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Wintersport 2022/23

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42 SPORT E |

42 SPORT E | 2022 KUNSTBAHNRODELN Andrea Vötter & Marion Oberhofer Das Doppelsitzer-Experiment Für Andrea Vötter und Marion Oberhofer wird es ein sehr intensiver Winter. Zusätzlich zum Einsitzer werden sie nämlich auch im Doppelsitzer starten, und zwar gemeinsam. Erstmals wird es im Weltcup einen Frauen-Doppelsitzer geben, und 2026 wird diese Disziplin auch olympisch sein. Bisher war der Doppelsitzer für beide Geschlechter offen, aber Frauen sind nie mitgefahren, weil sie gegen die physisch stärkeren Männer chancenlos gewesen wären. Vorläufig ist es ein Versuch für Vötter und Oberhofer, die beide auch weiterhin im Einsitzer starten werden. „Wir schauen einmal, wie es läuft, dann wird sich zeigen, ob das Experiment eine Zukunft hat“, kündigt das Duo an. Fahrerisch sei keine große Umstellung nötig, die Lenkpunkte seien die gleichen. Die Initiative zu diesem Experiment ist von den beiden Rodlerinnen selbst ausgegangen. „Wir haben das vorgeschlagen und haben es auch im März schon ein erstes Mal gemeinsam auf der Rodel probiert“, sagt Andrea Vötter. Einen Vergleich mit der Konkurrenz hat es bisher nicht gegeben, weshalb Vötter und Oberhofer keine Ahnung haben, wie gut sie sind. Deshalb haben sie sich auch keine Ziele gesetzt. Klar ist nur: Sollte die erste Saison zufriedenstellend verlaufen, dann wird das Projekt Olympia 2026 für den Doppelsitzer Vötter/Oberhofer wohl konkret werden. Wenn nicht, dann wollen sich beide wieder ganz auf den Einsitzer konzentrieren. Zumindest im kommenden Winter wird der Einsitzer auch für beide noch die Priorität haben. Andrea Vötter war da in den letzten Jahren die Nummer 1 im Team. Und sie verlangt auch von sich selbst, in jedem Rennen in die Top-Ten zu fahren. Besonders freut sie sich auf die Weltmeisterschaft in Oberhof. „Ich bin da in den letzten Jahren ganz gut gefahren. Ich bin eine gute Starterin, das ist sicher ein Vorteil, weil es in Oberhof sehr flach weg geht“, sagt die Völserin. Ihr Talent im Einsitzer hat auch Marion Oberhofer schon öfters aufblitzen lassen, obwohl sie eher klein ist, was im Kunstbahnrodeln ein Handicap ist. Kunstbahnrodlerin ist sie übrigens geworden, weil sie in Meransen die Grundschule besucht hat und für die Schüler dort die Möglichkeit bestand, einmal in der Woche auf der Startbahn zu üben. Ihr hat das so gut gefallen, dass sie beschlossen hat, Kunstbahnrodlerin zu werden. ANDREA VÖTTER Geburtsdatum und -ort: 3. April 1995 in Brixen Wohnort: Völs Sportgruppe: Heer Die Qualifikation für Olympia in Peking hat Marion Oberhofer denkbar knapp verpasst, aber gehadert hat sie deshalb nie. „Wenn du es nicht ins Olympia-Team schaffst, dann hast du dort auch nichts verloren“, lautet ihr Credo. Im Einsitzer hat sie sich für den kommenden Winter zum Ziel gesetzt, bei allen Weltcups starten zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich, denn Italien hat fünf Einsitzer- Rodlerinnen, aber nur vier Startplätze. Im Doppelsitzer lässt sie die Dinge auf sich zukommen und bemüht einen Spruch, den Franz Beckenbauer bekannt gemacht hat: „Schau mer mal.“ MARION OBERHOFER Geburtsdatum und -ort: 14. Dezember 2000 in Innichen Wohnort: Rodeneck Sportgruppe: Heer

KUNSTBAHNRODELN SPORT E | 2022 43 Nina Zöggeler Weil sie die Tochter des wahrscheinlich besten Rennrodlers aller Zeiten ist, wurde Nina Zöggeler bereits bei ihren ersten Auftritten im Weltcup viel Aufmerksamkeit zuteil. Sie schleppt diese Bürde aber nicht mit sich herum, sondern macht ihr Ding und versucht, sich stetig zu verbessern. Letzten Winter konnte sie sich für Olympia qualifizieren. „Mein Ziel war, mich für die Weltcups zu qualifizieren. Über Olympia habe ich mir wenig Gedanken gemacht, aber es war natürlich schön, dass ich dabei sein konnte. Überhaupt war ich sehr zufrieden mit der ganzen Saison“, sagt die 21-jährige Völlanerin, die mit ihrer Familie erst vor kurzem nach Tiers umgezogen ist. Mit fünf Frauen im Team, aber nur vier Startplätzen im Weltcup, war erstmals eine interne Qualifikation nötig. Das ist auch in der neuen Saison wieder so. „Für mich geht es zunächst einmal darum, dass ich mich wieder qualifiziere“, stellt sie klar, dass sie nicht gleich nach den Sternen greifen will. Aber sie traut es sich schon zu, bei Weltcuprennen auch in die Top-Ten zu fahren. Und sie traut sich natürlich auch zu, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das ist ihr erklärtes Saisonziel. Verena Hofer Verena Hofer ist das, was man eine Gefühlsrodlerin nennen kann. Auch sie selbst sieht das so. „Ich improvisiere gerne in der Bahn und verlasse mich während der Fahrt auf mein Gefühl“, sagt die Feldthurnerin, die als Juniorin immerhin schon Vizeweltmeisterin war. Inzwischen hat sie schon einige Erfahrung im Weltcup gesammelt und ist auch bei den Olympischen Spielen in Peking gestartet. Ganz zufrieden war sie mit der letzten Saison aber nicht. „Ich habe super begonnen, aber dann habe ich wahrscheinlich zu viel herumprobiert und es haben sich Fehler eingeschlichen“, merkt sie selbstkritisch an. Nun will sie den nächsten Schritt machen und stellt klar: „Top-15-Platzierungen reichen mir nicht mehr.“ Die Vorbereitung lief bis auf einen kleinen Zwischenfall, bei dem sie sich leicht an der Hand verletzt hat, nach Plan. „Ich fühle mich athletisch gut und bin am Start nicht schlecht“, sagt die 21-Jährige, die eigentlich nichts von der Kunstbahn wissen wollte. „Ich war Naturbahnrodlerin. Gerda Weißensteiner hat mich dann zu einem Starttraining mitgenommen. Später habe ich es doch einmal in Igls probiert, habe mich für die Kunstbahn entschieden und die Sportschule besucht“, erzählt sie. Ein bestimmtes Saisonziel peilt sie nicht an, dafür richtet sie schon alles auf ein längerfristiges Ziel aus: Olympia 2026. Sandra Robatscher Niemand hat es gewusst, außer ihre Familie: Sandra Robatscher wollte die Rennrodel für immer in die Ecke stellen. Das war vor einem Jahr, als sie die interne Qualifikation für das erste Weltcuprennen nicht geschafft hatte. ber so schnell konnte ich nicht „Aaufgeben. Ich bin schließlich eine Kämpferin“, stellt sie klar. Obwohl es eine schwierige Saison blieb, hatte sie doch einige kleine Erfolgsmomente. Nächsten Winter sollen sich diese Momente häufen. „Mein erstes Ziel war, die Vorbereitung gesund zu überstehen. Das ist schon einmal gelungen“, freut sich die Tierserin, die schon von zwei Schulteroperationen ausgebremst worden war. „Am Start ist es nicht mehr ganz so, wie es war. Aber ich bin mit den Startzeiten jetzt wieder im Mittelfeld.“ In der Bahn war Sandra Robatscher immer schon schnell, ist aber auch immer mit viel Risiko unterwegs. „No risk, no fun. Das ist meine Devise. Ich bin eine Risikofahrerin.“ Einen ganz eigenen Weg geht Sandra Robatscher beim Mentaltraining. Da arbeitet sie mit einer Tante von ihr, die sonst überhaupt nicht im Sportbereich tätig ist. NINA ZÖGGELER Geburtsdatum und -ort: 5. Februar 2001 in Bozen Wohnort: Tiers Sportgruppe: Carabinieri VERENA HOFER Geburtsdatum und -ort: 17. März 2001 in Brixen Wohnort: Feldthurns Sportgruppe: Heer SANDRA ROBATSCHER Geburtsdatum und -ort: 13. Dezember 1995 in Bozen Wohnort: Tiers Sportgruppe: Heer

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