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Bauen & Sanieren 2016

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32 01/2016 aktuell Außenansicht Behaglichkeit in alten Mauern Das vormals alte und deutlich in die Jahre gekommene Widum im Ortskern von Barbian wurde im Laufe des vergangenen Jahres von Grund auf saniert. Dabei wurde vor allem einem Rechnung getragen: trotz zeitgemäßem Wohnstandard den unverkennbaren Stil zu erhalten. Als im Frühjahr 2014 der Startschuss zu den Umbauarbeiten des baufälligen Gebäudes gefallen war, blickten die Beteiligten bereits auf jahrelange Verhandlungen mit der Gemeinde zurück. Dabei war nicht allein die Finanzierung an sich das Thema, denn neben dem Widum bestand sowohl bei der Pfarrkirche als auch in Dreikirchen Dringlichkeit zur Restaurierung. Dass die Entscheidung schlussendlich zu Gunsten des Widums ausfiel, war nicht zuletzt auf den maroden Gesamtzustand des Hauses zurückzuführen, der schon längst keinem einfachen Wohnstandard mehr entsprach: Im Haus gab es weder Warmwasser noch eine Heizung, lediglich ein alter Bauernofen und ein einfacher Heizstrahler im Bad mussten als Wärmequelle fungieren. Die alten Heizöfen waren zwar noch vorhanden, funktionierten aber schon lange nicht mehr. Gebaut wurde das

widum barbian 01/2016 33 Türenmaßarbeit von der Firma Prader KG Badezimmer 1. Stock Widum Anfang der 60er-Jahre. Pfarrer Josef Zacher, der Vorgänger des einstigen Pfarrers und heutigen Seelsorgers Heinrich Kamelger, hatte die Räumlichkeiten von 1970 bis 1996 bewohnt. Die alten Duschen, die bis zur jüngsten Restaurierung ihren Dienst verrichten mussten, hatte er selbst in Eigenregie einbauen lassen. Fenster und Türen wurden im Laufe der Jahre nur von außen notdürftig erneuert. Besonders in der kalten Jahreszeit entpuppte sich die Küche mit ihrem Holzherd zum „Herzstück“ des alten Hauses und diente nebenbei auch noch als Arbeitszimmer, weil es in den anderen Räumen schlichtweg zu kalt war, um sich darin aufzuhalten. Altes Pfarrheim als „Finanzierungsspritze“ Die Finanzierung zur Restaurierung stammte größtenteils aus dem Verkauf des alten Pfarrheimes. Das gegenüber dem Widum gelegene, baufällige Gebäude samt angrenzendem Grundstück wurde komplett abgerissen. Auf dem Areal ist mittlerweile das neue, großräumige Mehrzweckgebäude „Pfarrers Garten“ entstanden. Mit Beginn der Sanierungsarbeiten bezog Seelsorger Heinrich Kamelger eine Wohnung im Seniorenheim, welches nur wenige Schritte vom Widum entfernt liegt. Seit September 1996 war das Widum sein festes Zuhause gewesen. Rein äußerlich hat das charismatische und unverkennbare Gebäude nichts von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt. Sogar die Wärmeisolierung und Neueindeckung des Daches wurde ohne eine Veränderung der ursprünglichen Dachkonstruktion durchgeführt. Als absolute Aufwertung und gelungenen „Hingucker“ darf sicher der großzügige Wintergarten der südwestlich ausgerichteten Wohnung im ersten Stock bezeichnet werden. Die Nasszellen in allen drei Wohnungen entsprechen dem neuesten Standard. Klassisch im Design, zeitlos, pflegeleicht und behindertengerecht. Neben der Wohnung im Erdgeschoss, die einem Priester vorbehalten ist, befindet sich das Büro, welches auch als Versammlungsraum dienen wird. Die Räume im Untergeschoss wurden aus Kostengründen noch nicht hergerichtet, aufgrund der Ausbesserung des Mauerwerkes jedoch nutzbar gemacht. Investitionen dienen der Werterhaltung Auch äußerlich wurde der einstigen Baukonstruktion Rechnung getragen. Die Holzklappläden, in warmem Grünton gestrichen, passen sich nicht nur stilistisch perfekt den Fenstern an, sondern schmücken obendrein noch die Fassade des Hauses. Die Räumlichkeiten waren bereits im Juni 2015 schlüsselfertig. Aufgrund der fehlenden Anschlüsse von Gas, Heizung und Wasser, welche seitens der Gemeinde im Zuge großangelegter Umgrabungsarbeiten und Rohrverlegungen erst im Jänner 2016 fertiggestellt wurden, konnten sie bislang nicht genutzt werden. Da die Spesen zur Erhaltung des Widums sehr groß sind, ist den Zuständigen des Pfarrgemeinderates daran gelegen, die Wohnungen baldmöglichst entsprechend zu vermieten. Wohnzimmer im 1. Stock mit Fenster von Finstral.

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