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Eishockey 2014/15

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HCB SÜDTIROL SPORT C

HCB SÜDTIROL SPORT C 2014 5 Ein Südtiroler Erfolgsmärchen „Es war einmal …“ So beginnen die Märchen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Und auch die Premierensaison des HCB Südtirol in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) liest sich wie ein Märchen. Als erster internationaler Club und als erster Neuling sicherte sich die Mannschaft aus Bozen den Meistertitel dank eines 3:2-Erfolges nach Verlängerung im fünften und alles entscheidenden Finalspiel gegen Red Bull Salzburg. Wenn die Brüder Grimm ein Märchen über den HCB Südtirol geschrieben hätten, dann hätte es so begonnen: „Es war einmal ein Eishockey-Verein, der in Italien 19 Meistertitel gewonnen hat. Dieser erhielt eigentlich nur zufällig die Möglichkeit, an der EBEL teilzunehmen. Ende April 2013 erklärte Medvescak Zagreb den Ausstieg aus der Meisterschaft und kündigte den Gang in die Kontinentale Hockey Liga (KHL) an. Weil einen Monat später auch Jesenice auf eine mögliche EBEL-Teilnahme aus finanziellen Gründen verzichten musste, fasste der HCB die Chance beim Schopf und erhielt Ende Juni vom italienischen Verband die Freigabe für die Auswanderung nach Österreich.“ Jeder Anfang ist schwer Die Bozner Klubführung hat sehr spät mit der Mannschaftszusammenstellung im Hinblick auf das EBEL-Abenteuer begonnen. Während andere Vereine längst auf dem Eis standen, trudelten im August des vergangenen Jahres in Bozen so langsam die Verpflichtungen neuer Spieler ein. Der Neuling wurde von allen Seiten belächelt. Sogar die kühnsten Optimisten und Experten malten alles schwarz. Zu sehr hatte der Vorstand des italienischen Rekordmeisters in Vergangenheit gewurstelt und improvisiert. Sponsoren und Zuschauer hatten den „Weiß- Roten“ längst den Rücken gekehrt. Die glorreichen Zeiten gehörten in Bozen der Vergangenheit an. Als HCB- Geschäftsführer Dieter Knoll zwei Tage vor dem Saisonauftakt bei der Mannschaftsvorstellung verkündete: „Unser Ziel ist der Play-off-Einzug“, schüttelten die anwesenden Journalisten ungläubig den Kopf. Mittelmäßige und billige Spieler Die klamme finanzielle Situation ließ beim Spieler-Einkauf keine großen Sprünge zu. Knoll und sein Trainer Tom Pokel fischten hauptsächlich in den nordamerikanischen Minor Leagues und achteten bei der Auswahl der Spieler in erster Linie auf die charakterlichen Eigenschaften. Auf dem Papier kamen durchwegs mittelmäßige und verhältnismäßig billige Spieler in die Südtiroler Landeshauptstadt. Pokel ist es innerhalb kürzester Zeit gelungen, aus dem bunt zusammen gewürfelten Haufen eine verschworene Einheit zu formen, die schon bald der Konkurrenz das Fürchten lehrte. 13 Transferkartenspieler, darunter zwei Italokanadier, standen zum Saisonauftakt am 8. September im Auswärtsspiel gegen den HC Innsbruck im Kader von Trainer Pokel. Der Neuling gewann das Tiroler Derby überraschend klar mit 6:1. Dass es keine Eintagsfliege war, bewies der HCB nur zwei Tage später mit dem 4:3-Sieg beim Heimdebüt gegen den als Titelkandidat Nummer eins gestarteten Red Bull Salzburg, Ziga Pance der 215 Tage später erneut die Bozner Übermacht anerkennen musste. Der Höhenflug hielt an. Die Zuschauer kehrten angesichts der Erfolge wieder langsam in die Eiswelle zurück. Der Star war der Trainer „Die Mannschaft ist der Star“, hatte Pokel immer wieder betont. In der Tat: Das Team überzeugte die ganze Saison über als kompakte Truppe, aus der kein Spieler besonders herausragte. Alle vier Linien erzeugten großen Druck und trugen sich konstant in die Torschützenliste ein. Die Stärke war das Kollektiv – der Star war der Trainer selbst. Der Taktikfuchs verbrachte unzählige Stunden beim Videostudium und stellte seine Mannschaft immer perfekt auf den nächsten Gegner ein. Pokel war der einzige EBEL-Trainer, dem (aus Kostengründen) kein Assistent zur Seite gestellt wurde. Dem 47-jährigen US-Amerikaner gelang es, alle Spieler bei Laune zu halten. Er legte großen Wert auf Disziplin, forderte von seinen Spielern viel Laufbereitschaft und ein noch größeres Kämpferherz. Wer einen Einbruch des Neulings erwartete, sah sich getäuscht: Vier Niederlagen in Folge bedeuteten die längste Durststrecke. Der HCB mischte die Liga auf und setzte sich die ganze Saison über in der oberen Tabellenhälfte fest. Den Grunddurchgang beendete die Pokel-Truppe am 12. Jänner dieses Jahres auf Platz fünf. In der Pick-Round holte der Neueinsteiger 13 von möglichen 20 Punkten und verbesserte sich auf Rang zwei. Happy End am 13. April 2014 Im Viertelfinale sorgte der HCB gegen Fehervar mit vier Siegen für einen „Sweep“. In der Vorschlussrunde wurde der Villacher SV in der „Best-of-Five“- Serie mit 3:1 aus dem Weg geräumt. Im Finale machte es der HCB Südtirol gegen die Millionentruppe aus Salzburg spannend. Die 2:0-Serienführung konnten die „Roten Bullen“ ausgleichen. Zugänge: Richard Crowley (Briancon/ FRA), Guntis Galvins (AIK Stockholm/ SWE), Roland Hofer (Peliitat/FIN2), John Lee (San Antonio Rampage/AHL), Sean McMonagle (Angers/FRA), Mark Cullen (Red Bull Salzburg), Philip DeSimone (Björklöven/SWE2), Justin Keller (Vienna Capitals), Derek Nesbitt (Chicago Wolves/ AHL), Mathew Sisca (Alaska Aces/ ECHL), Paul Zanette (Asiago), Tom Zanoski (Troja-Ljungby/SWE2) Abgänge: Davide Nicoletti (HC Valpellice), Sebastien Pichè (Black Wings Linz), Matt Tomassoni (Kassel/DEL2), Angelo Esposito (Fort Wayne Komets/ECHL), Mark Santorelli (Villach), MacGregor Sharp (Schwenningen), Kim Strömberg (Klagenfurt), Peter Wunderer (Cortina), Joe Charlebois, Mathieu Beaudoin, John Esposito, David Lalibertè, (alle Ziel unbekannt), Trent Whitfield (Karriereende) kellereibozen.com Grieser Platz, 2·Tel. +39 0471 27 09 09 | Brennerstraße 15 ·Tel. +39 0471 97 67 33 Das alles entscheidende Spiel war nichts für schwache Nerven. Ziga Pance sorgte nach 11.27 Minuten der Verlängerung für das Happy End des Südtiroler Erfolgsmärchens. Am 13. April 2014 um 20.54 Uhr stand der HCB Südtirol als neuer EBEL-Meister fest. Pos. Nr. Name Tor Abwehr Angriff HCB Südtirol Geboren cm kg 24 Jaroslav Hübl (TCH) 29.12.82 184 85 73 Günther Hell 30.08.78 176 80 5 Enrico Miglioranzi 08.10.91 183 82 6 Sean McMonagle (ITA/CAN) 19.01.88 185 88 7 John Lee (USA) 16.01.89 188 86 17 Alexander Egger 22.12.79 186 88 21 Roland Hofer 24.06.90 185 89 44 Hannes Oberdörfer 04.04.89 182 93 47 Richard Crowley (ITA/USA) 09.05.91 185 88 58 Guntis Galvins (LAT) 25.01.86 186 87 2 Stefan Zisser 26.03.80 170 84 8 Marco Insam 05.06.89 188 92 9 Paul Zanette (ITA/CAN) 08.04.88 185 86 10 Tom Zanoski (CAN/CRO) 03.03.84 180 84 11 Mark Cullen (USA) 28.10.78 180 79 13 Ziga Pance (SLO) 01.01.89 185 89 15 Derek Nesbitt (CAN) 16.04.82 183 84 18 Anton Bernard 18.04.89 178 82 19 Rick Schofield (CAN) 23.04.87 188 86 22 Mathew Sisca (ITA/CAN) 30.10.90 173 79 23 Markus Gander 16.05.89 186 90 71 Philip DeSimone (USA) 19.03.87 183 85 88 Justin Keller (CAN) 04.03.86 181 87 94 Daniel Frank 21.03.94 187 90 Durchschnitt: 27,3 Jahre 182,8 86,0 Trainer: Mario Simioni (neu) mediapool.it

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