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Golf in Südtirol 2023

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22 Sport A/2023 GREENKEEPER GREENKEEPING ALS BERUF Foto © Henrike Kleyboldt Der Beruf ist wenig bekannt, aber wer sich für die Pflege von Golfanlagen und anderen Rasenplätzen interessiert sowie eine gewisse Leidenschaft fürs Grüne mitbringt, der ist für den Beruf des Greenkeepers bzw. der Greenkeeperin bestimmt gut geeignet. Ein Beitrag von Paul Fischnaller. Viele glauben, dass es mit ein wenig Rasenmähen getan ist. Weit gefehlt. Zu den Tätigkeiten des Greenkeepers gehören natürlich das Säen und Mähen von Rasen sowie das Anpflanzen von Gräsern und Pflanzen, zudem die Instandhaltung der Wasserhindernisse und Teiche. Die Rasenplätze für den Fußball und die Golfparks müssen stets in einem guten Zustand sein. Das heißt, dass das Laub entfernt werden muss und die Grüntöne einheitlich sind. Die Plätze müssen dauerhaft perfekt beschaffen sein. Dazu kann auf zahlreiche technische Hilfsmittel wie Sämaschinen oder Radlader zurückgegriffen werden. Auch für die Wartung dieser Geräte und weiterer technischer Anlagen (beispielsweise Beregnungsanlagen) ist ein Greenkeeper zuständig. Wenn das Wetter nicht mitspielt und der gute Zustand der Rasenfläche aufgrund von Frost, Hochwasser, Trockenheit oder anderen Witterungen in Gefahr ist, muss er entscheiden, wann die Rasenplätze gesperrt werden. Weitere Aufgaben sind u. a. die Schädlingsbekämpfung bei Rasenkrankheiten oder die Beseitigung von Schäden durch Wildtiere. Weit mehr als Rasenpflege Ein Head-Greenkeeper leitet Greenkeeping-Teams. Er übernimmt Führungsaufgaben sowie die Mitarbeiterplanung inklusive der Erstellung von Dienst- und Jahresplänen. Außerdem analysiert er das Wetter und das Klima, um Maßnahmen für die Platzpflege festzulegen. Auch die Rentabilität der verschiedenen Greenkeeping-Maßnahmen behält er im Blick. Für die Bewältigung dieser Aufgaben arbeitet er im Büro und nutzt den Computer. Nicht nur Führungskompetenzen sind vom Head-Greenkeeper gefragt. Um Golfplätze zu einem landschaftlichen AUSBILDUNG IN DEUTSCHLAND Grundausbildung: drei Jahre Berufsausbildung im grünen Bereich (Landwirtschaft, Gärtner, Forstwirt) als Voraussetzung für den staatlich anerkannten Fachagrarwirt Golfplatzpflege-Greenkeeper an der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA Rheinland und Bayern). Nach erfolgreichem Abschluss und drei Jahren Praxiserfahrung als Greenkeeper auf einem Golfplatz sowie einer Stammvorgabe von –36 erfolgt die Zulassung zum Fachagrarwirt Head-Greenkeeper: acht Wochen Unterricht in ein bis zwei Jahren sowie zahlreiche Prüfungen und die Anfertigung eines 50-seitigen Kontrollberichtes mit wirtschaftlichen Daten und einer PowerPoint-Präsentation oder eine Dokumentation über ein grünes Thema führen zum Abschluss als Fachagrarwirt Head-Greenkeeper. Einer, der die Schule an der DEULA in Freising/Bayern besucht, ist Christoph Rinner vom Garten- und Landschaftsbaubetrieb Rinner in Latsch: „Nach einer Basisausbildung zum Greenkeeper im Jahr 2018 habe ich gemerkt, dass mein Wissen zum Beruf des Greenkeepers noch ausgebaut werden muss, und habe mich aus diesem Grund entschieden, die Ausbildung an der Schule in Freising auszuweiten und den gesamten Kurs zu besuchen. Ich habe gemerkt, dass die Vertiefung der Kenntnisse zwingend notwendig ist, um bei der Platzpflege, auch auf Fußballplätzen, alles richtig zu machen.“ und spielerischen Kleinod zu entwickeln, muss er gleichzeitig Manager, Agronom, Techniker, Ökologe, Kaufmann und auch Golfer sein. Um Greenkeeper gut für diese eben genannten Aufgabenstellungen vorzubereiten und eine qualitativ hochwertige Weiterbildung zu garantieren, haben sich die Verbände der „Rasenszene“ zusammengeschlossen und die „Arbeitsgemeinschaft-Greenkeeper-Qualifikation“ gegründet. Die Fortbildungen werden an der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA Bayern und Rheinland) gemäß dem DEULA- Motto „Lernen und Erleben“ durchge-

GREENKEEPER Sport A/2023 23 führt und vermitteln in praktischer Weise die unterschiedlichen Aufgabenbereiche des Greenkeepers in Theorie und Praxis. Themen wie Botanik, Pflanzenernährung, Bodenphysik, Charakterisierung von Böden und Rasentragschichten, Maßnahmen zum Ausbau eines Golfplatzes, rechtliche Grundlagen und Praxis des Integrierten Pflanzenschutzes, Rasenmanagement und Fertigstellungs- sowie Entwicklungspflege, ökologische und rechtliche Grundlagen, Rechnungswesen, Büroorganisation und Dokumentation, Technische Einrichtungen, Maschinen und Geräte sowie deren Einsatz, Wartung und Einstellung werden bei der Fortbildung aufgegriffen. Auch die grundlegenden Golf- und Platzregeln, die Koordination von Pflege- und Spielbetrieb sowie die Turniervorbereitung bilden Schwerpunkte. Die derzeit höchste Qualifizierungsstufe im Greenkeeping befähigt zur Leitung und Organisation der gesamten Golfplatzpflege. Schwerpunktthemen sind Kostenmanagement, Kalkulation, Finanz- und Investitionsplanung, Controlling und Berichtswesen sowie Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Qualitäts- und Zeitmanagement, Platzmanagement und Umwelt. Oskar Fill Greenkeeper im Gespräch Oskar Fill ist geprüfter Greenkeeper. Er hat den Golfplatz St. Vigil/Seis zu dem Qualitätsplatz gemacht, der er heute ist. Er sagt: „Die Ausbildung zum Greenkeeper ist das Fundament für eine gute Platzpflege. Sie vermittelt dir das Wissen über biologische Abläufe im Boden und in den Pflanzen. Zusätzlich vertieft die Ausbildung dein Wissen über Maschinen, Dünger und Hilfsstoffe sowie das Management und die Kommunikation mit deinem Betreiber und deinen Kunden. Greenkeeping ist viel mehr als Rasenmähen.“ Warum würde er seinen Beruf weiterempfehlen? „Greenkeeping ist ein schöner, abwechslungsreicher und spannender Beruf. Du bist viel im Freien, mit tollen Herausforderungen vonseiten der Natur und der Technik konfrontiert sowie mit Kunden in Kontakt. Wir haben in Südtirol viele Sportanlagen bzw. Fußballplätze, die gepflegt werden müssen. Thomas Thaler vom Golf Club Petersberg hat vor zwei Jahren die Ausbildung an der DEU- LA in Freising in Bayern begonnen. Er sagt: „Nach der Matura habe ich begonnen, am Golfplatz in Thomas Thaler Petersberg zu arbeiten, und von Anfang an faszinierte mich die Instandhaltung und Pflege der Grünflächen. In Petersberg habe ich das Glück, mit Greenkeepern zu arbeiten, die seit dem Bau des Golfplatzes 1988 für die Instandhaltung zuständig sind und deshalb Erfahrungen haben, die man in keiner Schule erwerben kann. Trotzdem ist auch eine theoretische Aus- und Weiterbildung notwendig, um den Herausforderungen des Landschaftsschutzes bzw. im Umgang mit Flora und Fauna, mit Düngung, Bewässerung und Wassermanagement sowie der Maschinenwartung und vielem mehr gewachsen zu sein. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Ausbildung bei der DEULA entschieden. Philipp Blaas ist ein sehr erfahrener Greenkeeper im Golf Club Passeier Meran. Über seinen Beruf sagt er: Das Schönste am Beruf Greenkeeping ist das Philipp Blaas Arbeiten im Freien und mit der Natur. Unser Beruf ist sehr abwechslungsreich und geht von Bodenkunde, Bewässerung, Planung, Düngung, Erkennung von Schädlingen und Krankheitserregern sowie deren Maßnahmen zur Eindämmung über Mechanik und Elektronik bis hin zu Wetterkunde und Ökologie. Mit Sicherheit ist es auch wichtig, dass der Greenkeeper selbst Golf spielt, um die Materie Golf und Golfplatz besser zu verstehen. Ich finde, dass das Interesse und die Nachfrage nach Personen, die Golfanlagen, Sportplätze und andere Plätze mit hochwertigem Rasen professionell pflegen, vorhanden sind. Jeder, der gerne mit und in der Natur arbeitet, wird sofort erkennen, dass es wunderschöne Arbeit ist. Es ist ein Beruf mit Zukunftspotenzial. Kabellose Mähroboter für Ihren Sportplatz, Golfplatz sowie anderen großen Flächen Gärtnerei Gartengestaltung Schwimmteiche Gartenpflege Gärtnerei Rinner in Latsch Tel. 0473 623213 rinner.lorenz@rolmail.net

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