Georg Hochkofler 28 11/2012 aktuell aktuell 11/2012 Tel. 0471 941 14329 Inserat: skischule grafik@mediaradius.it Die Alpine Notfallmedizin Im Herbst 2009 wurde das EURAC-Institut für Alpine Notfallmedizin als weltweit erstes Forschungszentrum in diesem Fachgebiet gegründet. Ein Pionier in diesem Bereich ist der Südtiroler Allgemeinmediziner und Bergrettungsarzt Hermann Brugger, der an der EURAC das Institut für Alpine Notfallmedizin leitet. Mit dem Ziel die Diagnostik und Therapie von Unfallopfern in Bergregionen zu optimieren, werden in der alpinen Notfallmedizin neue Technologien entwickelt und auf Sicherheit und Wirksamkeit für den Patienten geprüft. Messung der Körperkerntemperatur Zur nicht-invasiven schonenden Messung der Temperatur im Körperinneren konnte bis heute noch kein idealer Punkt gefunden werden. Deshalb führte die EURAC anlässlich der langen Nacht der Forschung in Bozen ein innovatives Experiment durch. In Zusammenarbeit mit der Charité Berlin und der deutschen Raumfahrtgesellschaft wurde in einer Klimakammer der EURAC die Temperatur im Körperinneren freiwilliger Probanden unter warmen (+20 Grad Celsius) und kalten (-20 Grad Celsius) Außenbedingungen gemessen. Dabei wurde untersucht, welche nicht invasive Methodik die Körperkerntemperatur am besten wiederspiegelt, beispielsweise bei Hypothermiepatienten. Zur Temperaturmessung diente dazu ein Thermistor, eine Sonde mit einem temperaturabhängigen Widerstand im äußeren Gehörgang. Mit Hilfe dieses einfachen Gerätes und einer effizienten Wärmedämmung nach außen kann die Kerntemperatur verlässlich gemessen werden, ohne jemanden dabei zu verletzen. Diese Methode kann in Zukunft die unangenehme invasive Methode ersetzen, bei der eine Sonde in die Speiseröhre eingeführt werden muss. Maschinelle Herzdruckmassage Maschinelle Herzdruckmassage an Lawinenopfer Eine weitere Studie des Forschungsteams des Instituts für Alpine Notfallmedizin betrifft Patienten, die an der Unfallstelle und während des Transportes ins Krankenhaus reanimiert werden müssen. Bei dieser Studie werden die bereits im Handel befindlichen mechanischen Kompressionsgeräte „Lucas 2“ und „Autopulse“ unter die Lupe genommen. Beide Geräte führen im Verlauf der Wiederbelebung automatisch die Thoraxkompression durch und ersetzen die klassische manuelle Herzdruckmassage. Damit stehen Ersthelfer für andere Aufgaben zur Verfügung. Gestartet wurde die Studie im Vorjahr, als im Simulationszentrum von Bad Tölz die Herzdruckmaschinen eine Woche lang an Puppen getestet wurden. Ziel dieser über ein Landesprojekt finanzierten Studie ist es, in den nächsten drei Jahren eines der beiden Geräte in der Flugrettung anzuwenden. Bisher wurden die Geräte fast ausschließlich in Krankenhäusern verwendet, in Zukunft sollen erstmals in Südtirol die Helikopter „Pelikan 1“, „Pelikan 2“ und „Aiut Alpin“ mit einem der beiden Geräte ausgestattet und Patienten mit Herzkreislaufstillstand während dem Helikoptertransport behandelt werden. Mit Hilfe dieser Geräte soll die Überlebenschance von unterkühlten Lawinenopfern und von Patienten mit Herzstillstand verbessert werden. Sicherheit geht vor Jährlich besuchen im Winter zahlreiche Touristen aus aller Welt Südtirols Skiparadiese, doch oft genug werden die einfachsten Verhaltensregeln nicht eingehalten. Was genau aber muss man auf den Skipisten beachten und welche Regeln bestehen auf Südtirols Skianlagen? Zehn Pistenregeln, die von der FIS (Fédération Internationale de Ski) aufgestellt wurden, sind in jedem Skigebiet Südtirols gültig. Für die Sicherheit auf der Piste müssen diese zehn Gebote sowohl von Anfängern als auch von Experten befolgt werden. Zu den wichtigsten Regeln gehören die Rücksicht auf andere Skifahrer und Snowboarder (FIS-Regel 1), die Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise (FIS-Regel 2), die Wahl der Fahrspur (FIS-Regel 3) und die Hilfeleistung bei Unfällen (FIS-Regel 9). Skihelmpflicht für Kinder Im Jänner 2005 trat in Italien eine Helmpflicht für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren in Kraft. Die Kinderschutzhelme müssen homologiert sein und der europäischen CE-Norm entsprechen. Ein Großteil der Südtiroler Skischulen bieten geeignete Schutzhelme für kleine Skifahrer gegen einen geringen Aufpreis an. Der Skihelm muss natürlich ordnungsgemäß zugeschnallt werden, nur so können schlimme Kopfverletzungen vermieden werden. Immer mehr Erwachsene richten sich einen Helm, denn er ist modisch, schützt vor Kälte und kann durchaus Leben retten. Pistenführerschein als Vorzugsmodell Im Winter 2008/2009 wurde in Deutschland ein Pistenführerschein für Kinder eingeführt. Der „kids on snow“- Pistenführerschein unterstützt die Sicherheit der jüngeren Schneesportler auf und außerhalb der Pisten. Mittels eines Praxis-Checks werden die Verhaltensregeln auf der Piste, die Überprüfung des skitechnischen Könnens und die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten gelehrt. Der „kids on snow“-Führerschein wird je nach Leistungsniveau entsprechend der Einteilung der Skipisten in den Kategorien blau, rot und schwarz unterteilt. Das Fahrsicherheitstraining wird in Zusammenarbeit mit dem „Allgemeinen Deutschen Automobilclub“ (ADAC) gefördert und durchgeführt. Sicherheitstipps für Skitourengeher Auch für die vielen Skitourenfreunde gilt es gewisse Regeln zu befolgen. Bei einer korrekten Tourenplanung müssen gezielte Details beachtet werden, um Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. Eine tourentaugliche Bekleidung und überprüftes Skimaterial sind von großer Bedeutung, eine Notfallausrüstung samt Lawinen-Suchgerät, Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe-Box sind ein Muss. Um eine Planung sinnvoll zu gestalten, dient der Lawinenlagebericht, der die einzelnen Gebiete Südtirols in die Lawinengefahrenstufe einordnet und Informationen über die aktuelle Situation und über die Entwicklung der Wetter- und Lawinenlage abgibt. Der Lawinenlagebericht kann im Internet unter „www.provinz.bz.it/lawinen“ oder auch telefonisch unter 0471 271 177 abgerufen werden. Sensibilisierungskampagne der Autonomen Provinz Bozen, Amt für Tourismus, dem Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols und der Landesberufskammer der Skilehrer Südtirols in Zusammenarbeit mit den Skischulen, den Skigebieten, dem Verein „Sicher Rodeln“, den Bergführern Südtirols, des Bergrettungsdienstes im AVS und der Berufsgemeinschaft der Sportgerätetechniker. • 08.12.12 Sulden • 09.12.12 Kronplatz • 27.12.12 Plose • 05.01.13 La Villa • 06.01.13 Pfelders 13.01.13 Speikboden • 20.01.13 Obereggen • 27.01.13 Ladurns • 03.02.13 Sexten • 10.02.13 Reinswald
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