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AeroClub Bozen 2013

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22 02/2013 themenbereich themenbereich 02/2013 23 Flug von Bozen zum Nordkap Von den Dolomiten in die Sahara Eine besondere Herausforderung für Piloten stellt ein Flug zur nördlichsten Landzunge Europas, zum Nordkap, dar. Es ist eines der letzten wahren Abenteuer in der heutigen Zeit, ein Flug in den unwirtlichen Norden. Zwei Mitglieder des Aeroclub Bozen haben diese Herausforderung angenommen und das Abenteuer gelebt. Start in Bozen bei gutem Wetter. Die günstigen Bedingungen reichten aber gerade einmal bis zum Brenner: über Österreich, Deutschland, Dänemark und Schweden ein graues Bild: Das Wetter war umgeschlagen, die Wolkendecke war niedrig, über weite Strecken regnete es. Zwischenlandung in Göteburg am Flughafen „Landsvetter“, am folgenden Tag Weiterflug Richtung Norden, bei immer noch schlechten Wetterverhältnissen, die sich erst über Norwegen besserten. Nun aber behinderte ein starker Gegenwind das Weiterkommen, besonders beim Überfliegen der norwegischen Fjorde stellte er ein beachtliches Hindernis dar. Zwischenlandung in Fyresda in Norwegen Weiterflug über Bergen, das Flugzeug musste über die Wolkendecke aufsteigen, das Wetter hatte sich wieder verschlechtert. Flughöhe dieser Etappe: 7.000 Fuß. Erst in der Höhe des Polarkreises verbesserten sich die Wetterbedingungen nachhaltig. Nördlich des Polarkreises genossen die beiden Piloten Sonnenschein pur: vierundzwanzig Stunden am Tag. In Bodo noch ein Tankstop, die letzte Tankmöglichkeit auf der Reise nach Norden. Überflug über die Lofoten, ein karges Eiland im äußersten Norden Europas. Die Bewohner leben vom Fischfang und dem, was die karge Landwirtschaft hergibt. Zwischenlandung in Hammerfeste, am folgenden Tag, nach einer halben Flugstunde, erreichen die Abenteurer den Wendepunkt ihrer Reise, den markanten Felsvorsprung im äußersten Norden Europas: das Nordkap. Sie beschreiben diesen Moment als erhebendes Erlebnis, als einen Augenblick besonderer Glücksgefühle. Der Rückflug nach Bozen über Finnland, die baltischen Staaten, Polen, Deutschland und Österreich bei zunehmend schlechteren Wetterverhältnissen. Der Flug durch die Schlechtwetterfronten verlangt den Piloten höchste Konzentration ab. Die zweiwöchige Reise war, abgesehen von wenigen Ausnahmetagen, ein langer Schlechtwetterflug und die Piloten erreichten müde, aber glücklich und vor allem wohl behalten den Zielflughafen. links: Wolfgang Resch im Flughafen- Tower von Hammerfest Reisedauer: zwölf Tage. Flugzeug: Dimona Motorsegler, Motorleistung: 80 PS. Flugroute: von Bozen ausgehend zur französischen Mittelmeerküste und dem Küstenverlauf entlang Richtung Spanien bis nach Gibraltar. Die Planung der Route hatte teilweise sehr lange Tagesetappen notwendig gemacht, bis zu acht Stunden verbrachten die Piloten täglich im Cockpit. Die Überquerung der Meerenge von Gibraltar war der Einflug in eine andere Welt: Afrika, geheimnisvoller Kontinent. Von Tangier führte die Reise nach Marrakesh: Die Metropole präsentiert sich wie ein Bild aus tausendundeiner Nacht: Farben und Gerüche des Orients – bunt, fremd und freundlich. Die Stadt liegt am Fuße des Atlasgebirges, die Flieger hatten sich entschieden, in der pulsierenden und Landung in Tangier (Marokko): Nach dem Überflug von der Meerenge von Gibraltar tragen die beiden Piloten noch die Sicherheitsschwimmwesten. Im Bild v.l.: Andreas Kofler und Andreas Senoner faszinierenden Stadt zu verweilen. Nach drei Tagen Weiterflug nach Quarazate. Zwar war ein Überflug über das Atlasgebirge geplant gewesen, aber starke Winde machten dieses Unterfangen unmöglich, sodass das Gebirge umflogen werden musste, was vor allem die Besatzung des Motorseglers freute, da beste Segelbedingungen herrschten. Faszinierend bei dieser Umrundung des Gebirgszuges waren die sich bietenden Landschaftsbilder: Die Kombination aus massivem Gebirge, die Sahara im Hintergrund, ein Farbenspiel aus Sand und Felsen. Nächste Stationen auf der Flugreise waren Errachidia und Fes, von hier aus erfolgte der Rückflug nach Bozen. Der Rückflug dauerte insgesamt nur zwei Tage.

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