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Bauen & Sanieren 2021

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78 PORTRAIT AKTUELL

78 PORTRAIT AKTUELL Fotos © Felizitas Wieser Hier und nirgendwo anders Was sie gar nicht mag, sind Stereotypen. Junge hübsche Frau in der Männerdomäne Baubranche, zum Beispiel. Felizitas Wieser ist 26 Jahre alt, Mutter von Tristan (6) und Mathilda (3) und steht im Leben genau dort, wo sie sein möchte. Die Juniorchefin der Karl Wieser OHG in Mühlen in Taufers ist verantwortlich für das Personal, das Marketing, hilft ihrer Mutter in der Geschäftsleitung und in der Buchhaltung und begleitet für ihr Leben gerne Sondertransporte. Das 1964 von ihrem Großvater Karl gegründete und heute von ihrem Vater Franz geführte Unternehmen zählt rund 70 qualifizierte Mitarbeiter, die einzigen Frauen im Betrieb sind Felizitas und ihre Mutter Adele, und einen stattlichen, leistungsstarken Maschinenpark. Das Core-Business sind Speicherbecken, Skipisten und Beschneiungsanlagen für Kunden in Südtirol und im restlichen Italien und auch Österreich, aber auch Brückenbau, der Bau von Wasserkraftwerken und Industriebauten. Durchsetzungsvermögen und Familie Felizitas Wieser trägt sozusagen zwei Seelen in der Brust: Zum einen hat sie den starken Charakter ihres Großvaters geerbt. Sie ist entscheidungsfreudig und mutig, zuweilen auch sehr bestimmend, hat ein großes Durchsetzungsvermögen. Aber sie neigt auch zur Ungeduld und dazu, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Andererseits ist sie ein ausgesprochener Familienmensch und möchte nirgendwo anders sein als in ihrem Dorf. „Nach einer Woche Jesolo, auch wenn ich mit meiner Familie dort bin, kann ich es kaum erwarten, wieder zuhause zu sein.“ Das hat sie von ihrer leider schon verstorbenen Großmutter Anna, ebenso wie den Wunsch, früh, schon im Alter von 20, Mutter zu werden. Schon als Kind interessierte sie sich für Maschinen und Autos und nicht für Puppen. An Fasching war sie Jäger oder Polizist und nicht etwa Prinzessin. Ihr Bruder wollte studieren, Südtirol war ihm zu eng und heute lebt er als Architekt und Städteplaner in Berlin, Shanghai und Hongkong. Felizitas hingegen konnte es nicht abwarten, die Schule endlich hinter sich zu bringen, um im Familienbetrieb zu arbeiten. Das „IHR PERSÖNLICHER ANSPRECHPARTNER FÜR IHRE BAUVORHABEN“ Qualität seit 1974. Wir sind ein regionaler und traditioneller Handwerksbetrieb aus Südtirol. Unser dynamisches und verlässliches Team setzt auf Qualität und Langlebigkeit. Der Schlüssel ist die Kombination aus Erfahrung und Moderne. Eisackstraße 9 • I-39049 Pfitsch • Tel. +39 0472 764512 • info@trenkwalderpartner.it • www.trenkwalderpartner.net

AKTUELL 79 ist ihre Welt. Andere Träume hat sie nicht. Abgesehen davon, dass sie gerne Sprengmeisterin werden möchte. Die Dinge direkt ansprechen Als Juniorchefin fühlt sie sich akzeptiert, auch von jenen Mitarbeitern, die um einiges länger im Betrieb sind, als sie alt ist. Sie ist ein Kumpel, zieht es vor, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht auf die lange Bank zu schieben, ist ein Energiebündel; ihre gute Laune und ihr Optimismus sind ansteckend. Bei aller Empathie lässt sie aber über Unternehmenswerte, welche sie selber lebt, nicht verhandeln: Einsatz, Vertrauen, Ehrlichkeit, Loyalität. „Diese Werte braucht es in jeder Familie und unser Betrieb ist seit jeher ein Familienbetrieb und unsere Mitarbeiter, welche oft seit 30 Jahren und mehr im Betrieb sind, bilden mit uns diese große Familie.“ Zwischen Betrieb und Familie ist ihre Zeit voll ausgenutzt. Kommt es zu Konflikten im Zeitmanagement? „Wenn ich bei der Arbeit bin und an die Kinder denke“, gibt Felizitas Wieser zu, „fühle ich mich manchmal als Rabenmutter.“ Umgekehrt ist es, wenn sie bei den Kindern ist und das Telefon ständig klingelt und sie eigentlich am liebsten im Büro wäre. Ein Dilemma, das schon ihre Mutter lebte und das Felizitas ebenso gut wie sie im Griff hat. In ihrem Mann Andreas sieht sie die perfekte Ergänzung und das Pendant zu ihrem eher aufbrausenden Charakter. Beide teilen sich die Hausarbeit, die Kindererziehung und die Arbeit im Betrieb. Der Baustellentechniker ist die rechte Hand ihres Vaters, führt und leitet Baustellen. Bei minus 15 Grad auf dem Container mit dem Brot in der Hand … Die Pandemie hat dem Betrieb bisher noch nicht zugesetzt, abgesehen von zwei Wochen im März, in denen das Unternehmen schließen musste, sagt Felizitas. „Den Arbeitern allerdings schon, die am Verbot der Mensen leiden: In der Mittagspause bei minus 15 Grad auf einem Container sitzen mit einem Brot in der Hand. Das ist hart!“ Aktuell bietet die Firma Wieser ihren Mitarbeitern regelmäßige, firmeninterne Tests an, damit sie sich, ihre Kollegen und ihre Familien besser schützen können und der Betrieb somit auch weiterhin geöffnet bleiben kann. Hat Felizitas Wieser ein besonderes Ziel für den Familienbetrieb, den sie irgendwann einmal leiten wird? Im Grundtenor nein, im Arrangement ja, sagt sie. „Wir waren schon einmal größer, statt 70 über 100 Mitarbeiter, aber das ist für einen kleinen Familienbetrieb, der er bleiben soll, zu groß.“ Deshalb Investition in Technik, Kompetenz und Qualifikation der Mitarbeiter, aber kein Größenwachstum. Hierbei denkt sie an die Einführung eines BIM (Building Information Modeling) und an eine weitere Zertifizierung im Hinblick auf Umwelttechnologien und Nachhaltigkeit. In der Erziehung ihrer Kinder sind ihr Dinge wichtig, die sich eins zu eins auf das Arbeitsleben übertragen lassen: Höflich sollen sie sein, selbständig, wissbegierig und tolerant. Der Erstklässler Tristan erlernt diese Werte gerade in der Schule und seine kleine Schwester Mathilda setzt schon im 1. Kindergartenjahr ihren ausgesprochen starken Charakter durch … Aber wie gesagt, Stereotypen lässt Felizitas Wieser nicht gelten! Wimbachexpress Hochzillertal LICHTSPANNDECKE Gastroküche GKN Welsberg NATURSTEINBELAG KUNSTHARZ- BESCHICHTUNG Tiefgarage Hotel Stoll**** Gsies Tel. 39 335 8059497 | info@debowa.it | www.debowa.it

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