist das Material: Es handelt sich um Moränenlehm, der in der Eiszeit vom Eisacktaler Hauptgletscher hier abgelagert worden ist. Die Besonderheit dieses Materials ist, dass es in trockenem Zustand steinhart ist; sobald es aber feucht wird, verwandelt es sich in einen lehmigen Brei, der langsam zu Tal fließt. Die Steine schützen Dort, wo größere Steine auf dem Moränenmaterial abgelagert sind, werden die Erdpyramiden buchstäblich herausgewaschen: Die Steine schützen über Jahre hinweg das darunter liegende Material und halten es trocken, während Regen und Wind die um den Stein verteilte Erde ins Tal spülen. Dabei ist es wichtig, dass der Regen senkrecht vom Himmel fällt. Dementsprechend entstehen Erdpyramiden in Orten, die windgeschützt sind. Würde der Regen, vom Wind gepeitscht, seitlich auf das Material treffen, so würden nämlich die Erdsäulen seitlich angegriffen und dadurch so instabil, dass sich der Deckstein nicht lange halten könnte. Es ist aber nicht so, dass die Erdpyramiden eine allzu hohe Lebenserwartung hätten: Sobald nämlich der Deckstein von der Spitze der Säule herabfällt, ist das seltsame Gebilde schutzlos dem Regen und Wind ausgesetzt und einem raschen Untergang geweiht. wie hier oben. Besonders jene im Finsterbachtal zwischen Lengmoos und Mittelberg sind alljährlich das Ziel tausender Fotografen, wohl auch, weil sie im Hintergrund die St.-Nikolaus-Kirche von Mittelberg und das Schlernmassiv in seiner vollen Schönheit liefern. Jahrhundertelang haben die Menschen gerätselt, wie diese Erdsäulen entstehen, und es haben sich sonderbare Phantasien um diese Rittner Erdpyramiden gewoben: Man erzählte sich von erstarrten Hexen, die auf diese Weise für ihre Bos- Die Sommerfrische Die Legende erzählt, dass ein Bozner Bürgermeister im 17. Jahrhundert an einem schönen Sommertag auf den Ritten ritt, um dort Sandstein für den Bozner Dom auszusuchen. Angesichts des beeindruckend schönen Fleckens Erde, den er dort vorgefunden hat, soll er entschieden haben, sich hier oben ein Sommerhaus zu bauen. Weil das Vorbild des ersten Bürgers damals noch viel galt, eiferten ihm viele wohlhabende Bozner nach, und so entstanden in Maria Himmelfahrt, Oberbozen und Klobenstein beachtliche Sommerfrisch-Siedlungen. Denn hier oben, auf 1200 m Höhe, war die Luft im Sommer erträglicher als im stickig heißen Talkessel. Von Juni bis September Mit Sack und Pack, Kind, Kegel und Personal zogen die reichen Familien auf den Ritten, um hier die Zeit zwischen dem Peter-und-Paul-Tag (29. Juni) und Mariä Geburt (8. September) zu verbringen. Es entwickelte sich eine eingeschworene Gesellschaft, die eigene Rituale entfaltete und pflegte. Der wohl spektakulärste Brauch war das Scheibenschießen in Maria Himmelfahrt. Zu diesem Zweck hatte sich eine Schützengesellschaft formiert, die auch heute noch besteht. Mit der Eröffnung der Rittnerbahn im Jahr 1907 verlor der Ritten in den Augen der Sommerfrischler an Exklusivität, wurde der Ritten doch durch die moderne Bahn für jedermann, der es sich leisten konnte, zugänglich. Die beiden Weltkriege und die Verschiebung der wirtschaftlichen Situationen mögen das Übrige dazu beigetragen haben, dass vom Glanz der traditionellen Sommerfrische heute nicht mehr viel übrig geblieben ist, auch wenn viele Bozner durchwegs noch ihr Sommerhaus am Ritten besitzen. Der Bartlmastag Viele Rittner Bauern vertrauen ihr Vieh im Sommer Saltnern an, die es auf die Sommerweide der Rittner Alm bringen. Am 24. August, dem „Barthlmastag“, dies ist der Tag des Hl. Bartholomäus, sobald der Almsommer sich seinem Ende zuneigt, endet traditionell das weltabgeschiedene Leben der Saltner und ihrer Herden auf der Hochalm. Dann steigen Dem Leben WÄRME geben Haustüren - Innentüren - Jalousien www.h-technik.it • Tel. 0471 35 81 98 des Oberrauch P. & Co. Handwerkerzone Klobenstein 16 39054 Klobenstein/Ritten Tel. 0471 356 638 Fax 0471 356 650 info@internelement.it www.internelement.it
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