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Energie & Umwelt 2015

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aktuell 34 06/2015 INFO-PR 06/2015 35 „Ausgereifte Technik und alltagstauglich ...“ Siegeszug der Erneuerbaren Joachim Dejaco ist seit 2011 Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) und als solcher von Anfang an, also samt Ausschreibung und Finanzierung, in das Projekt zur Inbetriebnahme von mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenbussen im öffentlichen Nahverkehr mit eingebunden. Vor zwei Jahren haben fünf moderne Brennstoffzellenbusse in Bozen den Betrieb aufgenommen. Fazit: Sie sind zuverlässig und geschätzt bei Fahrgästen, Anrainern und Busfahrern. > Radius: Die ersten fünf Brennstoffzellenbusse in Südtirol sind in Bozen eingesetzt. Warum nur dort? Joachim Dejaco: Der Einsatz dieser emissionsfreien Busse ist überall dort sinnvoll, wo auffällt, dass sauber gefahren wird. Das heißt also in Fußgängerzonen, im innerstädtischen Bereich oder in Naturschutzgebieten: Der allererste unserer Busse war nämlich im September 2013 auf der Seiser Alm für eine ZDF-Show im Einsatz. Weniger zielführend ist der Einsatz auf stark befahrenen Straßen, wo niemand merkt, dass diese Busse leise und völlig emissionsfrei sind. > Radius: Die Wasserstoff-Technik steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt in ganz Südtirol nur eine Tankstelle, jene in Bozen Süd … J. Dejaco: Bei den Tankstellen stimme ich Ihnen zu. Entlang der Brennerachse gibt es eine in München, eine in Innsbruck, eine in Bozen und damit hat es sich. Im Augenblick. In Deutschland wurde im Sommer 2014 eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach in den nächsten Jahren fünfzig Tankstellen in Deutschland errichtet werden. Was die Kinderschuhe betrifft, widerspreche ich Ihnen. Die Technik ist ausgereift und vor allem alltagstauglich. Fahrzeuge mit der Kombination Wasserstoff/Brennstoffzelle haben eine hohe Reichweite, sie sind geräumig, sind also nicht wie batteriebetriebene Fahrzeuge nur im engsten Stadtbereich einsetzbar. Ich glaube an die Brennstoffzellen-Technologie als eine der Formen der Elektro- Joachim Dejaco STA-Direktor Mobilität auf der Straße, insbesondere für große Reichweiten und bei Fahrzeugen mit hohem Gewicht. > Radius: Die blau-weißen Busse unterscheiden sich schon rein optisch von den normalen, gelben Stadtbussen … J. Dejaco: Wir wollen Aufmerksamkeit wecken. Die Fahrgäste nehmen auch sehr bewusst wahr, dass diese Busse leise sind und dass sie keine Abgase erzeugen. Man hört effektiv nur ein leises Surren der Elektromotoren und das Rollgeräusch am Kopfsteinpflaster der Innenstadt, und die Busse stoßen effektiv nur Wasserdampf aus. Eine an den Haltestellen durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass für 62 % der Befragten die Umweltfreundlichkeit der wichtigste Aspekt bei der Anschaffung von Bussen ist. Dafür dürfte laut Meinung der Bürger ein Bus auch etwas teurer sein, denn nur 24 % der Befragten gaben als Kriterium den Preis an. > Radius: Wie kommen dieses Busse zum Einsatz? J. Dejaco: Wir haben zwei stark befahrene Linien ausgesucht, die die Stadt queren bzw. umrunden. Die Sasa-Linien 10A und 10B sowie den Bus nach Leifers auf der Linie 112. Die Busse sind an fünf von sieben Wochentagen im Einsatz und werden jeweils am Abend nach Dienstende in nur sieben Minuten betankt. Mit einer Reichweite von bis zu 350 Kilometern schaffen die Busse die Tagesschicht wie jeder andere Stadtbus auch. > Radius: Kann jeder Busfahrer einen Brennstoffzellenbus fahren? J. Dejaco: Im Prinzip ja. Dennoch schulen und sensibilisieren wir die Fahrer gezielt dafür. Die Busfahrer sollen mit der Technologie vertraut sein, sie lernen ein paar technische Besonderheiten, etwa um beim Bremsen Energie zurückzugewinnen und somit besonders energiesparend zu fahren. Und letztlich sind die Busfahrer auch unsere Botschafter zu den Fahrgästen, denen sie nach Möglichkeit Auskunft geben. Höhere Rendite für Wasser-, Solar- und Windkraftanlagen durch präzise Leistungsprognosen. Die Erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren einen Siegeszug angetreten. Das war umweltpolitisch durchaus so gewollt, denn auf diese Energieträger will im heutigen Versorgungssystem niemand mehr verzichten. Trotzdem gibt es Probleme. Bereits 44 % der Energieproduktion wird mittlerweile aus erneuerbaren Energiequellen abgedeckt. Kennzeichen dieser Kraftwerke ist, dass sie wetter- und umweltabhängig Energie produzieren. Da der Verbrauch der Konsumenten sich nicht an diese Wetterbedingungen orientiert, muss Ausgleichsenergie aus Kraftanlagen wie Verbrennungskraftwerken zur Stabilisierung der Netzführung zugeschaltet bzw. abgeschaltet werden. Bis 2014 waren die erneuerbaren Energien von der Beteiligung an diesen Zusatzkosten befreit. Seit 2015 jedoch, müssen sie sich verursachergerecht an den Regelkosten beteiligen. Auch der GSE verrechnet die entstehenden Kosten an die Produzenten weiter. Diese Kosten und die administrativen Kosten des GSE belaufen sich je nach Anlage monatlich auf bis zu zehn Prozent des Marktwertes der produzierten eingespeisten Energie. Hochpräzise Datengrundlagen „energy.360° trading“ hat nun auf wissenschaftlich mathematischer Basis ein ausgereiftes und spezielles Vorhersagemodell für Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen entwickelt, das historische Anlagenmesswerte mit Wetterdaten Energiemix in Italien 2014 Photovoltaik 7% Wind 5% Geotermie 2% Import 14% Wasser 19% hochpräzise kombiniert. Grundlage für die Prognose sind unterschiedliche meteorologische Daten, wie aktuelle Wettervorhersagen, Sonneneinstrahlung, Niederschlagsmengen, Wind und Temperatur sowie gleichzeitig auch die erfassten Produktionswerte aus Vormonaten bzw. Jahren. Durch einen permanenten Abgleich der prognostizierten mit der tatsächlich produzierten Energie über „Smart Meter“ erfolgt eine kontinuierliche Präzisierung der Prognosen. Präzise Wasserkraft- und Solarstromprognosen Mit den präzise erfassten Daten können die Produktionsleistungen aus Wasserkraft und Photovoltaikanlagen bis zu sieben Tage im Voraus für das gesamte Staatsgebiet für Einzelanlagen, Preiszonen und auch Netzregelzonen prognostiziert werden. Die Vorhersagen werden mehrmals am Tag aktualisiert. Diese Prognosen helfen die Regelenergie und damit die anteiligen Kosten klein zu halten. Erlösoptimierung für Produzenten Auf Basis der Spezialisierung in der Vermarktung Erneuerbarer Energien, kombiniert mit einem ausgewogenen Anlagenportfolio hat „energy.360°“ trading, als Südtirols größter unabhängiger Energievermarkter, die Möglichkeit, die Erlöse für Produzenten aus erneuerbaren Energien wesentlich zu optimieren und somit die Gewinne zu steigern. Ein Beispiel ist, dass die Prognosemodelle so exakt sind, dass die Produzenten von sämtlichen Kosten der Regelenergie befreit werden können. Ein ähnliches System wird gerade auch für Verbraucher aufgebaut, um ihren Konsum optimal mit der Produktion zu kombinieren. Dies hilft den Produzenten zu höheren Renditen und den Verbrauchern zur Deckung des eigenen Strombedarfes aus erneuerbaren Energiequellen. Denn je zuverlässiger die Prognosedaten sind, umso einfacher lassen sich die Stromproduktionen der regenerativen Energiequellen in das Energieversorgungssystem integrieren. STA - Südtiroler Transportstrukturen AG Gerbergasse 60 | 39100 Bozen Tel. 0471 312 888 | Fax 0471 312 849 info@sta.bz.it | www.sta.bz.it Thermisch 53% Herkunft der Energie nach Energiequelle 2014 laut Daten der Terna SPA energy.trade GmbH Julius-Durst-Str. 6 | 39042 Brixen Tel. 0472 275 300 | Fax 0472 275 310 trade@energy-360.it | www.energy-360.it

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