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Wintersport 2020/21

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12 SPORT D |

12 SPORT D | 2020 SKI ALPIN Alex Vinatzer Die Latte sehr hoch gesetzt „Es ist schon noch sehr ungewohnt, mit Maske in die Seilbahn zu steigen“, sagt Alex Vinatzer und spricht damit gleich einmal das Thema Corona an. Er macht das aber aus Überzeugung, weil er sich sicher ist, dass die Einhaltung gewisser Regeln hilft, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. „Totale Kontaktvermeidung ist natürlich nicht möglich. Aber wir müssen einfach aufpassen und Distanz halten, auch daheim. Wenn wir aus dieser Krise heraus wollen, müssen wir diszipliniert sein“, mahnt Vinatzer. Sein Start in die Saison verschiebt sich, nicht wegen Corona, sondern zunächst, weil es in Lech/Zürs einfach zu warm war, um für Mitte November eine Skipiste präparieren zu können. Dort sollte seine Weltcup-Saison mit einem Parallel-Riesentorlauf beginnen. Aber nun wird auch mit Verspätung nichts daraus, weil er sich vor einigen Tagen einer Blinddarm-Operation unterziehen musste. In seiner stärksten Disziplin, dem Slalom, geht es im Weltcup erst am 21. Dezember los. Bis dahin ist er sicher wieder topfit. Anfang Dezember wollte Vinatzer Europacuprennen im Riesentorlauf bestreiten, um dort wichtige FIS-Punkte zu holen. Er möchte nämlich auch in dieser Disziplin bald einmal fix im Weltcup starten. In Sölden hat es noch nicht gereicht, da hat er eine teaminterne Qualifikation gegen Tommaso Sala um 0,3 Sekunden verloren. Nun sind die Europacups auf der Reiteralm allerdings abgesagt worden. Im Slalom gehört der Wolkensteiner schon zur Weltklasse, ist mit seinen 21 Jahren bereits 11. in der Weltcup- Startliste. „Die 1. Startgruppe war in der letzten Saison das Ziel, das habe ich erreicht. Ich habe einige sehr gute Rennen gemacht, bin aber auch einige Male ausgeschieden, weil ich Fehler gemacht habe. In diesem Sommer bin ich athletisch noch besser geworden, und ich glaube, dass ich auch taktisch besser vorbereitet bin“, sagt Vinatzer, der nun den nächsten Schritt machen will. Da er schon auf dem Podest gestanden ist, würde das bedeuten, ein Rennen zu gewinnen. Und das traut er sich auch zu. „Ich würde schon gerne den ersten Weltcupsieg feiern. Auf alle Fälle möch- te ich aber im Slalom in die Top-7 der Weltcupstartliste. Und eine Medaille bei der WM wäre auch schön“, legt sich Vinatzer die Latte selbst sehr hoch. Um seine Ziele zu erreichen, hat er nicht nur hart trainiert, sondern auch viel am Material getüftelt, vor allem an den Skischuhen. „Da haben wir sehr viel probiert. Ich habe 8 verschiedene Schuhe probiert und 2 gefunden, die optimal sein dürften. Wir haben auch viel Ski getestet. Ich war vorher mit meinem Material schon zufrieden, aber jetzt ist es noch besser“, erzählt Vinatzer. Das Testen war heuer nur im Sommer und im Herbst möglich. Die sonst üblichen Tests im April sind ja coronabedingt ausgefallen. Nicht ausgefallen ist bei Alex Vinatzer der Sommer-Urlaub. Mit Freunden war er 10 Tage lang in Gargano in Apulien. Und dann war er noch eine Woche in der Toskana, wo er sich viele Sehenswürdigkeiten rund um Siena angeschaut hat. Da war die Corona-Situation noch viel besser als jetzt, aber Vinatzer muss versuchen, das auszublenden. „Wir trainieren einfach normal und gehen davon aus, dass alles stattfindet.“ ALEX VINATZER Geburtsdatum und -ort: 22. September 1999 in Bozen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Carabinieri

AKTUELL SPORT D | 2020 13 Christof Innerhofer Adrenalin und Nervenkitzel Der letzte Weltcupwinter war für Christof Innerhofer ein besonderer: Nach seinem Kreuzbandriss im März 2019 entschied er, nur 2 Rennen zu fahren, um seine gute Startliste-Position in Abfahrt und Super-G wegen des komplizierten FIS-Verletztenstatus nicht zu gefährden. Dieses Argument gilt ab Dezember nicht mehr. Da will der bald 36-Jährige wieder voll angreifen. Den Super-G in Kitzbühel und die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen: Das waren die 2 Rennen, die „Inner“ Anfang 2020 bestritt. Beide Male machte er seine Sache ordentlich und wurde 15. Für den ehrgeizigen Gaiser eine Enttäuschung: „Eine Top-5-Platzierung war in beiden Rennen mein Ziel. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich mit dem zuvor verletzten linken Bein nicht gnadenlos Druck gemacht habe, sondern eher in Abwehrhaltung durch die Kurven gefahren bin.“ Den ganzen Frühling und Sommer über konnte der fünffache Medaillengewinner bei Olympia und WM top Kondition bolzen. So absolvierte er mit dem Rad rund 7000 Kilometer – den Großteil in neuer Umgebung: Im Leistungszentrum von Magnitudo Training in Verona tankte er nicht nur Kraft, sondern neue Motivation. Inmitten Weltklasseathleten anderer Disziplinen wie Sprintstar Filippo Tortu, Rugby- und Basketballern, aber auch mit Skirennfahrerin Sofia Goggia. Zuletzt arbeitete Innerhofer wieder vermehrt im Bodytec-Zentrum in Bruneck, und nachdem er zuletzt wegen einer Schienbeinkopfprellung einige Tage pausieren musste, sagt er pünktlich zum Saisonstart: „Ich bin körperlich fit wie lange nicht mehr. Einziges Problem: Das viele Radtraining hat mich einige Kilos gekostet, und diese jetzt wieder zuzulegen, ist schwierig. Ich esse extrem viel, aber ich nehme kaum zu.“ Der Sieger von bisher 6 Weltcuprennen – das letzte im Februar 2013, seitdem wurde er 7 Mal Zweiter – sagt, auf die neue Saison angesprochen: „Der Wettkampf hat mir zuletzt schon sehr gefehlt, das Adrenalin, der Nervenkitzel, die Challenge mit den Konkurrenten.“ Ob er sich ausmalt, gleich wieder on top zu sein? „Vom Willen und vom Kopf werde ich 1000 Prozent geben. Aber es wird einige Rennen brauchen, bis ich die richtige Balance zwischen voller Attacke und idealer Linienführung gefunden habe. Feinheiten, die man nur über den regelmäßigen Rennrhythmus bekommt.“ Das Wichtigste ist für den zweifachen Südtiroler Sportler des Jahres ohnehin, dass die Saison losgehen kann. „Wir haben das Glück, dass wir unseren Beruf ausüben können. Ich hoffe, das bleibt so. Und so traurig es auch ist, dass die Weltcuprennen wohl alle ohne Publikum über die Bühne gehen, so ist es dennoch ein wichtiges Zeichen in die Wohnzimmer unserer Fans. Sie können uns vor dem Fernseher zuschauen. Vor allem für Kinder und ältere Leute, die sonst wenige Möglichkeiten haben, nach draußen zu gehen, können unsere Skirennen ein Highlight des Tages sein.“ CHRISTOF INNERHOFER Geburtsdatum und -ort: 17. Dezember 1984 in Bruneck Wohnort: Gais Sportgruppe: Finanzwache

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