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Wintersport 2017/18

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32 SPORT C

32 SPORT C 2017 Kunstbahnrodeln Andrea Vötter & Sandra Robatscher „Einen Schritt nach vorne machen und nach Korea fahren.“ Das gibt An drea Vötter als Saisonziel aus. Sie spricht auch für ihre Teamkollegin Sandra Robatscher. Die beiden Kunstbahnrodlerinnen haben in den letzten 2 Wintern nicht die Fortschritte gemacht, die von ihnen erwartet worden sind. Vötter wurde von Schulter-Operationen zurück geworfen, Robatscher war teilweise zwar schnell, aber zu fehleranfällig. „Ich war endlich verletzungsfrei und habe die ganze Vorbereitung mitmachen können. Vor allem am Start habe ich mich verbessert“, sagt Vötter. Auch Robatscher ist gut über den Sommer gekommen und gibt sich kämpferisch: „Ich habe die Schnauze voll, hinterher zu fahren. Vor allem möchte ich endlich konstante Leistungen bringen.“ Gemeinsam wollen sie die Qualifikation für die Olympischen Spiele schaffen, aber wenn es um den Platz in der SANDRA ROBATSCHER Geburtsdatum und -ort: 13. Dezember 1995 in Bozen Wohnort: Tiers Sportgruppe: Heer Emanuel Rieder Auch er kommt aus der Kunstbahnschmiede Meransen. Er ist ein Modell-Athlet. Was ihm fehlt, sind einige Zentimeter Körpergröße. „Ich habe mich körperlich noch ein wenig verbessert. Der Start müsste passen“, sagt das Kraftpaket. Was er gerne abstellen möchte, sind die schwankenden Leistungen. „Ich kann schnell sein, aber auf gewissen Bahnen habe ich noch Sandra Robatscher ANDREA VÖTTER Geburtsdatum und -ort: 3. April 1995 in Brixen Wohnort: Völs Sportgruppe: Heer EMANUEL RIEDER Andrea Vötter Teamstaffel geht, werden die beiden Freundinnen zu Rivalinnen. Da gibt es dann nur noch einen Platz. Um das Material von Andrea Vötter und Sandra Robatscher kümmert sich hauptsächlich Willy Huber. Er hat im Trainer-Team den Platz seines Bruders Norbert übernommen, der zu den Chinesen gegangen ist. Mit ihren Trainingsleistungen sind beide recht zufrieden. Nun müssen sie nur noch im Rennen umgesetzt werden. Schwächen, die ich ausmerzen muss“, meint er selbstkritisch. Vermutlich wird er gegen Theo Gruber um den dritten Olympia-Startplatz kämpfen. „Natürlich ist die Olympia-Qualifikation das große Ziel“, sagte der 24-Jährige, der vor 4 Jahren in Sotschi schon dabei war und dort den 17. Platz belegt hat. Geburtsdatum und -ort: 1. Oktober 1993 in Brixen Wohnort: Meransen Sportgruppe: Carabinieri Theo Gruber Noch arbeitet Theo Gruber in Teilzeit als Technischer Zeichner in Brixen, aber schon bald sollte es ihm möglich sein, den Rodelsport als Vollprofi auszuüben. Bei den Carabinieri muss er nur noch die Ausbildung absolvieren, um in die Sportgruppe aufgenommen zu werden. Allerdings könnte diese Ausbildung ihm in die Olympia-Saison pfuschen, denn sie findet immer im Winter statt. Trotzdem ist Gruber zuversichtlich, die Olympiaqualifikation schaffen zu können. „Auf den technisch schwierigen Bahnen habe ich noch Probleme, ich muss auf Bahnen wie Igls und Winterberg gut fahren, wenn ich bei Olympia dabei sein will“, sagt der 21-Jährige. Also muss er die erste Chance schon am kommenden Sonntag in Igls nutzen. THEO GRUBER Geburtsdatum und -ort: 24. März 1996 in Brixen Wohnort: Villanders Sportgruppe: Carabinieri NATIONALTEAM KUNSTBAHNRODELN HERREN A-Kader: Dominik Fischnaller (Meransen), Kevin Fischnaller (Meransen), Florian Gruber (Villanders), Patrick Gruber (Ehrenburg), Theo Gruber (Villanders), Simon Kainzwaldner (Villanders), Christian Oberstolz (Antholz), Patrick Rastner (Lüsen), Ludwig Rieder (Meransen) Junioren: Lukas Gufler (Passeier), Fabian Malleier (Völlan), Ivan Nagler (Campill), Felix Schwarz (Ulten) DAMEN A-Kader: Sandra Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs) Juniorinnen: Verena Hofer (Feldthurns), Hannah Niederkofler (Lüsen), Marion Oberhofer (Meransen), Nina Zöggeler (Völlan)

Kunstbahnrodeln SPORT C 2017 33 Armin Zöggeler „Ich stehe jetzt auf der anderen Seite“ Kein anderer Südtiroler Wintersportler war so erfolgreich wie er. Armin Zöggeler hat an 6 Olympischen Spielen teilgenommen und jedes Mal eine Medaille gewonnen, zwei davon in Gold. Nun wird er als Trainer zu den nächsten Olympischen Spielen fahren. > Radius: Wie wird es sein, das erste Mal nicht als Athlet zu den Olympischen Spielen zu fahren? Armin Zöggeler: Das weiß ich noch nicht. Tatsache ist aber, dass ich als Athlet abgeschlossen habe. Ich stehe jetzt auf der anderen Seite. Meine Aufgabe ist es, meine Athleten bestmöglich auf die Spiele vorzubereiten. Meine Erfahrung als Sportler hilft mir dabei natürlich. Wichtig ist, dass sie diese Situation schon im Training simulieren. Aber freilich geht das nicht hundertprozentig, denn du spürst den Wettkampf ganz anders. > Radius: Und wie haben Sie den als Sportler erlebt? A. Zöggeler: Ich konnte im entscheidenden Moment einen Zacken zulegen. Es ist nicht so, dass du vorher langsam fährst. Aber du kannst im Training dafür sorgen, dass das Material dich einbremst, indem du nicht mit dem besten Rennanzug und den besten Kufen fährst. Es ist ein Psychospiel mit den Gegnern. > Radius: Wie war das bei Ihrem ersten Olympiasieg in Salt Lake City, wo Sie im Training nur in einem Lauf richtig schnell waren? A. Zöggeler: Da hatten Reinhold Rainer und ich neues Material mitgenommen. Das war ein Risiko, aber ein kalkuliertes. Unsere Trainer hatten Bedenken. Ich war aber auf Anhieb schneller im Gegensatz zu Reini, der nicht so gut damit zurecht kam. Ich habe dann im 1. Lauf in den schwierigsten Passagen nicht alles riskiert, denn ich wollte die Medaille nicht im 1. Lauf schon wegwerfen. Es hat trotzdem zur Bestzeit gereicht, und ich habe Georg Hackl damit zum Wackeln gebracht. Es war mir gelungen, ihn zu verunsichern. > Radius: Olympia ist der einzige Wettkampf, der an 2 Tagen entschieden wird. Wie verbringt man die Nacht vor der Entscheidung? A. Zöggeler: Das kann man nicht üben. Es gibt natürlich angenehmere Nächte, aber wichtig ist, sich nicht drausbringen zu lassen und vor allem, am Morgen keine unnötige Energie zu verschleudern. > Radius: Wie haben Sie es geschafft, 2006 in Turin als haushoher Favorit mit dem Druck fertig zu werden? A. Zöggeler: Mir ist dort sicher meine Erfahrung zugutegekommen. Es waren schon meine vierten Winterspiele. Es war ein Riesenglück, Olympische Spiele mit Heimvorteil bestreiten zu können. Aber natürlich waren es auch meine schwierigsten Spiele, denn der Druck war enorm. Es ist mir gelungen, mich abzuschotten. Anders wäre es nicht gegangen. Es war sicher mein härtester Wettkampf, aber auch mein schönster. > Radius: Was hat sich nach diesem Triumph für Sie geändert? A. Zöggeler: Es hat sich schon viel geändert. Ich bin von da an von den Medien ständig begleitet worden, ich bin sehr bekannt geworden in Italien. Das war nicht nur gut für mich, sondern für den ganzen Rodelsport. > Radius: Was können Sie Sportlern raten, die zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen? A. Zöggeler: Ich kann natürlich nicht in andere hineinschauen. Es ist einfach zu sagen: Gib einfach dein Bestes. Dazu braucht es auch mentale Stärke. Den einzigen Rat, den ich geben kann, ist, sich vom großen Rummel bei Olympischen Spielen nicht ablenken zu lassen. > Radius: Was erwarten Sie von Ihren Rodlern in Pyeongchang? A. Zöggeler: Sie sind auf jeden Fall athletisch einen Schritt weiter. Wir versuchen, ihnen das bestmögliche Material zur Verfügung zu stellen. Für manche kommt Olympia vielleicht noch zu früh. Aber einige sind richtig heiß auf diese Spiele. Wie es dann ausgeht, steht auf einem anderen Blatt. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir keine eigene Bahn mehr haben. Das ist ein riesiges Handicap. > Radius: Was hat es mit der Kurve 9 auf der Olympia-Bahn auf sich, von der alle reden? A. Zöggeler: Sie ist vom Radius her ganz anders als andere Kurven. Wer sie nicht richtig fährt, kommt dann nicht gut durch die lange Gerade. Beim Weltcup ist das vielen passiert, aber das wird sich bessern, wenn mehr auf der Bahn gefahren wird. Wer bei Olympia eine Chance haben will, muss diese Kurve in den Griff bekommen. > Radius: Mit welcher Olympia- Ausbeute wären sie zufrieden? A. Zöggeler: Eine Medaille wäre schön, zwei wären super. Aber es ist kein Kinderspiel. Im Einsitzer ist alles möglich. In der Teamstaffel gehören wir zu den Mannschaften, die hinter Deutschland und Russland um Bronze fahren.

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