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Alpine Technologien 2011

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aktuell 32 10/2011 10/2011 33 Das Zauberwort heißt Zusammenarbeit Das Projekt Zusammenschluss Gitschberg-Jochtal ist schon fast realisiert. Heute kann man mit einem Lächeln zurückblicken auf die Hürden, die dieses große Projekt mit sich brachte. Am Ende wird aber die Gitschberg Jochtal AG mit pünktlicher Fertigstellung und vielen positiven Stimmen für ihren Einsatz belohnt. Präsident der Gitschberg Jochtal AG Karl Leitner und Geschäftsführerin Christine Brennauer im Gespräch mit Radius. Radius: Wie kam man auf die Idee, diese Verbindung zu errichten? K. Leitner: Früher herrschte noch diese Konstellation: zwei Kirchen – zwei Meinungen. Von Zusammenarbeit war noch keine Spur zu sehen. Die Wende kam dann zwischen 1999 und 2000, als wir die Seilbahn errichteten. Ab da kam das Thema zum Vorschein, dass man hier eine Verbindung machen könnte. Damals ging es noch in keinster Weise um die Fusionierung der zwei Gesellschaften Vals und Meransen, lediglich um die Verbindung der zwei Skigebiete. Aus der prekären finanziellen Situation heraus hat man sich dann schließlich dazu entschlossen, die Gesellschaften zu fusionieren, was nicht ohne Schwierigkeiten verlief. Es waren immerhin zwei Dörfer und so auch zwei Meinungen. Man hat diese Hürde dann übersprungen, indem man alle Karten auf den Tisch gelegt hat und die Berechnungen haben dann eine Konstellation von 60 zu 40 für Jochtal ergeben und so waren alle damit einverstanden. C. Brennauer: Im Jahre 2002 wurde schon eine UVP-Studie erstellt, die eine Verbindung zwischen Vals und Meransen vorsah. Diese wurde dann im Jahr 2010 wieder aufgegriffen und auf den heutigen Stand hin geplant. Mit den Bauarbeiten wurde schließlich im Frühsommer 2011 begonnen. Wir hatten für einen zügigen Baufortschritt großes Glück bezüglich des Wetters, aber vor allem wurde das Projekt nur möglich, weil uns die öffentliche Hand (Landesverwaltung und Gemeinde) mit großzügigen Förderungen unterstützt hat. Radius: Wie lief die Ausführung des Projektes bis jetzt? C. Brennauer: Das Projekt lief durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen reibungslos. Sicherlich wirkte sich das gute Wetter der letzten Wochen positiv auf den Baufortschritt aus. Die Arbeiten liegen im Zeit- und Budgetplan. Leitner: Während dem Bau sahen wir auch zu, dass die Betonmaschinen immer vor 10 Uhr fertig betoniert hatten, damit man nicht den Tourismus beeinträchtigte. Das hat auch gut geklappt, da wir in der Sommerzeit keine einzige Reklamation erhalten haben. Radius: Gab es auch Gegner dieses Projektes oder andere Hürden, die man bewältigen musste, um das Projekt zu realisieren? C. Brennauer: Ein derartiges Großprojekt hat immer Fürsprecher und Kritiker, insbesondere, wenn der Eingriff in die Natur nicht unwesentlich ist. Jedoch konnte man diese Hürden meistern. K. Leitner: Hauptsächlich am Anfang gab es einige Kritiker, die durch den riesigen Eingriff ins Naturdenkmal um ihr Altfasstal besorgt waren. Nun aber sprechen mich einige Leute an und fragen mich, ob wir nicht bald anfangen würden mit den Arbeiten, weil man nichts davon sehen würde. Radius: Ist es trotz der Größe ein umweltverträgliches Projekt? K. Leitner: Ja, und davon kann sich hier auch jeder überzeugen. Wir finden es richtig, dass man ein solches großes Projekt zusammen mit Umweltschutzverein und Alpenverein angeht und ich glaube, wir haben miteinander auch eine gute Lösung gefunden. Ein Eingriff in die Natur wird es immer bleiben, aber es wird heutzutage viel schonender gearbeitet. Auch nur im Hinblick auf die Gerätschaften: Es gibt heute Bagger, die man nicht nur in schwindelerregendem Gelände einsetzen kann, sondern die auch so perfekt arbeiten, dass nachher nicht mehr zu erkennen ist, dass ein Bagger im Einsatz war. C. Brennauer: An der „Tanne“ wird der Bereich um die beiden Bergstationen wieder schön hergerichtet. Im nächsten Jahr wird wieder alles begrünt und man wird keine Spuren des Eingriffs mehr erkennen. Es sieht nicht schön aus, wenn Bäume gefällt werden, aber es wird auch stark in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde gearbeitet, die für jeden einzelnen Baum die Erlaubnis geben muss, ihn abzuholzen. Radius: Was erhofft man sich von diesem Projekt? K. Leitner: In erster Linie haben wir nun das doppelte Skigebiet zum selben Preis. Weiters haben wir in der Gemeinde Mühlbach 4000 Betten und darunter sind maximal 2000 Skifahrer. Weil es dann nicht so interessant und attraktiv ist, fahren viele wieder weg. Unser Ziel ist gar nicht das, mehr Gäste zu kriegen, sondern diejenigen, die schon hier sind, auch hier zu behalten. Wenn uns das gelingt, würde unsere Rechnung schon aufgehen. Wir wollen uns gar nicht mit den ganz großen Skigebieten messen, unser Ziel ist es nur, dass sich diese Anlage selbst erhält. C. Brennauer: Durch diese Verbindung der Skigebiete ist aus zwei kleineren Skigebieten ein größeres geworden und bietet dem Gast nun mehrere verschiedene Möglichkei- LEITNER ropeways hat für die kommende Saison in den Skigebieten Gitschberg-Jochtal, Kronplatz und Alta Badia fünf anspruchsvolle Projekte realisiert. Seit über 15 Jahren wird die Verbindung der Skigebiete Gitschberg und Jochtal diskutiert, zum Start dieser Wintersaison ist sie Wirklichkeit geworden – mit den beiden 8er- Kabinenbahnen „GD8 Gaisjochbahn“ und „GD8 Schilling“ aus dem Hause LEITNER. Die beiden je ca 2000 m langen Anlagen verfügen über eine Förderleistung von 800 p/h bzw. 2200 p/h, die Gaisjochbahn zudem über ein für eine Einseilumlaufbahn außergewöhnliches Spannfeld. Am Kronplatz wurde die neue 10er-Kabinenbahn „GD10 Ried“ direkt mit dem Bahnhof Percha verbunden und sorgt damit vor allem für eine Entlastung der Umwelt, was auch aktuell ten des Skifahrens. Flache, einfache Pisten für Anfänger und Familien und genauso steilere und anspruchsvollere Pisten für Könner und Fortgeschrittene. Gitschberg-Jochtal bietet nun 44 Pisten-km, 16 Aufstiegsanlagen und 33 Hütten. Damit ist es das größte Skigebiet im Eisacktal und wesentlich konkurrenzfähiger und attraktiver, Christine Brennauer als die bisherigen getrennten zwei Skigebiete. K. Leitner: Von diesem Zusammenschluss profitieren ganz klar auch die Einheimischen in Form von sicheren Arbeitsplätzen. Wir haben vielleicht nur noch vier Vollerwerbsbauern in Vals. Außer Erdäpfel wachst bei uns ja nichts. Die Arbeitsplätze im Tourismus-Umfeld sind ausschlaggebend dafür, dass die jungen Leute im Dorf bleiben und auch für die Zukunft eine Perspektive haben! Radius: Sind noch zusätzliche Projekte in nächster Zukunft geplant oder schon in Ausführung? C. Brennauer: Der mehrjährige Investitionsplan sieht den Bau einer Piste von der Tanne bis zur Mittelstation für das nächste Jahr vor. Weiterhin folgen die Realisierung eines Speicherbeckens, sowie die Errichtung von zwei neuen Sesselliften im Bereich des Gitschbergs. Dieser Plan ist auf die kommenden fünf Jahre aufgebaut. Leitner: Fünf neue Anlagen einen der zentralen Schwerpunkte von LEITNER ropeways unterstreicht. Die 10er-Kabinenbahn ist nach den Anlagen „Marchner“ und „Gipfelbahn“ bereits die dritte Anlage dieses Types in Folge für die Kronplatz Seilbahn AG. Besonderen Wert auf Kinderfreundlichkeit wird in Alta Badia gelegt, daher sind auch die neuen Sesselbahnen „CD6 Bamby“ und „CF4 Costes da l´Ega“ wiederum mit einer Kindersicherung ausgestattet. GD8 Schilling GD 8 Gaisjochbahn GD 10 Ried CD6 Bamby CF4 Costes da L´Ega Seilbahnsystem 8er-Kabinenbahn 8er-Kabinenbahn 10er-Kabinenbahn 6er-Sesselbahn 4er-Sessellift Schräge Länge 2046 m 1963 m 4338 m 774 m 553 m Höhendifferenz 438 m 178 m 803 m 289 m 68 m Kapazität 2200 p/h 800 p/h 2310 p/h - 3200 p/h 2200 p/h 2200 p/h Anzahl Kabinen 63 21 104-144 46 87 Anzahl Stützen 16 9 21 8 8

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