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Bauen und Sanieren 2023

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14 Nr.

14 Nr. 1/2023 SAMERHAUS AKTUELL Ein Haus mit GESCHICHTE, GEGENWART & ZUKUNFT Das Samerhaus in Rungg ist eines der ältesten Wohngebäude in Sarnthein. Weil es lange nicht genutzt worden war, drohte es zu verfallen. Doch nun ist es restauriert worden und gilt als Musterbeispiel einer denkmalfachlichen Instandsetzung. Im ältesten noch erhaltenen Verzeichnis über Besitzrechte der Pfarrkirche von Sarnthein wird das Haus Samer als „curia unter dem Stain“ im Jahr 1377 erstmals erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts bewohnte Michael Samer das Gut „Unterstain“, von dem das Gebäude seinen Namen hat. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wohnte jedoch niemand mehr in diesem Haus. Die Erbengemeinschaft wurde immer größer, was das Schicksal der alten Mauern nicht verbesserte. 2020 kam Bewegung in die Sache, als die 32 Erben und Miteigentümer das denkmalgeschützte Haus an Benjamin Hueber verkauften. Historisch wertvoller Bestand Der neue Eigentümer steckte nicht nur viel Geld, sondern auch viel Herzblut in die Instandsetzung dieses historischen Kleinodes, und nur zehn Monate nach dem Beginn der konservativen Restaurierung waren die Arbeiten beendet. Tatsächlich war es gelungen, dem geschichtsträchtigen Gebäude neues Leben einzuhauchen, ohne dabei dessen Vergangenheit auszusperren. Das Kreuzgewölbe im Eingangsbereich, die gotische Baustruktur mit dem Tonnengewölbe in der Küche, die ebenfalls gotische Bauernstube mit Mittelbalken, die Steintreppe ins Dachgeschoss und der unberührte Steinkeller mit den Rundbogentüren. Foto © Alexa Rainer Viele Herausforderungen „Eine große Herausforderung war die Auseinandersetzung mit der Baugeschichte dieses Hauses“, sagt der Architekt Tho- Lobis Böden GmbH Kampill Center | 1. Stock Innsbruckerstr. 27-29 39100 Bozen www.lobis.biz

Foto © Alexa Rainer AKTUELL Foto © Rene Gruber Nr. 1/2023 15 Ein Highlight architektonischer und denkmalfachlicher Arbeit: die originale Steintreppe. Ein denkmalgeschütztes Gebäude umzubauen, ist alles andere als einfach. mas Bortondello von upc Architects aus Seis, der die denkmalfachliche Instandsetzung gemeinsam mit seinem Kollegen Immanuel Santa geplant und begleitet hat. Welcher Gebäudeteil stammt aus welcher Zeit, welcher wurde im Nachhinein verändert? Solche Fragen mussten ebenso beantwortet werden wie jene, die den Denkmalschutz betreffen: Welche Eingriffe in den Bestand sind rechtlich und technisch möglich und notwendig? Wie schafft man es, die Originalität des Gebäudes zu erhalten bzw. wiederherzustellen? Und schließlich war da noch die Frage der Bewohnbarkeit des Gebäudes. Also: Wie fühlen sich die Nutzer trotz mancher räumlicher und technischer Einschränkungen wohl? Da waren manchmal Fantasie und Kompromissbereitschaft gefragt. Originales und Neues Die Gebäudefassade wurde als solche erhalten. Um das Haus statisch zu sichern, wurden Stahlschleudern angebracht, die von außen gut zu erkennen sind. Den Architekten und dem Bauherrn war es wichtig, dass die Betrachter der Außenfassade die neuen und die historischen Teile des Objektes unterscheiden. So wurde der nördliche Zubau mit alten Steinen aufgebaut, was aber deutlich sichtbar ist. Im Bereich des Dachstuhls wurden die originalen mit den neuen Balken gemischt eingesetzt, was am Farbunterschied zu erkennen ist. „Wir haben so weit wie möglich das alte Holz, die alten Steine und weitere vorhandene Bauteile wiederverwendet“, sagt Eigentümer Benjamin Hueber. Essenziell bei denkmalfachlicher Instandsetzung ist die sorgsame Wahl der Handwerker. Das Ergebnis zeigt, dass der Bauherr die richtige Wahl getroffen hat. In Sarnthein und darüber hinaus hat sich das Schmuckstück in Rungg schon einen Namen gemacht. Künftig soll es von Gästen, aber auch von der Eigentümerfamilie genutzt werden. „Das Interesse am Gebäude ist groß“, freut sich Benjamin Hueber. Das Samerhaus vor ... ... und nach der Restaurierung ab 2023 STEINER FRANZ PLANUNGSBÜRO Enntec d. Andreas Bicciato Lauben 18/1, 39044 Neumarkt T. 0471 812614 | info@enntec.it | www.enntec.it Projekt Samer-Bauernhaus in Sarnthein: Energieberatung, Berechnung der Energieeffizienz, Erstellen der „relazione energetica-ex. Legge 10“, Nachweis der Wärmebrücken

© 2017 Weinbergweg 7 | 39100 Bozen | MwSt.-Nr.: IT00853870210 | Tel. 0471 081 561 | Fax 0471 081 569 | info@mediaradius.it