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Wintersport 2017/18

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36 SPORT C

36 SPORT C 2017 Das stärkste Team Die Südtiroler sind im Naturbahnrodeln schon seit vielen Jahren das Maß aller Dinge. Diese Tradition wollen sie heuer fortsetzen. Alexandra Pfattner Auch heuer schicken die „Azzurri“ ein starkes Team ins Rennen. Dafür sorgen nicht nur Patrick Pigneter, Alex Gruber, Evelin Lanthaler und Greta Pinggera, sondern auch die restlichen heimischen Rodelasse sind immer für den einen oder anderen Podestplatz gut. Da ist zum Beispiel Florian Breitenberger. Der Ultner ist ein Naturbahnrodel-Urgestein. Seit 2000 ist er Mitglied der Nationalmannschaft. Den größten Erfolg feierte er vor 3 Jahren bei der WM in Österreich, als er in Mariazell Bronze holte. Der 28-jährige Völser Stefan Federer wartet noch auf seinen ersten Weltcup-Podestplatz. In der vorigen Saison verpasste er diesen in Moskau als 4. nur um wenige Hundertstel. Schon viel Erfahrung, was Podestplätze angeht, hat Florian Clara. NATIONALTEAM NATURBAHNRODELN HERREN A-Kader: Florian Breitenberger (St. Nikolaus in Ulten), Florian Clara (Campill), Stefan Federer (Völs), Armin Folie (Passeier), Simone Gaio, Alex Gruber (Villanders), Patrick Pigneter (Völs) Junioren: Nicoló De Bertolis, Manuela Gaio, Florian Haselrieder, Philip Haselrieder, Laurin Jacob Kompatscher (alle Völs) DAMEN A-Kader: Evelin Lanthaler (Platt in Passeier), Alexandra Pfattner (Latzfons), Greta Pinggera (Laas) Juniorinnen: Daniela Mittermair (Deutschnofen), Camilla Singer, Nadine Staffler (beide Laas) Vor allem im Doppel. Der Gadertaler und Patrick Pigneter verloren in der letzten Saison ihren Gesamtweltcup an die Russen Pawel Porschnew und Iwan Lazarew. Nun wollen sie sich die Kristallkugel zurückholen. Weiter Erfahrung sammeln will hingegen der 22-jährige Armin Folie. Der Passeirer schaffte es in der letzten Saison im Weltcup dreimal in die Punkteränge. Bei den Damen dominierten bisher Evelin Lanthaler und Greta Pinggera. Sie machten die letzten Titel unter sich aus. Doch schon bald möchte Alexandra Pfattner die lachende Dritte sein. Die 18-Jährige aus Völs geht in ihre 2. Saison im Nationalteam. „Langfristig will ich auf alle Fälle ganz vorne dabei sein. Und vielleicht reicht es ja auch, um Weltcuprennen zu gewinnen“, zeigt sie sich motiviert. Als das Küken im Team fühle sie sich mittlerweile ganz wohl. Für heuer -Infografik: A.Delvai sind die Ziele noch bescheiden formuliert: „Ein Spitzenplatz bei der Junioren-WM in Laas wäre schön. Und im Weltcup gilt es, ein bisschen mitzumischen.“ Die Leidenschaft für’s Rodeln hat sie bereits als Kind entdeckt. Den Rodelsport zog sie damals dem Skifahren vor. Dies machte sich mittlerweile bezahlt: 2017 feierte sie mit dem Junioren-EM-Titel ihren größten Erfolg. Nicht mehr für die „Azzurri“ an den Start geht hingegen die Latscherin Sara Bachmann. Sie wechselte zur Nationalmannschaft nach Deutschland. „Ein großes Dankeschön geht an Karl Damian und den italienischen Verband. Die Freigabe klappte problemlos“, lobt sie. Warum der Wechsel? „Ich wollte etwas Neues probieren, ein neues Team kennenlernen.“ Aufgrund des Nationenwechsels musste sie auch ihren Heimatverein, den SV Latsch, verlassen und tritt von nun an für den WSV Unterammergau an. Florian Clara Weltcupkalender Naturbahnrodeln 2017/18 2./3.12. Kühtai Nordtirol/Österreich 5. bis 7.1. Latzfons Südtirol 11. bis 14.1. Moskau Russland 19. bis 21.1. Kindberg Österreich 26. bis 28.1. Deutschnofen Südtirol 15. bis 17.2. Umhausen im Ötztal Nordtirol/Österreich

Naturbahnrodeln SPORT C 2017 37 Zum nächsten Duell bereit: Alex Gruber (links) und Patrick Pigneter Patrick Pigneter & Alex Gruber Duell auf Naturbahn Eine brisante Konstellation: Sie sind Teamkollegen. Und zugleich die ärgsten Konkurrenten im Naturbahnrodel- Zirkus der Herren. Patrick Pigneter und Alex Gruber sind heuer motivierter denn je. Freilich, da ist der Nordtiroler Thomas Kammerlander, der Gesamtweltcupsieger der vorigen Saison, der ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden wird. Doch vor allem dürften es auch heuer wieder Weltmeister Alex Gruber und der entthronte Seriensieger Patrick Pigneter sein, die um Siege kämpfen. Dabei ist die Motivation der beiden Rodler größer denn je. „Der Gesamtweltcup fehlt mir noch. Es ist an der Zeit“, gibt Gruber die Marschroute vor. Aber auch Pigneter ist bis in die Haarspitzen motiviert. „Keine Frage, ich will mir die Titel zurückholen“, betont der 30-Jährige. Vorige Saison verpasste er mit Rang 2 nach 11 Jahren erstmals wieder den Sieg im Gesamtweltcup, und bei der WM, wo es wegen der Wetterbedingungen nur einen Lauf gab, landete er lediglich auf Rang 4. Heuer soll für Patrick Pigneter wieder alles besser werden. Auch ein Almsommer soll dazu beitragen. Erstmals erfüllte sich der Völser einen lange gehegten Wunsch. Er verbrachte den Sommer auf der Planeiler Alm (Gemeinde Mals) im oberen Vinschgau. Kühe melken, Käse und Butter herstellen, aber auch aufräumen und putzen stand auf dem Programm. „Er hat es gut gemacht. Patrick ist schnell, geschickt und fleißig. In kurzer Zeit hat er sehr viel gelernt“, so das Lob aus dem Munde von Sennerin und Almchefin Gudrun Stampfer. Pigneter weiß, dass er in der heurigen Saison vor allem mit seinem Teamkollegen rechnen muss. „Alex und Thomas Kammerlander sind die schärfsten Konkurrenten, keine Frage“, betont er. Insbesondere die Unbekümmertheit des 24-jährigen Weltmeisters aus Villanders schätzt Pigneter. „Diese Unbekümmertheit, diese Lockerheit, das macht Alex stark und gefährlich. Er geht immer volles Risiko“, analysiert er seinen Konkurrenten. Bei einem Seriensieger wie Pigneter sind Schwächen schwer zu finden. „Handysüchtig ist er ein wenig. Er sollte weniger auf sein Handy schauen“, scherzt Gruber. Der Villanderer hat heuer sein Studium in Salzburg abgeschlossen. In einer Fachhochschule hat er in den letzten 3 Jahren Holzbau und Holztechnologie studiert. Nun ist er bereits in der Berufswelt angekommen und arbeitet im heimischen Zimmerei-Betrieb. Im Winter jedoch will er sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Wenn er nicht Naturbahnrodler geworden wäre, würde Gruber vermutlich mit dem Motorrad seine Runden drehen – das glaubt zumindest Pigneter. „Ja, ich denke schon, dass dies etwas für ihn wäre. Oder Freestyle-Ski. Oder eine Risikosportart würde gut zu ihm passen“, glaubt Pigneter. Und welche Sportart würde dem erfolgreichsten Naturbahnrodler aller Zeiten gut zu Gesicht stehen? „Skifahrer wäre Patrick kein guter geworden. Wahrscheinlich wäre er ein toller Ballett- Tänzer“, lacht Gruber und eröffnet mit dieser kleinen Stichelei schon jetzt das große Saisonduell. PATRICK PIGNETER Geburtsdatum und -ort: 19. Juli 1987 in Bozen Wohnort: Völs Verein: SV Völs ALEX GRUBER Geburtsdatum und -ort: 21. Dezember 1992 in Bozen Wohnort: Villanders Verein: SV Villanders

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