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Bauen und Sanieren 2023

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10 Nr.

10 Nr. 1/2023 ALTBAUSANIERUNG Es hat CHARME Der Innenarchitekt Martin Pfitscher und seine Partnerin Barbara Pixner haben es gewagt und ein Haus, das in Teilen rund 120 Jahre alt und nach Ansicht vieler gar nicht mehr zu retten war, vorbildlich saniert. Es ist ihr Eigenheim und gleichzeitig ihre Arbeitsstätte geworden. Alte Baustruktur, neue Elemente … Im Interview erzählt Martin Pfitscher, welche Erfahrungen er als Architekt in der Rolle des Bauherrn gemacht hat. Radius: Sie sind selbst Innenarchitekt und Eigentümer eines sanierten Altbaues. Wo befindet sich das Haus, und wie sind Sie auf das Gebäude gestoßen? Martin Pfitscher: Wir hatten schon seit mehreren Jahren nach einer passenden Immobilie als Eigenheim gesucht, im Optimalfall sollte sie sanierungsbedürftig sein. Dann stießen wir auf das Gebäude im Dorfzentrum von St. Leonhard in Passeier. Es stand schon seit Jahren leer und war daher auch in sehr schlechtem Zustand, gezeichnet von Wassereintritten, einem Rohrbruch und dem Zahn der Zeit. Radius: Hätten Sie das Haus auch saniert, wenn Sie kein „Architektenauge“ hätten? M. Pfitscher: Jein. Das Haus war wirklich nicht „schön“. Es war voll mit altem Mobiliar, es war modrig und stank, es war dreckig und kleinteilig. Hier kam mir mein Martin Pfitscher Beruf durchaus zugute. Ich konnte mich auf die Basis konzentrieren und durch einige Fakten wie Raumhöhen oder die noch erkennbare Grundrisssituation das Potenzial des Hauses erkennen. Es hatte also einen gewissen Reiz – sanieren und die darin gebundene graue Energie weiter zu nutzen. Es lohnt sich durchaus, Gebäude oder Strukturen zu erhalten. Würde man alles abreißen, hätten wir heute beispielsweise auch keine historischen Ortskerne. Keim TISCHLEREI | FENSTER & TÜREN Wir unterstützen Sie gerne mit professioneller Beratung und ausgereifter Planung. Eisackstraße 8B, Wiesen/Pfitsch | info@keim-r.it | www.keim-r.it | +39 348 792 1381

ALTBAUSANIERUNG Nr. 1/2023 11 Fotos © Florian Andergassen Radius: War das Eigenheim auch ein berufliches Experiment, aus dem Sie etwas gelernt haben? M. Pfitscher: Natürlich war es auch für mich ein großes Experiment. Für sich selbst planen und bauen ist immer schwierig. Ich konnte aber einige Elemente ausprobieren, die ich bei Kunden nicht einsetzen konnte. Vor allem aber war der Rollentausch – vom Planer zum Bauherrn – interessant. Radius: Was haben Sie als Bauherr gelernt? M. Pfitscher: Sich nicht von den Passanten, Handwerkern und anderen, die ihre Meinung haben, verunsichern lassen. Es ist wichtig, für sich persönlich ein Ziel zu definieren, darauf hinzuarbeiten und daran festzuhalten. Denn auch aus vermeintlich nicht erhaltenswerten Strukturen kann etwas Tolles entstehen – sofern man sich darauf einlässt. Radius: Gab es bei der Sanierung auch Überraschungen, positive oder negative? M. Pfitscher: Bei der Sanierung eigentlich nicht. Natürlich gibt es bei Umbauten immer wieder unerwartete Probleme. Diese muss man vor Ort lösen, einfach Entscheidungen treffen und Kompromisse eingehen. Ist ein Ziel aber fest definiert, fallen diese nicht so schwer. Radius: Würden Sie aus heutiger Sicht etwas anders machen? M. Pfitscher: Natürlich gibt es Situationen, die man vielleicht auch anders lösen sollte oder könnte. Zum Beispiel die Raumaufteilung in Bezug auf den Verkehrslärm oder die hohen Temperaturen im Sommer. Ich würde wahrscheinlich Gangflächen minimieren, um mehr Nutzräume zu erhalten und Ähnliches. Aber auch hier greift wieder das Argument der Zielführung: Wir sind auf den Bestand eingegangen, und das bedeutet, Kompromisse .ELEKTROINSTALLATIONEN .SCHALTSCHRANKBAU .MITTELSPANNUNGSANLAGEN Erfahrung schafft Qualität W W W . G I B I T Z . I T

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