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Alpine Technologien 2014

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07/2014

07/2014 themenbereich aktuell 12 07/2014 13 Foto: Stadler/Moll Mit dem Zug zum Skifahren: eine neue Dimension in der Mobilität Endspurt für die Bauarbeiten. Künftig heißt es hier „vom Zug direkt auf die Piste.“ Neue Haltestelle Vierschach- Helm Am 14. Dezember wird die neue Zughaltestelle Vierschach-Helm in Betrieb genommen. Das bringt in der östlichen Landeshälfte neue Perspektiven in der Mobilität und ist eine wirksame Maßnahme zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens auf den Straßen. Bequeme Niederflurzüge, barrierefreies Ein- und Aussteigen, Halbstundentakt zwischen Franzesfeste und Innichen, ein minutiös abgestimmtes Netz an Bus- und Bahnverbindungen – davon war noch keine Rede, als Ende November 1871 die Bahnlinie Marburg (Maribor)-Franzensfeste in Betrieb genommen wurde und die ersten Züge durch das Pustertal ratterten. Am Anfang war die Bahn Wohl aber wurden damals die Weichen gestellt für den wirtschaftlichen Aufschwung, brachte die Bahn doch neue Gäste ins Land. Später dann war lange Zeit das eigene Auto das Maß aller Dinge, die Eisenbahn geriet ins Hintertreffen. Mittlerweile liegt das Bahnfahren wieder voll im Trend: Auf der Pustertal Bahn haben sich die Fahrgastzahlen allein in den letzten sechs Jahren mehr als verdreifacht. Heute, mehr als 140 Jahre später und nach der von der Südtiroler Landesregierung finanzierten Gesamtmodernisierung ist die Pustertaler Bahn für die Zukunft gerüstet und sie setzt nun auch zum Sprung über die Landesgrenzen an. Heute ist’s wieder die Bahn Ab dem 14. Dezember verkehren zwischen Süd- und Osttirol stündlich Direktzüge bis nach Lienz. Unter der Leitung der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) war die alte Pustertaler Bahn aus dem Dornröschenschlaf der letzten Jahrzehnte gerissen und auf Vordermann gebracht worden. „Wir haben Wert darauf gelegt, dass einerseits das besondere Flair der historischen Pusterer Bahnlinie erhalten bleibt und dass andererseits ein zukunftsweisendes, attraktives Mobilitätskonzept umgesetzt werden kann, das den Anforderungen unserer Gesellschaft und Wirtschaft entspricht“, betont STA- Direktor Joachim Dejaco. Mobilität vernetzen, Straßen entlasten „Zu den wichtigsten Anforderungen im öffentlichen Nahverkehr gehört es heute, nachhaltige Mobilitätsangebote auf intelligente Weise miteinander zu vernetzen und die Straßen effektiv vom Individualverkehr zu entlasten“, erklärt Dejaco. Nach dem Vorbild in Percha-Kronplatz ist nun auch in Vierschach eine neue Zughaltestelle entstanden, die ein nahtloses Umsteigen von der Eisenbahn auf die Aufstiegsanlage an der Talstation Helm/Rotwand im Skigebiet Sextner Dolomiten gewährleistet. Vormittags Kronplatz, nachmittags Sextner Dolomiten oder umgekehrt – auch das ist mit dem Ski-Pustertal Express jetzt möglich. Die Züge bis/ab Vierschach verkehren stündlich, für die halbstündlichen Anbindungen sorgt eine Busverbindung zwischen dem Bahnhof Innichen und der Talstation Helm. Unterschiedliche Eisenbahnsysteme treffen aufeinander Die Haltestelle Vierschach-Helm liegt bereits im Einzugsgebiet des österreichischen Eisenbahnnetzes: „Kein Problem für unsere FLIRT-Züge, die mit Zweistrom-Antrieben für beide Systeme gerüstet sind“, so Joachim Dejaco. Die technischen Details erläutert STA-Projektleiter Michael Prader: „In Innichen wurden auf den Gleisen 1-4 die Trennungen der Oberleitungen an den neuen Stundentakt Franzensfeste-Lienz angepasst.“ Hier treffen nämlich das italienische System 3 kV Gleichstrom und das österreichische 15 kV Wechselstrom aufeinander. Damit es zu keinen Kurzschlüssen kommt, muss die Oberleitung mit drei neutralen (spannungslosen) Abschnitten getrennt werden. Prader: „Die Züge fahren mit abgesenktem Stromabnehmer ein und bleiben zum Fahrgastwechsel stehen. Während dieser Zeit schaltet der Triebfahrzeugführer das System um, damit der FLIRT-Zug daraufhin mit dem jeweils anderen System weiter fahren kann. Durch die Bauarbeiten wurden die Längen der Abschnitte für den Einsatz der neuen FLIRT-Züge optimiert.” Gleiskurve wurde gestreckt Für die neue Haltestelle Vierschach-Helm wurde ein rund 900 Meter langer Gleisabschnitt neu trassiert, dazu war Skigebiet Helm/Rotwand: auch ohne eigenes Auto bequem erreichbar. zunächst auch die Verlegung des angrenzenden Radweges erforderlich. Die Streckung der Gleiskurve auf einen minimalen Kurvenradius von 750 Metern war laut Michael Prader notwendig, damit ein erhöhter Bahnsteig errichtet werden konnte. Dazu waren mehrere Arbeitsschritte notwendig: Abbau der Gleise und der Fahrleitungsmasten, die Aufschüttung des neuen Gleisdammes, die Betonierung der Unterführung zum Radweg, die Errichtung einer Stützmauer, die Neuverlegung der Gleise, Aufstellung der Fahrleitungsmasten, das Setzen der Bahnsteigkante und das Auffüllen des gemäß ÖBB-Standards 160 Meter langen Bahnsteiges. Eine Asphaltschicht unter dem neuen Gleis soll eine gute Gleislagequalität über viele Jahre gewährleisten. Das Haltestellengebäude aus Beton ist mit Aufzug, Warteraum, Toiletten sowie Fahrkartenautomaten ausgestattet und barrierefrei zugänglich. INFO Südtiroler Transportstrukturen AG Gerbergasse 60 | 39100 Bozen Tel. 0471 312 888 | Fax 0471 312 899 info@sta.bz.it | www.sta.bz.it

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