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Wintersport 2019/20

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52 SPORT C

52 SPORT C 2019 Naturbahnrodeln Patrick Pigneter und Florian Clara Das Traumduo Sie haben gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Das soll es aber für Patrick Pigneter und Florian Clara noch lange nicht gewesen sein. 2008 holten sie in ihrem ersten gemeinsamen Jahr das erste Mal den Gesamtweltcup. 9 weitere Gesamtsiege folgten. Zuletzt waren sie in den vergangenen beiden Jahren eine Klasse für sich und feierten im Februar ihren 4. WM-Titel. Patrick Pigneter und Florian Clara sind bereits als erfolgreichstes Naturbahn-Rodelduo aller Zeiten in die Geschichte eingegangen. Genug haben die Florian Clara (links) und Patrick Pigneter Weltcup-Kalender Naturbahnrodeln 2019/20 20. bis 22. Dezember Obdach-Winterleiten Österreich 9. bis 12. Jänner Platt/Moos in Passeier Südtirol 17. bis 19. Jänner Vatra Dornei Rumänien 24. bis 26. Jänner Deutschnofen Südtirol 7. bis 9. Februar Zelezniki Slowenien 13. bis 15. Februar Umhausen Nordtirol/Österreich -Infografik: A.Delvai 2 Ausnahmeathleten aber noch lange nicht. „Es ist immer wieder eine Herausforderung. Gründe weiterzumachen gibt es zuhauf. Wir sind beide nach wie vor ehrgeizig. Die Motivation ist riesig“, betont der 31-jährige Florian Clara.„Die Form stimmt. Viel Kraftraum und Radfahren im Sommer, und ab Ende November können wir auch auf den heimischen Bahnen trainieren“, blickt Clara voraus. Im Einzel wartet er noch auf seinen ersten Weltcupsieg. In den Top-6 ist er zwar Stammgast, auf das Podest schaffte er es bisher jedoch erst einmal, 2014 beim Weltcup in Kühtai in Nordtirol. „Es wäre schön, noch den einen oder anderen Podestplatz zu holen. Und die Einsitzer- Rennen sind stets ein gutes Training fürs Doppel“, so der Gadertaler, der im Sommer als Zimmermann arbeitet, sich aber im Winter ganz auf den Sport konzentriert. In erster Linie zählen für ihn sowieso die Doppelsitzer-Rennen. Er weiß: Mit Patrick Pigneter hat er den wohl besten Naturbahnrodler aller Zeiten an seiner Seite. Und dieser ist motiviert wie nie. Während es im Doppel für den Völser zuletzt optimal lief, ist im Einsitzer Wiedergutmachung angesagt. „Seit einigen Jahren ist es im Einsitzer etwas schwieriger. Ich erwarte mir für diese Saison aber einiges“, sagt Pigneter. Das Ziel ist klar formuliert: Der Sieg im Gesamtweltcup. Dieser ging zuletzt 3 Mal in Folge an den Nordtiroler Thomas Kammerlander. In den vergangenen beiden Jahren reichte es für Pigneter hinter Kammerlander und Alex Gruber gar nur für Rang 3. Um seine Ziele zu erreichen, trainierte Pigneter im Sommer hart. So intensiv wie heuer sei die Sommervorbereitung selten gewesen. Neben der Büroarbeit im heimischen Installateur-Betrieb brachte er seinen Körper täglich in Form. Dafür verzichtete er auch auf seinen Alm- Sommer sowie auf längere Touren als „Rodel-Botschafter“. Im Winter zählt für Pigneter ohnehin nur der Rodelsport. An ein Karriereende denkt er nicht. Auch wegen der Olympischen Winterspiele von Mailand/Cortina 2026. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich das nicht interessiert. Natürlich macht man sich Hoffnungen“, so Pigneter. In den nächsten Jahren, voraussichtlich bis 2023, entscheidet sich, ob der Naturbahnrodelsport ins Programm der Spiele 2026 aufgenommen wird. Die Erwartungen in der Rodelszene sind, auch weil die Spiele in Italien stattfinden, groß. „Dann wäre ich 38 Jahre alt“, rechnet Pigneter vor. Das Alter spiele jedoch eine untergeordnete Rolle. „In erster Linie zählt die Motivation“, betont der Ausnahme-Rodler. Aber er weiß auch: „Bis 2026 dauert es noch lange. Es kann noch viel passieren.“ Bis dahin gibt es jedenfalls für den Völser noch einige Titel zu gewinnen – im Einsitzer sowie mit seinem Partner Florian Clara. PATRICK PIGNETER Geburtsdatum und -ort: 19. Juli 1987 in Bozen Wohnort: Völs Verein: SV Völs FLORIAN CLARA Geburtsdatum und -ort: 11. Februar 1988 in Bruneck Wohnort: Longiarü/Campill Verein: US Longiarü

Naturbahnrodeln SPORT C 2019 53 Alex Gruber Auf der Jagd 2 Titel fehlen Weltmeister Alex Gruber noch. 2 Titel, die sich der Villanderer schon in dieser Saison holen möchte. „Der Gesamtweltcup ist immer wieder das große Ziel“, betont Alex Gruber. Weltmeister ist er, sogar zweifacher. Nachdem sich Gruber 2017 im rumänischen Vatra Dornei den begehrtesten aller Titel holte, konnte er diesen heuer in Latzfons verteidigen. Der Gesamtweltcup fehlt ihm jedoch noch. 2018 und 2019 scheiterte er nur knapp. Beide Male musste sich Gruber dem Nordtiroler Thomas Kammerlander geschlagen geben. In der letzten Saison fehlten nur 25 Punkte. „Und es wird nicht einfacher“, so Gruber. Nicht optimal sei der heurige Kalender für die Südtiroler Rodelasse. „Die Bahnen sind großteils eher auf die Österreicher zugeschnitten“, glaubt der Villanderer. Bis auf einige Ausnahmen, wie die Weltcup-Etappen in Südtirol, seien die österreichischen Rodler mit ihrem Material im Vorteil. „Unser Material ist optimal auf perfekt präparierte Bahnen abgestimmt“, erklärt der Weltmeister. Auf weniger eisigen Bahnen sei es für die Südtiroler Rodler generell schwierig. Aber Gruber weiß NATIONALTEAM NATURBAHNRODELN HERREN A-Kader: Florian Clara (Longiarü/Campill), Stefan Federer (Völs), Alex Gruber (Villanders), Matthias Lambacher, Patrick Lambacher (beide Villnöß), Patrick Pigneter (Völs) Junioren: Fabian Brunner (Feldthurns), Daniel Gruber (Schleis), Florian Haselrieder (Völs), Laurin Jakob Kompatscher (Völs), Mathias Troger (Tisens) DAMEN A-Kader: Evelin Lanthaler (St. Martin in Passeier), Daniela Mittermair (Deutschnofen), Greta Pinggera (Laas) Juniorinnen: Nadine Staffler (Laas), Christa Unterholzner (Völlan). auch: „Das sollen keine Ausreden sein. Ich will wieder angreifen in dieser Saison“. Neben dem Gesamtweltcup genießt auch die Europameisterschaft bei ihm einen hohen Stellenwert. „Auch dieser Titel fehlt mir noch, auch diesen möchte ich noch holen. Am besten schon in dieser Saison“, betont der 26-Jährige. Die EM findet Ende Februar 2020 zum Saisonfinale in Moskau statt. Bei den Weltcuprennen in Russland holte Gruber im vergangenen Jahr die Plätze 2 und 1. „Die Bahn liegt mir. Ich bin zuversichtlich“, sagt er. Bis dahin sei es aber noch ein langer weiter Weg. Erstmal will er gut in den Weltcup starten, der kurz vor Weihnachten im österreichischen Winterleiten beginnt. Bis dahin will er auch seinen Trainingsrückstand aufholen. „Ich bin im Sommer nicht so fleißig, was die Vorbereitung betrifft, wie die anderen Rodler“, gesteht Gruber, der im heimischen Zimmerei- Betrieb arbeitet. „Der Sommer war stressig. Ich habe eigentlich immer gearbeitet. An Wochenenden habe ich dann als Ausgleich Wandertouren in ganz Südtirol unternommen“, erzählt Gruber. Jetzt, wenn der Winter naht, konzentriert er sich aber wiederum vermehrt auf den Sport. Auf seine ärgsten Widersacher im Kampf um den Gesamtweltcup angesprochen antwortet er, wie aus der Pistole geschossen: „Patrick Pigneter und Thomas Kammerlander“. Schon vor Saisonbeginn ist klar: Vieles deutet auf einen Dreikampf hin. Wer zuletzt die Nase vorne haben wird, steht spätestens Mitte Februar beim Weltcup-Finale in Umhausen im Ötztal fest. Dort, im Revier von Lokalmatador Thomas Kammerlander, will in dieser Saison aber erstmals der rodelnde Zimmermann aus Villanders jubeln. ALEX GRUBER Geburtsdatum und -ort: 21. Dezember 1992 in Bozen Wohnort: Villanders Verein: SV Villanders

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