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Wintersport 2019/20

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40 SPORT C

40 SPORT C 2019 Snowboard Nadya Ochner Die Alleinunterhalterin Im März feiert sie ihr 10-jähriges Weltcup-Jubiläum. 2010 gab Nadya Ochner als damals 17-Jährige ihr Debüt, und 9 Jahre später ist die Burgstallerin nach wie vor Südtirols einziger Dauerbrenner bei den Damen. Während bei den Herren Roland Fischnaller, Aaron March, Edwin Coratti und Daniele Bagozza für massenweise Top-Platzierungen sorgen, lastet bei den Damen die gesamte sportliche Weltcup-Kalender Snowboard 2019/20 PARALLEL-DISZIPLINEN 7.12. 8.12. 14.12. 19.12. Bannoye Bannoye Cortina d'Ampezzo Karerpass-Carezza Russland Russland Italien Südtirol 5.1. 6.1. 11.1. 14.1. 15.1. 18.1. 25.1. 26.1. 22.2. 29.2. 1.3. 14.3. 15.3. Lackenhof am Ötscher Lackenhof am Ötscher Scuol/Schuls Bad Gastein Bad Gastein Rogla Piancavallo Piancavallo Pyeonchang Blue Mountain Blue Mountain Winterberg Winterberg Österreich Österreich Schweiz Österreich Österreich Slowenien Italien Italien Südkorea Kanada Kanada Deutschland Deutschland Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom BOARDERCROSS 13.12. 21.12. 25.1. 26.1. 1.2. 2.2. 7.3. 15.3. Montafon Cervinia Big White Big White Feldberg Feldberg Sierra Nevada Veysonnaz -Infografik: A.Delvai Österreich Italien Kanada Kanada Deutschland Deutschland Spanien Schweiz Nadya Ochners große Leidenschaft: Das Tauchen. Verantwortung bei den „Azzurre“ auf den Schultern von Nadya Ochner. Genauer gesagt seit dem Rücktritt von Corinna Boccacini im Jahr 2016. Zwar versucht man mit einer großen B-Mannschaft, junge Brettlfahrerinnen nachzuziehen, der Weg zur Spitze ist aber weit. In der ist Ochner bereits vor vielen Jahren angekommen. Trotzdem ist es Neu, dass die begeisterte Hobbytaucherin in der letzten Saison nach starkem Saisonbeginn nicht abgetaucht ist, Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Team Event P-RTL Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Team Event P-SL Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Team Event P-SL Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Team Event P-SL Team-Event Team-Event sondern mit großer Konstanz über den ganzen Weltcup-Winter überzeugte: In 14 Rennen verpasste sie nur 1 Mal das Achtelfinale, 9 Mal landete sie unter den ersten 10. Mit einem besonderen Höhepunkt: Beim Heimrennen am Karerpass-Carezza feierte sie gleich zum Saisonauftakt ihren bisher einzigen Weltcup-Sieg. „Es war längst überfällig, aber dass ich es gleich im 1. Saisonrennen schaffe, war nach dem enttäuschenden Winter 2017/18 nicht zu erwarten. Es war ein unvergesslicher Tag, vor meiner Familie, meinen Freunden, den vielen Helfern auf und neben der Piste. Es war mein bisher schönster Tag als Sportlerin“, blickt Ochner zurück. Mit Erinnerungen will sie sich aber nicht aufhalten: „Ich starte wieder bei Null, vom Geleisteten kann man sich nichts kaufen. Ich werde erneut versuchen, so zu fahren, wie ich es kann. Mir ist der Spaß wichtig, ich muss ein Rennen genießen können. Verbissenheit und Hektik führen bei mir dazu, dass ich verkrampfe. Ich weiß, dass ich konditionell top drauf bin. Um beim Snowboarden Erfolg zu haben, müssen 6 Läufe von der Quali bis ins Finale passen. Das heißt, dass in mehr als 150 Kurven ein möglicher Fehler lauert.“ In Zeiten, wo jeder Weltklasse-Sportler auf irgendwelchen Social-Media-Portalen mitunter sein Innerstes preis gibt, hebt sich die Studentin der Rechtswissenschaften ab: „Ich komme kaum dazu, Postings zu machen. Zwischen Training und Studium genieße ich die wenige Freizeit mit anderen Dingen. Zudem habe ich in den letzten Monaten beim Hausbau geholfen.“ Mit dem Neubau in Burgstall hat sich Ochner einen großen Lebenstraum erfüllt, wobei sie vor allem bei den Malerarbeiten tatkräftig mitgeholfen hat. In diesen Tagen ist der Umzug vorgesehen, und dann kann sie mit freiem, klaren Kopf ein weiteres Weltcup-Kapitel in Angriff nehmen. NADYA OCHNER Geburtsdatum und -ort: 14. März 1993 in Meran Wohnort: Burgstall Sportgruppe: Polizei

Snowboard SPORT C 2019 41 Emanuel Perathoner & Omar Visintin Eine Herzensangelegenheit Omar Visintin (Algund) und Emanuel Perathoner (Lajen) gehören seit Jahren zur Weltspitze im Snowboardcross. Beide krönten die letzte Saison mit einer WM-Medaille. Visintin gewann im Mixed-Team mit Michela Moioli die Silbermedaille, Perathoner eroberte Bronze, zudem gewann er kurz vor Weihnachten den Weltcup in Cervinia. Emanuel Perathoner Boardercrosser zählen zu den „ganz harten Jungs“, eine Prellung oder ein schmerzhafter Sturz gehören zum Tagesgeschäft, auch ein gebrochenes Handgelenk wirft einen „richtigen“ Crosser nicht aus der Bahn. Emanuel Perathoner hatte im Sommer aber ein außergewöhnliches gesundheitliches Problem zu bewältigen – eine Herz-Operation. Beim 33-Jährigen wurde per Zufall ein Loch zwischen der linken und rechten Vorhofkammer festgestellt und mit einer 90-minütigen Operation in Mailand behoben. Jetzt ist der passionierte Hobby-Fotograf wieder fit. An einem Sommerabend war er in seiner Wohnung gerade beim Gemüseaufschneiden, als er die Finger in der linken Hand nicht mehr spürte. „Der Zucchini ist mir einfach aus der Hand gefallen, ich konnte das Gemüse nicht richtig festhalten“, schildert der 33-Jährige. Im Krankenhaus in Pamplona/Spanien (von dort ist seine Freundin Belen) fanden die Ärzte nichts, erst genauere Untersuchungen in Mailand schafften Klarheit. „Nach einer MRT-Untersuchung und einer unangenehmen Magenspiegelung wurde das Herzproblem entdeckt“. Auf eine Hiobsbotschaft reagiert jeder anders, der Snowboarder wollte zunächst die Wahrheit verdrängen, aber an einer Operation führte kein Weg vorbei. „Sie ist sehr gut verlaufen, ich war auch nicht sonderlich nervös. Meine Mutter und meine Freundin hingegen schon“, schildert Perathoner. Mitte Oktober, nach einer Kontrollvisite in Mailand, gaben die Ärzte endlich grünes Licht zum Snowboarden. „Als ich dann am Stilfser Joch erstmals wieder am Brettl stand, war das Gefühl super. Körperlich fühle ich mich topfit, allerdings haben die Teamkollegen einen Trainingsvorsprung von 5 bis 6 Wochen. Aber das ist kein Problem, hier hilft mir die Erfahrung.“ Der Sommer 2019 hatte für Perathoner aber auch eine positive Überraschung parat, beim Surf-Weltcup in Spanien begegnete der Hobby-Wellenreiter die lebende Surf-Legende Kelly Slater und ging auf Selfie-Jagd. „Ich war sehr nervös, denn Kelly Slater ist im Contest früh ausgeschieden und war entsprechend sauer. Da wusste ich, es ist besser, ihn nicht gleich anzusprechen. Am Parkplatz sah ich dann an einem Auto seine Surfbretter stehen und ich bin hingegangen. So hat es dann mit dem Selfie geklappt.“ Omar Visintin Einen ruhigeren Sommer hatte Omar Visitin, der sich mit Radfahren (u.a. mit Ex-Skiass Werner Heel), Bergsteigen und Surfen die Zeit vertrieb. Seit September ist Visintin wieder am Snowboard: „Es läuft sehr gut. Ich habe heuer ein paar Schritte zurück gemacht und bin sehr viel Grundtechnik gefahren. Das hat richtig gutgetan“, schwärmt der Algunder, der gemeinsam mit Perathoner im April im Aostatal problemlos die Snowboardlehrer-Prüfung bestanden hat. Die Ziele für den kommenden Winter (ohne Großereignis) sind ganz auf den Weltcup fokussiert. Die Boardercross- Kristallkugel hat Visintin in der Saison 2013/14 gewonnen: „Ich will eine konstant gute Saison fahren“. Emanuel Perathoner will nach seiner überstandenen Herz-OP einfach gut auf den Schnee zurückkommen und an die Erfolge vom letzten Winter anschließen. Konkreter sind seine privaten Ziele: „Im Sommer 2020 wird geheiratet“, verrät Perathoner, der Freundin Belen im Jahr 2015 in Bozen kennenlernte. Auch das ist für den Snowboard-Profi aus Lajen eine Herzensangelegentheit. EMANUEL PERATHONER Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Bozen Wohnort: Lajen Sportgruppe: Heer Hat einen bewegten Sommer mit Herz- OP hinter sich: Emanuel Perathoner. OMAR VISINTIN Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran Wohnort: Algund Sportgruppe: Heer Omar Visintin beim Klettern.

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