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Wintersport 2017/18

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42 SPORT C

42 SPORT C 2017 Snowboard March, Coratti und Mick Trio im Angriffsmodus Zusammen bringen sie es auf 15 Weltcup-Podiumsplätze, alle 3 haben schon Rennen gewonnen. Aaron March startet zudem als amtierender Weltcupsieger im Parallelslalom in die neue Saison. Keine Frage: March, Christoph Mick und Edwin Coratti sind bereit. > Radius: Wie ist der Sommer verlaufen, wie geht es Euch? Christoph Mick: Ich hatte einen feinen Sommer, aber einen blöden Herbst. Im Oktober bekam ich beim Snowboardtraining Bauchweh. Ich dachte: Kein Problem, das geht vorbei. Ging es aber nicht. Also machte ich mich auf den Weg zum Arzt und der meinte, akute Blinddarmentzündung, wir müssen sofort operieren. Also bin ich jetzt meinen Blinddarm los. Und nach 14 Tagen Zwangspause stand ich wieder auf dem Brett. Ich hoffe, dass ich die verlorenen 2 Wochen bald aufgeholt habe. Aaron March: Mein Sommer war genial, echt super! Mit meiner Freundin Andrea und dem 14 Monate alten Töchterchen Alina machte ich 3 Wochen Campingurlaub in Italien. Ich verbrachte viel Zeit mit meinen beiden Damen, trotzdem konnte Christoph Mick Aaron March ich auch trainieren, machte viele Kilometer mit dem Rad. Und nach dem Urlaub konzentrierte ich mich auf die Materialtests. Edwin Coratti: Das Training im Sommer war super, ich bin körperlich sicher fitter als vor einem Jahr. So blöd es klingt, die Reha nach meinem Achillessehnenriss im Oktober 2016 war auch ein gutes „Training“. Die Sehne im linken Fuß ist perfekt geheilt, bereits im Februar bin ich das erste Mal wieder am Snowboard gestanden. Ich hatte viel Zeit, das Material für diesen Winter zu testen. > Radius: Der Parallel-Weltcup beginnt mit einem Heimrennen am 14. Dezember in Carezza-Karerpass. Etwas Besonderes? Coratti: Auf jeden Fall, ich bin wegen meiner Verletzung im letzten Winter ja nur ein Rennen gefahren, ganz am Ende der Saison. Ich kann es kaum erwarten, dass es wieder losgeht. Wenn dann die Saison mit einem Heimrennen beginnt, ist das schon super. Mick: Also, ein Heimrennen ist Carezza NUR für mich, weil ich dort zu Hause bin (lacht). Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass vor der Haustüre ein Snowboard-Weltcup ausgetragen wird. Ich mag die Pra-di-Tori-Piste. Zwei 6. Plätze sind ganz gut, aber ein Podestplatz wäre noch besser. March: Moment, der Weltcup in Carezza ist mein Jubiläumsrennen, es wird mein 100. Weltcuprennen. Bei einem Heimrennen ein Edwin Coratti rundes Jubiläum zu feiern, das ist der Hammer. Sowas kannst du ja nicht planen! > Radius: Der Saisonhöhepunkt sind die Olympischen Spiele 2018. Klar ist, die weltpolitische Lage mit den Drohgebärden zwischen Nordkorea und den USA sind beunruhigend. Wie geht Ihr mit dieser Situation um? March: Ich konzentriere mich auf den Sport, es werden meine 3. Winterspiele und das IOC sowie das Außenministerium werden schon reagieren, sollte es eine konkrete Gefahr geben. Aber grundsätzlich muss ich sagen, die Piste in Pyenongchang gefällt mir sehr gut. Coratti: Sollte ich mich qualifizieren, wäre das meine Olympiapremiere. Die ganzen politischen Drohgebärden sind mir ehrlich gesagt „wurscht“. Mick: Auch vor den Spielen 2014 in Sotschi gab es viele Diskussionen bezüglich Sicherheit, am Ende war alles entspannt. Sportlich ist es in Sotschi für mich nicht nach Wunsch gelaufen, deswegen will ich es in Pyeongchang besser machen – vorausgesetzt ich bin da mit dabei. EDWIN CORATTI Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Schlanders Wohnort: Pleif in Langtaufers Sportgruppe: Polizei AARON MARCH Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen Wohnort: Völs/Schabs Sportgruppe: Heer CHRISTOPH MICK Geburtsdatum und -ort: 2. August 1988 in Bozen Wohnort: Obereggen/Welschnofen Sportgruppe: Polizei

Snowboard SPORT C 2017 43 Omar Visintin & Emanuel Perathoner Die harten Jungs greifen wieder an Snowboardcross – das ist Action und Adrenalin pur. Aber auch die Verletzungsgefahr ist beim Kampf Mann gegen Mann nirgends so groß wie in dieser Disziplin. Mit Omar Visintin und Emanuel Perathoner gehören auch 2 Südtiroler zur Weltklasse. Omar Visintin (28) hat 2 Weltcuprennen gewonnen und eroberte in der Saison 2013/14 die Kristallkugel. In der vergangenen Saison wurde er Zweiter. Emanuel Perathoner (31) eroberte erst vor einigen Wochen beim Saisonauftakt in Argentinien mit Platz 2 den zweiten Podestplatz im Weltcup. Im bärenstarken italienischen Snowboardcross-Team könnte dieses Ergebnis fast schon das Olympia-Ticket 2018 sein. Und noch etwas haben sie gemein: Sie eroberten 2016/17 die erstmals vergebene Kristallkugel im Team Event – dürfen sich also Weltcupsieger nennen. > Radius: Gratulation Emanuel Perathoner zum Podestplatz beim Weltcup in Argentinien. Platz 2 kam ja doch überraschend, oder? Emanuel Perathoner: Auf jeden Fall! Ich hatte keine Erwartungen an das Rennen, auch weil ich in der Qualifikation Wetterpech hatte und nur mit Ach und Krach einen Achtelfinalplatz erreichte. In den Finalläufen lief es wie geschmiert. Bisher war es ja eher umgekehrt: Eine starke Quali und im Rennen noch mit Luft nach oben. Omar Visintin: Für mich war der Weltcup-Auftakt in Cerro Catedral mehr ein Training unter Wettkampfbedingungen. In der Quali war ich ja schnell, das ist ein gutes Zeichen. Im Rennen wurde ich von meinem Teamkollegen Luca Matteotti abgeschossen. Sowas kann passieren, das gehört zum Snowboardcross dazu. > Radius: Es war das erste Mal, dass die Snowboardcross-Mannschaft im Sommer in Argentinien trainiert hat. Wie war’s? Visintin: Argentinien war top, es gab jeden Tag Steaks. Perathoner: So ein Trainingslager in Südamerika bringt einem den Sommer schon durcheinander. Diesmal mussten wir hin, weil 2 Weltcuprennen anstanden. Ausgerechnet in einem Olympiajahr die ersten Weltcups 5 Monate vor den Spielen zu machen, ist schon sehr speziell. > Radius: Die italienischen Boardercrosser sind eines der stärksten Teams im Weltcup. Praktisch gibt es 5 Siegläufer. Bei Olympia dürfen aber nur 4 Läufer starten. Der Qualifikationsdruck ist groß, oder? Visintin: Natürlich ist der Druck groß, aber das war immer so und das ist Sport. Nur sind eben die italienischen Qualifikationskriterien nicht klar: Es ist ein Mischmasch aus der Weltcupwertung des Vorjahres, den aktuellen Ergebnissen und dem Trainerentscheid. Perathoner: Ob mein 2. Platz in Argentinien schon das Olympiaticket war, das kann ich nicht sagen. Ich hoffe jedenfalls, dass nicht die Weltcupwertung des Vorjahres entscheidend ist, sondern dass die aktuellen Ergebnisse zählen. > Radius: Was erwartet ihr von Olympia? Visintin: Ich habe mit Olympia noch eine Rechnung offen. 2014 in Sotschi war ich extrem fit, wurde aber im Halbfinale von einem Gegner abgeschossen und habe mich da auch verletzt. Diesmal lasse ich mich nicht mehr abschießen! Perathoner: Ich war auch in Sotschi dabei, konnte aber nicht starten, weil ich mich im Training verletzt hatte – Gehirnerschütterung, Handgelenk gebrochen und ein paar Rippen angeknackst. Ich mache mir jedenfalls keinen Kopf, denn Olympia ist ja auch nur ein Rennen. Wenn’s gut läuft, kann eine Medaille deine nähere Zukunft verändern, aber sicher nicht dein Leben. OMAR VISINTIN Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran Wohnort: Algund Sportgruppe: Heeressportgruppe EMANUEL PERATHONER Geburtsdatum und -ort: 12.Mai 1986 in Bozen Wohnort: Lajen Sportgruppe: Heeressportgruppe Starke Jungs: Emanuel Perathoner (links) und Omar Visintin mit der Kristallkugel im Team Event 2016/17

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