16 SPORT B | 2020 OBERLIGA Obermais: Der nächste Transferkracher Ein Verein bleibt sich treu: Kein Sommer ohne Transferkracher beim FC Obermais. Holte der Stadtviertelklub vor einem Jahr Matthias Bacher aus St. Georgen, so schnappte man heuer bei Jonas Clementi (St. Pauls) zu. Jetzt fragt sich ganz Fußball-Südtirol: Will Obermais in die Serie D? So vehement wie in der Vergangenheit blockt Obermais bei Fragen nach der Serie D nicht mehr ab. Sie als Ziel für die kommenden Jahre auszugeben, dafür sind die Blauweißen allerdings nicht zu haben. Kontinuierliches Wachstum sei das Ziel, alles andere soll die Zukunft zeigen. Die nahe Zukunft sieht so aus: Obermais hat ein Topteam, einen Toptrainer (Luca Lomi) und top Voraussetzungen (gute Vereinsstruktur, einen Kunstrasen in Meran und dazu die spektakuläre „Lahn“). Im Grunde können sich Kapitän Lukas Höller & Co. nur selbst ein Bein stellen. Auch das hat es in der Vergangenheit „auf der Lahn“ gegeben (im Vorjahr war man zwischenzeitlich Letzter), weshalb man sich mit der Zielsetzung nobel zurückhält. Erst einmal die Klasse halten, dann weiterschauen. Kann man das glauben? Zugänge & Abgänge Zugänge: Jonas Clementi, Lukas Obkircher (beide St. Pauls), Alex Laimer (reaktiviert), Edoardo Ghiotti (FC Südtirol Jugend), Samuel Flumeri, Endri Belulli, Kevin Belulli, Riccardo Antonelli, Riccardo Pol, Fabian Holzknecht, Claudio Casaril, Raphael Schötzer (alle eigene Jugend). Abgänge: Theo Pamer (Karriereende), Andrei Schvartz (St. Pauls), Daniel Lanthaler (Partschins), Dennis Malleier (Nals), Michael Pixner (Latsch). Stärken & Schwächen Stärken: Bacher und Clementi (beide 10 Tore im Vorjahr) sind das beste Sturmduo der Liga: Harmonieren die beiden, fegen sie wie ein Orkan über die Liga; Wieser ist ein klasse Rückhalt. Viele Optionen in der Defensive: Obkircher ist neu, Parise und Ceravolo noch dabei; Großes Vertrauen in die eigenen Entscheidungen: Trotz Horrorstart wurde Trainer Lomi im Vorjahr nicht in Frage gestellt – es hat sich ausgezahlt; bissige FCO-Mentalität. Schwächen: Das Karriereende von Pamer tut weh: Trotz einer Vielzahl an Wehwehchen war er als Joker sehr Sicherer Rückhalt im Tor: Patrick Wieser. Matthias Bacher FC Obermais Heimspielplatz: Lahn/Obermais und Viehmarktplatz/Meran (Kunstrasen) Dantestraße 5 | 39012 Meran Tel. 335 77 56 321 info@fcobermais.it wertvoll und zudem ein Vereins-Aushängeschild. Ähnlich ist es mit Dennis Malleier (zu Nals), der für die gute Stimmung in der Kabine wichtig war. Viele Jugendspieler im Kader, aber richtig etabliert hat sich in den letzten Jahren keiner. Prognosen Trotz der gestiegenen Liga-Qualität und der chronischen Tiefstapelei: Obermais ist kein Topfavorit, hat aber alle Voraussetzungen, um ganz vorne mitzumischen. Ein Top-5-Platz muss das Ziel sein, alles andere ist Augenauswischerei. Obermais Pos. Name Geboren Tor Abwehr Mittelfeld Angriff Trainer Patrick Wieser 1994 Michele Moretti 1986 Alessandro Panzanini 2003 Lukas Höller 1989 Bernardo Ceravolo 1987 Fabian Tratter 1998 Hannes Gamper 2001 Cristian Parise 1993 Samuele Flumeri 2003 Lukas Obkircher 1995 Fabian Holzknecht 2002 Martin Ciaghi 1992 Dario Hasa 1998 Abderrahmane Jamai 1999 Hannes Luther 2003 Alessandro Capobianco 2002 Michael Unterthurner 2001 Alex Laimer 1996 Stefano Gallo 2001 Claudio Casaril 2003 Edoardo Ghiotti 2002 Endri Belulli 2002 Antonio Capobianco 2000 Matthias Bacher 1993 Jonas Clementi 1992 Riccardo Pol 2003 Raphael Schötzer 2004 Riccardo Antonelli 2002 Kevin Belulli 2002 Claus Drescher 1993 Luca Lomi (bestätigt) Stephan Lanbacher (Co-Trainer) Antonio Tenderini (Tormanntrainer)
OBERLIGA SPORT B | 2020 17 Stegen: Dieser Aufstieg ist historisch Als Stegen am 8. März das Landesliga-Spitzenspiel gegen Naturns mit 3:0 für sich entschied und erstmals in der Saison die Tabellenführung übernahm, war die Freude groß. Was damals noch keiner ahnen konnte: Am Ende sollte dieser Sieg den Aufstieg in die Oberliga besiegeln. Wenige Tage nach jenem 19. Spieltag wurden die Meisterschaften wegen der Corona-Pandemie zunächst unterund später endgültig abgebrochen. Nach Monaten der Ungewissheit kam im Juni die freudige Botschaft: Alle Tabellenführer zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs steigen auf – und somit auch Stegen. Ein historischer Moment, immerhin hatte es zuvor noch nie einen Abbruch und eine solche Aufstiegs- Entscheidung gegeben. Auch wenn der Klassensprung für einige keine faire Lösung sein mag, ist Stegens Aufstieg kein Zufalls-Produkt. Trainer Thomas Piffrader schaffte es in den letzten Jahren immer wieder, aus ungeschliffenem Spielermaterial eine Mannschaft zu formen, die die „Großen“ gehörig ärgern konnte. Trotzdem Tobias Sinner geht man in Stegen bescheiden in die erste Oberliga-Saison seit 11 Jahren. „Wir wollen die Klasse halten. Wenn es nicht reicht, dann haben wir wenigstens ein Jahr lang wertvolle Erfahrung gesammelt“, heißt es aus dem Pusterer Klubhaus. Zugänge & Abgänge Stegen Pos. Name Geboren Tor Abwehr Mittelfeld Angriff Trainer Fabian Masoni 1992 Fabian Zitturi 2004 Stefan Oberkofler 2000 Philipp Sinner 1998 Tobias Piffrader 1994 Hannes Dejaco 2004 Ivo Nöckler 1993 Florian Appenbichler 1991 Gabriel Frener 1994 Felix Messner 1998 Jonas Knapp 1999 Diego Carbogno 1993 Laurin Aichner 2001 Lukas Baumgartner 1998 David Lanthaler 1998 Julian Bacher 1999 Alex Falkensteiner 1997 Maximilian Ladstätter 2002 Philipp Piffrader 1992 Elias Baumgartner 2003 Martin Hisomenay 2004 Levi Passler 2003 Tobias Sinner 1998 Patrick Bacher 1998 Michael Putzer 1997 Matteo Simula 2000 Thomas Piffrader (bestätigt) Peter Bacher (Co-Trainer) Dieter Schatzer (Tormanntrainer) Zugänge: Philipp Piffrader (St. Georgen), Gabriel Frener (Mareo St. Vigil), Florian Appenbichler, Stefan Oberkofler (beide Gsies), Fabian Zitturi (Rasen), Hannes Dejaco, Elias Baumgartner, Martin Hisomenay, Levi Passler (alle eigene Jugend). Abgänge: Markus Kirchler (Gais), Markus Mutschlechner (Karriereende), Lukas Gatterer, Simon Wierer (beide Studiengründe), Nicolas Chizzali (Mareo St. Vigil), Alex Di Pastena, Ettore Scepi (beide Pause). Stärken & Schwächen Stärken: Trainer Thomas Piffrader schafft es, aus seinen Spielern immer 110 Prozent herauszukitzeln; Stegen hat im Gegensatz zu vielen anderen Oberligisten nichts zu verlieren; das Mittelfeld um Standard-Spezialist Philipp Piffrader und Kampfmaschine Julian Bacher. Schwächen: Nur wenige Spieler besitzen Oberliga-Erfahrung; Markus Mutschlechner, Lukas Gatterer und Markus Kirchler waren Leistungsträger – sie hinterlassen ein großes Loch; die meisten Neuzugänge spielen ab sofort 2 oder sogar 3 Ligen höher – für sie wird der Sprung enorm sein. Prognose Stegen wird vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg kämpfen. Nur wenn sich das Team sofort an den Oberliga-Rhythmus gewöhnt und in den entscheidenden Momenten über sich hinauswächst, ist das kleine Fußball- Wunder „Klassenerhalt“ möglich. Laurin Aichner SV Stegen Heimspielplatz: Stegen Heiligen-Kreuz-Straße 13 39031 Bruneck Tel. 348 88 26 460 sportverein.stegen@gmail.com
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