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Wintersport 2020/21

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28 SPORT D |

28 SPORT D | 2020 SNOWBOARD Emanuel Perathoner & Omar Visintin Weiter auf der Überholspur Dass Südtirol im Snowboardcross Jahr für Jahr große Erfolge feiert, ist 2 Athleten zu verdanken, die vieles gemeinsam haben, gleichzeitig aber sehr unterschiedlich sind. 2 Athleten, die wissen, was es braucht, um erfolgreich zu sein. 2 Athleten, deren Augen fest auf die neue Saison gerichtet sind: Die Rede ist von Omar Visintin und Emanuel Perathoner. Als die Sportwelt Mitte März wegen des Coronavirus plötzlich stillstand, stemmte sich der Internationale Skiverband FIS zur Verwunderung vieler gegen eine Absage des Snowboardcross-Weltcups in Veysonnaz. Omar Visintin erinnert sich zurück. „Das war ganz komisch“, betont der Algunder: „Wir waren in der Schweiz und hörten über die Medien, wie die Lage in Italien war. Ich hätte nie gedacht, dass wir fahren.“ Letztlich wurde aber gefahren – trotz heftiger Proteste zahlreicher Nationen. Visintin schaffte es als Zweiter sogar auf das Podest und bescherte sich somit einen versöhnlichen Saisonabschluss. Auf den letzten Drücker schaffte es Visintin mit einem Pokal im Gepäck zurück nach Hause. Genauso wie für Emanuel Perathoner, der mit dem letzten Flugzeug von Mailand nach Barcelona reiste, um schließlich über große Umwege nach Pamplona zu gelangen, wo der Lajener mit seiner spanischen Lebensgefährtin Belen wohnt. „Nach dem Rennen in Veysonnaz bin ich direkt gestartet“, blickt Perathoner zurück. Anschließend sei er zwar einmal nach Südtirol zurückgekehrt, den Großteil der Vorbereitung habe er aber in Spanien absolviert. Dort galten wie in Südtirol rigorose Corona-Maßnahmen, wodurch das Training zunächst in den eigenen 4 Wänden über die Bühne ging. Vor allem für Perathoner brachten die Einschränkungen weitgreifende Probleme mit sich, die allerdings nichts mit seiner sportlichen Karriere zu tun Emanuel Perathoner und Omar Visintin (von links) EMANUEL PERATHONER Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Bozen Wohnort: Lajen/Pamplona in Spanien Sportgruppe: Heer hatten. Der 34-Jährige war nämlich gezwungen, die für den Juli 2020 geplante Hochzeit auf den August 2021 zu verschieben. „Mal sehen, wie die Situation dann ist“, meint Perathoner, der mit seinem Training abseits der Piste „relativ zufrieden“ ist: „Ich habe 5 Kilo abgenommen und ein paar andere Dinge gemacht, bevor ich das normale Programm wieder aufgenommen habe.“ Omar Visintin hingegen hat sich zunächst „total entspannt“, viel gelesen und zu Hause ein paar Arbeiten gemacht. „Erst nach einigen Wochen habe ich wieder mit dem Training begonnen“, erzählt der passionierte Radfahrer und Kletterer. Durch die ausgefallenen Medientermine habe er Zeit gehabt, viele Stunden ins Trockentraining zu investieren und sich bestens auf die neue Saison vorzubereiten. Auf Schnee haben Visintin und Perathoner wie jedes Jahr erst im September trainiert, wenngleich der Algunder schon im Juni am Stilfser Joch seine ersten Schwünge zog. Weil die Präparierung einer Boardercross- Piste großen Aufwand erfordert, ist es nicht leicht, in den schneearmen Monaten gute Trainingsbedingungen OMAR VISINTIN Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran Wohnort: Algund Sportgruppe: Heer vorzufinden. Italiens Nationalmannschaft hatte diese Sorgen jedoch nicht: Am Stilfser Joch herrschten ausgezeichnete Bedingungen. Trotz oder gerade wegen der speziellen Vorbereitung fühlen sich Südtirols beste Snowboardcrosser für den Weltcup- Auftakt im Montafon in Vorarlberg am 10. Dezember gewappnet. „Ich bin genau dort, wo ich sein möchte“, freut sich Visintin, der sich mehrere Ziele gesteckt hat: „Zuallererst geht es darum, Spaß und Freude am Fahren zu haben. Das ist das Wichtigste. Eine WM-Medaille 2021 ist natürlich ein Ansporn, aber ich will insgesamt immer vorne dabei sein und mich im Vergleich zum letzten Jahr steigern.“ Leicht wird dies nicht, immerhin stand Visintin 3 Mal auf dem Podium, heimste einen Weltcup-Sieg ein und platzierte sich im Gesamtweltcup auf Rang 3. Doch der Wille, sich stetig zu verbessern, treibt ihn an. Auch bei Perathoner steht die WM in Zhangjiakou (China) Ende Februar ganz oben auf der Agenda. „Aber am Ende muss man immer von Rennen zu Rennen schauen – vor allem in der derzeitigen Lage“, weiß der Eisacktaler.

SNOWBOARD SPORT D | 2020 29 Nadya Ochner Mit Herzklopfen Im Vorjahr Emanuel Perathoner, in diesem Sommer Nadya Ochner: Die 27-Jährige aus Burgstall musste sich im Sommer in Mailand einer Herzoperation unterziehen. Ochner litt fast ein Jahr lang an Herzrasen (Tachykardie), und das wurde in einer zweistündigen Operation behoben. Wochen absolute Ruhepause waren 2 anschließend angesagt, und bis sie wieder in die Gänge kam, vergingen weitere 2 Wochen. „Anfangs war ich wohl wegen der Medikamente extrem müde und träge, habe 12 Stunden am Stück geschlafen und war trotzdem total niedergeschlagen“, blickt Ochner auf die Zeit von Anfang Juli zurück. Weil das erste Schneetraining am Stilfser Joch erst im September anstand, verlor Ochner zwar einige Tage an Trockentraining, aber nicht auf dem Brettl. Dort konnte sie alle Einheiten mitmachen, die es im 2. Jahr unter der Regie von Cheftrainer Rudy Galli auch in sich haben: „Normal“ trainieren die „Azzurri“ an jedem Tag auf Schnee doppelt, das heißt am Vormittag und nach einer kurzen Mittagspause auch am Nachmittag. Der Grund: Dadurch soll der Ablauf bei den Renntagen simuliert werden, wo vormittags die Quali und am frühen Nachmittag die Finalläufe anstehen. „Nachdem zuletzt in den Skigebieten die Restaurants alle geschlossen haben, begnügten wir uns mit Lunchpaketen, setzten uns wie die Handwerker am Start hin, aßen unser belegtes Brot und weiter ging’s“, nahm Ochner die aktuelle Covid-Situation locker. Obwohl, so ganz locker sieht die seit Jahren beste Snowboarderin Südtirols die Situation doch nicht: „Ich bin mittlerweile seit 10 Jahren im Weltcup und bezeichne mich schon als routinierte Läuferin. Heuer ist die Situation nochmals spezieller. Bisher konnten wir immer top trainieren, aber es ist trotzdem eine große Unsicherheit da. Niemand weiß, was der nächste Tag, die nächste Woche mit sich bringen. Und weil ich ein Gewohnheitstier bin, das eine gewisse Struktur braucht, kostet mich das sehr viel Energie. Ich hoffe nur, dass irgendwann dieser 12. Dezember kommt, damit wir sagen können: So, jetzt steht der Weltcupauftakt in Cortina d’Ampezzo auf dem Plan, jetzt können wir mit der Saison starten.“ Bis dahin wird sich Ochner um die letzten Details ihrer neuen Wohnung in Burgstall kümmern. Wegen Corona im Frühjahr und der Operation im Sommer blieben letzte Feinheiten der Einrichtung längere Zeit unerledigt, als geplant. Zuletzt wurden noch Polster, Spiegel und Bücherregale an ihren Platz gestellt, „und jetzt ist es heimelig und ich bin endlich daheim in meinen eigenen 4 Wänden. Meine Eltern wohnen im gleichen Haus, aber jeder hat sein eigenes Reich.“ Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom Weltcup-Kalender Snowboard 2020/21 12.12. 17.12. 9.1. 12.1. 13.1. 30.1. 6.2. 7.2. 13.2. 14.2. 6.3. 13.3. 14.3. 20.3. 21.3. 12.12. 23.1. 24.1. 30.1. 31.1. 6.2. 7.2. 13.2. 20.3. Cortina d'Ampezzo Karerpass/Carezza Scuol/Schuls Bad Gastein Bad Gastein Moskau Bannoye Bannoye Pyeongchang Pyeongchang Rogla Piancavallo Piancavallo Berchtesgaden Berchtesgaden Montafon Bergamo/Valmalenco Bergamo/Valmalenco St. Lary St. Lary Feldberg Feldberg Dolni Morava Veysonnaz -Infografik: A.Delvai Parallel-Disziplinen Italien Südtirol Schweiz Österreich Österreich Russland Russland Russland Südkorea Südkorea Slowenien Italien Italien Deutschland Deutschland Boardercross NADYA OCHNER Geburtsdatum und -ort: 14. März 1993 in Meran Wohnort: Burgstall Sportgruppe: Polizei Österreich Italien Italien Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Tschechien Schweiz Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Team Event P-SL Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Team Event P-SL Parallel-Slalom Team Event P-SL Team Event Team Event Team Event

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