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Bester Arbeitgeber Südtirols 2012

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?! 62

?! 62 04/2012 gesundheit portrait 04/2012 63 Achtung Burnoutgefahr! Das größte Kapital ... Mit dem Begriff „Burnout“ verbindet man das „Ausgebrannt sein“ mit physischer und psychischer Erschöpfung. Stress ist Teil des Lebens, aber wenn der Stress intensiv und andauernd ist, führt er zu physischer Krankheit und psychologischen Störungen. Feierabend kennen wir nicht! Die letzte E-Mail wird auch noch um zwei Uhr nachts beantwortet, im Urlaub brauchen wir ein sicheres W-Lan, um mit den Kollegen in Kontakt bleiben zu können. Und wenn das eigene Kind krank ist, fragen wir eher unsere Babysitterin um Hilfe, anstatt selber einen Tag zu Hause zu bleiben. Aufgrund der Globalisierung sind die Arbeitnehmer heute einem immer stärkeren Druck ausgesetzt. In einer Vielzahl von Berufen müssen Menschen mit größerer Unsicherheit, stärkeren Forderungen nach höherer Produktivität, Flexibilität und Beschäftigungsfähigkeit fertig werden. Umstrukturierung und schlanke Produktion verringern die Zahl der Arbeitsplätze. Die Arbeitnehmer müssen mehr produzieren, und zwar rascher und zu jeder Zeit. Stress verursacht hohe Kosten Für den Arbeitnehmer kann hoher Stress zu einer Vielzahl von Störungen und Krankheiten führen und auch das Immunsystem verändern. Darüber hinaus kann der Verlust der Fähigkeit, mit Arbeits- und sozialen Situationen fertig zu werden, zu weniger Erfolg bei der Arbeit und möglicherweise zu Arbeitslosigkeit führen. Stress kann Familienbeziehungen stärker belasten und zu Depression oder Tod führen. Stress bedeutet auch für die Unternehmen eine Unmenge an Kosten: Fehlzeiten, höhere medizinische Kosten und Personalwechsel, was weitere Kosten der Anwerbung und Ausbildung von neuen Beschäftigten verursacht. Stressbedingte Erkrankungen führen auch zu geringerer Produktivität und Leistungsfähigkeit. Das Burnout-Syndrom entsteht meist schleichend über mehrere Jahre. Betroffen sind vor allem die leistungsorientierten, zielstrebigen, ehrgeizigen Männer und Frauen, oft Perfektionisten. Aber auch die einfühlsamen, mitleidenden, mitfühlenden, helfenden Menschen, also jene mit Helfersyndrom sind von Burnout bedroht. Zu den psychischen Burnout-Symptomen zählen Lustlosigkeit, Gereiztheit, Gefühle des Versagens, Angstzustände, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein, mangelndes Interesse am Beruf oder Aufgabenbereich, permanente Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Verzweiflung bis hin zu Hoffnungslosigkeit, chronische Motivationslosigkeit und Stimmungsschwankungen. Körperliche Burnout-Beschwerden sind Kopfschmerzen, Rückenverspannungen (Nacken), Herz-Kreislaufstörungen und Magen-, Darm-Beschwerden. Vorbeugemaßnahmen gegen Burnout Was kann man tun, um Burnout zu verhindern? Man sollte auf den eigenen Körper hören und sich den Stress und die Zwänge eingestehen, die sich körperlich, geistig oder emotional manifestiert haben. Wenn die Arbeit oder die Beziehung unglücklich machen, sollte man versuchen, die Umstände zu ändern. Wichtig ist, das Überengagement zu vermeiden und auf einen „Druckabbau“ hinzuarbeiten. Man sollte mit Freunden und Menschen, die einem gut tun, eine enge Beziehung halten. Wer anderen Menschen gewohnheitsmäßig Probleme und Pflichten abnimmt, muss lernen, davon höflich Abstand zu nehmen. Weitere Maßnahmen sind: gesunder Lebenswandel, kürzer treten, delegieren lernen, Nein sagen, Gleichgewicht zwischen Arbeit und Entspannung halten, weniger Zeit mit Grübeln verbringen, sich mehr um seine wirklichen Bedürfnisse kümmern, vor allem aber, sich den Sinn für Humor bewahren. Lachen ist das allerbeste Mittel gegen Burnout. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Formen der Behandlung entwickelt, um Stress und Ausgebranntsein zu bekämpfen. Dazu zählen u.a. die chinesische holistische Praxis, Akupunktur, Reflexzonentherapie und Bachblütentropfen. Diese Behandlungsmethoden sind aber teilweise sehr teuer und belasten das Budget der Betroffenen. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten noch immer nicht. ... sind die Mitarbeiter . Werte und Ziele setzen, Selbsterkenntnis und Selbstwert fördern, Zufriedenheit, Identifikation mit dem Unternehmen, Talente entdecken und entsprechend fördern, Spielräume schaffen all das sind Stichworte, die die Unternehmenskultur von Siegfried Zwick charakterisieren. Der Gründer der Maico, Erfolgsunternehmen aus St. Leonhard in Passeier, ist seit vergangenem Jahr im Ruhestand. Vor dreißig Jahren hat er das Großhandelsunternehmen von null auf gegründet, als Siegfried Zwick 2011 das Ruder abgab, zählte die Maico 160 Mitarbeiter und einen Umsatz von mehr als 70 Mio. Euro. Als Manager in einem großen Familienbetrieb hatte Zwick vor seiner Entscheidung sich selbständig zu machen, am eigenen Leib erlebt, was es heißt unter einer dominanten Führungspersönlichkeit zu arbeiten. Nichts für Zwick, der auf selbständiges Denken nicht verzichten wollte. Seine eigene Erfahrung wurde zum Leitmotiv für seine eigen Tätigkeit als „Chef“ eines kooperativ geführten Unternehmens. hingegen sucht nach Lösungen im Produkt, die ihn aus der Austauschbarkeit heben. „Bei uns stand nie der Preis im Vordergrund, sondern die Kommunikation und die Dienstleistung.“ Ein Handelsunternehmen steht laut Siegfried Zwick im Wettbewerb mit der ganzen Welt. Überall werden gute Siegfried Zwick Dienstleistungen und gute Produkte geboten. „Ich habe versucht über das Produkt und vor allem über die Dienstleistung einen Mehrwert zu schaffen, der den Kunden begeistert.“ Dienstleistungen wie z.B. die Maico-Akademie, die sowohl Mitarbeitern als auch Kunden zielgerichtet Schulungen bietet. Oder ein ausgeklügeltes Softwareprogramm, das den Kunden auf dem Weg zur Zertifizierung hilft. Nichts ist erfolgreicher als andere „Mein Ziel war immer, seriösen Gewinn Ein Mitarbeiter darf verdienen, was er will zum Erfolg zu führen Als Unternehmer wollte Zwick natürlich Von Anfang an, als er noch in Schluderns Erfolg. Aber mit Maßen. „Mein Ziel war zusammen mit seiner Frau Brigitte als zu erwirtschaften. immer, seriösen Gewinn zu erwirtschaften. Ein Zwei-Personen-Betrieb gestartet war mit Ein Gewinn, der dem Gewinn, der dem Unternehmen aber auch den dem ehrgeizigen Ziel, ein erfolgreiches, Mitarbeitern zu Gute kam.“ Gehaltsverhandlungen führte Zwick in der Regel einmal im großes Unternehmen zu schaffen, wusste Unternehmen aber er, dass sein größtes Kapital die Menschen auch den Mitarbeitern Jahr mit seinen Mitarbeitern nach dem Motto: waren, die er für seine Idee begeistern und Ein Mitarbeiter darf verdienen, was er will, zu Gute kam.“ einsetzen konnte. „Ich habe immer versucht, aber er muss einen dementsprechenden Beitrag Menschen einzustellen, die besser waren als ich; habe die Pyramide auf den Kopf und mich in den Dienst der Mitarbeiter gestellt. Nichts ist erfolgreicher, als andere zum Erfolg zu führen.“ Ein Unternehmer, so Zwick, muss Visionen geben, anerkennen, gemeinsame und realistische Ziele vorgeben. Keine Frage, er hat alle Mitarbeiter persönlich gekannt, hatte ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen. „Meine Vorleistung war absolutes Vertrauen; Vertrauen ehrt und verpflichtet und ist wesentlich zielführender und zudem kostengünstiger als Controlling im Sinne von Instrument zur Messung von Zielerreichung. Kontrolle ist für mich Botschaft von Misstrauen.“ zum Wachstum des Unternehmens leisten. „Ich bin der Meinung, dass jeder sehr wohl einschätzen kann, welchen Wert er hat, was er verdienen kann. Es gab sicher auch Diskussionen, wenn einer viel verlangt, muss er auch Entsprechendes leisten. Nicht alle bedenken dies.“ Siegfried Zwick ist nicht nur ein Vollblutunternehmer, der auch ein Jahr nach seinem Abschied nichts von seiner Begeisterung für seine Tätigkeit verloren hat. Er ist auch ein Philosoph, ein Denker, offen für Anregungen, auf der Suche nach neuen Wegen. Das Ruder abzugeben, muss ihm nicht leicht gefallen sein. Aber eine Führungskraft muss loslassen können. Auch das ist eine seiner Devisen. Heute sagt er, sei er auf dem Weg der Neuorientierung. Eine Mehrwert Begeisterung Das gleiche Konzept wendete Zwick auch im Kundenkontakt an. Für den Großhändler von komplexen Fenstersystemen waren dies zwei Gruppen: Handwerker und Händler. „Auch hier ging es uns immer darum, die echten Probleme und die Bedürfnisse des Kunden zu erkennen.“ Der Händler, so Zwick, denkt deckungsbetrag-orientiert, der Handwerker neue Herausforderung, der er sich mit Begeisterung stellt. Eine Tätigkeit als Coach, Zeit mit seiner Frau Brigitte, mit der er seit 44 Jahren glücklich verheiratet ist, Zeit für das Golfspiel. „Ich habe meine Fehler gemacht, nun sind meine Nachfolger dran. Nur so kommt man weiter.“ Und schon könnte er weiterreden über die positive Fehlerkultur in seinem Unternehmen. Aber davon ein andermal.

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