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Wintersport 2017/18

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34 SPORT C

34 SPORT C 2017 Kunstbahnrodeln Ludwig Rieder & Patrick Rastner Die Fehlerquote verringern Vor 6 Jahren belegten zwei blutjunge Burschen bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Cesana den 5. Platz im Doppelsitzer und holten U23-Gold. Für Ludwig Rieder und Patrick Rastner war es der Start in eine erfolgversprechende Karriere. Doch die Erfolgserlebnisse hielten sich seitdem in Grenzen. Hin und wieder haben sie ihr Potenzial angedeutet, aber zu oft versanken sie im Mittelmaß. In ihrem Jubiläumsjahr – sie fahren seit 10 Jahren gemeinsam – wollen sie alles besser machen. Athletisch mussten sie sich nicht steigern, denn Rieder/ Rastner sind die schnellsten Starter im Feld. Sie haben dafür sehr viel am Material getüftelt, auch mit Walter Plaikner, der sich in diesem Sommer viel um die Doppelsitzer gekümmert hat. „Wir haben viel Neues probiert, nun haben Ludwig Rieder wir hoffentlich das Richtige gefunden“, sagt Rieder, der sich auch freut, dass er nach einer Ernährungsumstellung ein paar Kilo zugenommen hat. Dass er ein Leichtgewicht ist, war bisher sicher auch ein kleines Handicap. Fehlendes Gewicht kann im Rodeln zwar mit Blei ausgeglichen werden, aber das ist halt Fremdgewicht. „Wir haben jetzt wirklich ein gutes Gefühl auf der Rodel. In den bisherigen Bahntrainings konnten wir unsere Fehlerquote deutlich verringern“, freut sich Rieder. In den Trainingswochen auf der Olympiabahn in Pyeongchang haben sich Rieder/Rastner bei einem Sturz ein paar blaue Flecken geholt, aber sie sind am nächsten Tag schon wieder gestartet. „Das Training in Korea war extrem wichtig, denn die Olympischen Spiele sind der Höhepunkt dieses Patrick Rastner Winters und die ganze Saisonplanung läuft darauf hinaus. Aber erst müssen wir uns qualifizieren“, macht Rastner klar, dass sie sich keine Dummheiten erlauben dürfen, wenn sie den Olympia-Startplatz nicht aufs Spiel setzen wollen. Sie sind felsenfest überzeugt, dass ihre Chancen diesmal wesentlich größer sind als vor 4 Jahren bei ihrem Olympia-Debüt in Sotschi. Und eine Medaille wäre gerade jetzt willkommen, denn dafür gibt es eine schöne Prämie vom Nationalen Olympischen Komitee (CONI), und die könnten sie gut gebrauchen. Rieder ist nämlich gerade dabei, ein Haus zu bauen und Rastner, eines zu kaufen. LUDWIG RIEDER Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Brixen Wohnort: Meransen Sportgruppe: Carabinieri PATRICK RASTNER Geburtsdatum und -ort: 30. Juni 1993 in Brixen Wohnort: Lüsen Sportgruppe: Heer Kevin Fischnaller Das Potenzial endlich ausschöpfen Er ist eigentlich einer der Schnellsten auf der Kunstbahnrodel und hat alles, was einen richtig guten Rodler ausmacht. Er stand im Weltcup auch schon auf dem Podest. Aber Kevin Fischnaller hat sein Potenzial bisher zu selten gezeigt. Deshalb hat er vor dieser Saison viel mentales Training gemacht, nicht mit einem Mentaltrainer, sondern alleine. Es ging dabei vor allem darum, geistig die Bahnen abzufahren. Am Material hat er wenig verändert. Körperlich fühlt er sich top. Das Training mit Matthias Schnitzer hat ihn athletisch eindeutig verbessert. „Nun muss ich nur noch gut fahren. Im Weltcup konstant in die Top 10 fahren, traue ich mir schon zu“, sagt der Cousin von Dominik Fischnaller vor Saisonbeginn. Olympia ist natürlich das große Saisonziel. „Aber ich will mich nicht nur darauf konzentrieren, denn erst muss ich mich qualifizieren“, stellt er klar. Die erste Olympiaqualifikation hat es schon vor dem Weltcupstart gegeben, und zwar bei den Trainingswochen in Pyeongchang. Und dort war Fischnaller richtig schnell, oft der Schnellste in seinem Team. KEVIN FISCHNALLER Geburtsdatum und -ort: 2. Dezember 1993 Wohnort: Meransen Sportgruppe: Heer

Kunstbahnrodeln SPORT C 2017 35 Christian Oberstolz & Patrick Gruber Die Routine ist ihr Trumpf Eines ist jetzt schon fix: Wenn Christian Oberstolz und Patrick Gruber sich im Doppelsitzer für die Olympischen Spiele in Pyeongchang qualifizieren – und daran bestehen kaum Zweifel – dann sind sie in Korea Italiens routinierteste Olympia-Teilnehmer. Es wäre das fünfte Mal, dass sie bei Olympischen Spielen an den Start gehen, und gemeinsam wären sie 80 Jahre alt. Christian Oberstolz ist schon im August 40 geworden, Patrick Gruber erreicht dieses Alter Ende Jänner, kurz vor dem Abflug nach Korea. Rein fahrerisch sind Oberstolz/Gruber immer noch top, vielleicht sogar die Besten. Aber athletisch können sie mit ihrem Alter und ihren Wehwehchen mit der jüngeren Konkurrenz nicht mehr ganz mithalten. Zu ihren besten Zeiten waren sie die Schnellsten am Start, nun ist genau der Start ihr Handicap, weil sie nur noch dosiert trainieren können, um ihre Bandscheiben nicht zu beleidigen. „Heuer ist bisher alles glatt gelaufen. Wir konnten gut trainieren und sind am Start sogar wieder besser geworden“, sagt Gruber. Christian Oberstolz (links) und Patrick Gruber Für Oberstolz/Gruber zählt im kommenden Winter nur Olympia, was aber nicht heißt, dass sie die anderen Rennen auf die leichte Schulter nehmen. „Schließlich müssen wir uns für Olympia erst qualifizieren“, stellt Oberstolz klar. Mit Olympia haben sie noch eine Rechnung offen. Das war auch der Hauptgrund, weshalb sie nach den zwei WM-Bronzenen 2016 in Königssee weitergemacht haben. Seit 26 Jahren fahren sie gemeinsam Doppelsitzer, seit 21 Jahren im Weltcup. Sie haben viele Erfolge gefeiert, aber eine Olympia-Medaille blieb ihnen stets versagt. Bei ihren letzten 4 Olympia-Starts (in Sotschi 2014 gab es erstmals auch eine Team-Staffel) waren sie nie schlechter als auf Rang 6, aber eben auch nie besser als auf Rang 4. Der Olympia-Eiskanal in Pyeongchang ist nicht einfach zu fahren. Davon sollten Oberstolz/Gruber profitieren können. Vor allem die berüchtigte Kurve 9 könnte zu einem Trumpf für die Routiniers werden. Eigentlich wollten Oberstolz/Gruber mit einer neuen Rodel in diese Saison gehen, aber sie haben sich darauf nicht so richtig wohl gefühlt. Jetzt fahren Rieder/ Rastner mit dieser Rodel. Das Hauptaugenmerk bei den Testfahrten haben sie jetzt auf Kufe und Schiene gelegt. Die letzte Saison war nicht so gut, aber das beunruhigt die erfahrenen Haudegen nicht. Aber der Blick ist ohnehin nur nach vorne gerichtet. Olympia ist das letzte große Ziel. Oberstolz/Gruber werden diesmal nur Außenseiter sein, aber sie wissen: „Olympia hat eigene Gesetze. Wenn an dem einen Tag alles passt, ist vieles möglich.“ CHRISTIAN OBERSTOLZ Geburtsdatum und -ort: 8. August 1977 in Innichen Wohnort: Antholz-Niedertal Sportgruppe: Carabinieri PATRICK GRUBER Geburtsdatum und -ort: 31. Jänner 1978 in Bruneck Wohnort: Ehrenburg Sportgruppe: Heer Weltcupkalender Kunstbahnrodeln 2017/18 18./19.11. Igls/Innsbruck Nordtirol/Österreich 25./26.11. Winterberg Deutschland 2./3.12. Altenberg Deutschland 8./9.12. Calgary Kanada 15./16.12. Lake Placid USA 6./7.1. Königssee Deutschland 13./14.1. Oberhof Deutschland 20./21.1. Lillehammer Norwegen 27./28.1. Sigulda Lettland -Infografik: A.Delvai

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