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Unser Land - Unsere Energie 2011

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Das Ziel ist hoch

Das Ziel ist hoch gesteckt: Bis zum Jahr 2050 soll der gesamte Energiebedarf unseres Landes aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die Leitlinie dafür wurde im Klimaplan der Landesregierung festgelegt. Südtirol nimmt bereits heute eine der Spitzenpositionen bei der Erzeugung erneuerbarer Energie ein. Rund die Hälfte des Gesamtbedarfs wird aus alternativen, „grünen“ Energiequellen gedeckt. Angesichts steigender Weltmarktpreise und der voraussehbar rückgängigen Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung, hat die Landesregierung neue Wege eingeschlagen. In spätestens vier Jahrzehnten soll die gesamte Energie, die im Land verbraucht wird, aus erneuerbaren Quellen stammen. Grundlage für diese hoch gesteckten Ziele bildet eine konsequente Energiepolitik mit der Förderung alternativer Energiequellen und Maßnahmen zur intelligenten Energienutzung. p a g i n i e r u n g Südtirol auf dem Weg zum KlimaLand Jeder ist gefragt „Damit die Klimastrategie aufgeht, wollen wir alle mit einbeziehen und eine Nachhaltigkeitskultur in der Gesellschaft verankern. Nur so kann es gelingen, den Energiebedarf zu senken und diesen durch Alternativenergien abzudecken“, erklärt Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie, Michl Laimer. Die Strategie basiert deshalb auf der Einbeziehung jedes Bürgers, jedes Unternehmens und jeder öffentlichen Verwaltung. Energieeinsparen bildet die effektivste Quelle, um die energetische Versorgung auch in Zukunft abzusichern. Jeder kann bereits im eigenen Haushalt beginnen. Moderne, energiesparende Haushaltsgeräte, aber vor allem der bewusste Einsatz von Beleuchtung, Heizung und Elektrogeräte spart nicht nur im eigenen Portemonnaie. Was im kleinen Rahmen geschieht, bedeutet auf globaler Ebene eine ungeheure Energieeinsparung. Mit klaren Strategien zum Ziel Ein neues, öffentliches Bewusstsein bildet eine der wichtigsten Quellen, um das große Ziel zu verwirklichen. Die Verbraucher müssen über die Vorteile und Wege zur Umsetzung informiert und überzeugt werden. Nur wer bewusst Michl Laimer handelt, ist in der Lage, aktiv und eigenverantwortlich an der Gestaltung des KlimaLandes teilzunehmen und damit Verantwortung für die Umwelt und die kommenden Generationen zu übernehmen. Eine klare Strategie seitens des Landes mit genauen Planungs- und Genehmigungsinstrumenten, zeitgemäßen Bildungsangeboten, leistungsorientierten Forschungseinrichtungen und vor allem einer ausgeprägten Nachhaltigkeitskultur bildet die Basis des beispiellosen, ehrgeizigen Projektes. „Unsere Politik gibt vor, wie unser Land einen Beitrag zum internationalen Kli- maschutz leisten und eine nachhaltige energetische Zukunft in Südtirol umsetzen kann. Wollen wir die Energieproduktion, -verteilung und -nutzung langfristig gestalten, ist es besonders wichtig, die Ressourcenproduktivität zu erhöhen und den Energiebereich zu optimieren, also auf Innovation zu setzen“, betont Landesrat Laimer. Erfolgsmodell „KlimaHaus“ Die Förderung energetischer Einsparungen sind in Südtirol keine Neuigkeit. Seit Jahren fördert das Land Maßnahmen, die international Anerkennung gefunden haben. Vor allem das bewährte Konzept „KlimaHaus“ hat bewiesen, dass innovative Ideen im Bereich Energieeffizienz nicht nur ökonomisch, sondern vor allem ökologisch wertvoll sind. Bereits seit 2005 ist in unserem Land für Neubauten der Mindeststandard C vorgeschrieben. Durch die realisierten 3100 Klimahäuser können in Südtirol rund 16.000 Tonnen CO 2 -Ausstoß pro Jahr vermieden werden. Dies bedeutet einen reduzierten Verbrauch von acht Millionen Tonnen Heizöl pro Jahr. Doch damit gibt sich das Land nicht zufrieden. Der Klimahaus-Standard B ist seit dem 13. Juni 2011 für alle Neubauten verbindlich vorgeschrieben; bei einer energetischen Sanierung eines Altbestandes gilt hingegen der Standard C. In weniger als zehn Jahren muss jedes neue Gebäude die Klimahaus-Gold-Plakette tragen, das bedeutet, annähernd einem Nullenergiehaus, entsprechen. Energiesparen ist Umweltschutz Bis zum Jahr 2050 soll der Ausstoß von Kohlendioxid pro Kopf in Südtirol von derzeit fünf Tonnen auf jährlich 1,5 Tonnen gesenkt werden. Einschneidende Veränderungen in der Energieproduktion und ein bewusster Umgang mit den vorhandenen Ressourcen bilden die Basis dafür. Europaweit laufen Anstrengungen, die Energieproduktion von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Bis zum Jahr 2020 sollen in der EU 33 Prozent der benötigten Energie aus alternativen Quellen, wie Biomasse- und Biogasanlagen, Geothermie, Windkraft oder Photovoltaikanlagen stammen. Die Fachmesse „Klimaener- a k t u e l l gy“, die vom 22. bis 24. September auf der Bozner Messe ausgetragen wird, leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung neuer Technologien auf dem Gebiet erneuerbarer Energien für den öffentlichen und gewerblichen Bereich. Südtirol mit idealen voraussetzungen Bereits jetzt deckt Südtirol als einzige Provinz Italiens über 56 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen. Auf Grund der geografischen Lage bilden vor allem Wasser und Sonne eine ideale Basis. Durch Wasserkraft wird bei 900 Kleinst- und Kleinproduzenten und in 30 großen Kraftwerken eine Jahresproduktion von insgesamt 5,9 Mrd. kWh erzeugt. Rund die Hälfte dieser Energie wird in Südtirol verbraucht, der Rest ins Netz eingespeist. Mehr als 20.000 Familien werden mit Fernwärme aus den 69 Biomasse-Heizwerken versorgt. Dadurch können jährlich 77 Millionen Liter Heizöl eingespart und 225.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden. Seit Jahren wird der Bau von Photovoltaik- und Solaranlagen gefördert. Die Mitte des Jahres bestehenden 4151 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 119 MW erzeugen bei einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 1100 Stunden ganze 131 GWh Energie, das sind bereits vier Prozent des Stromverbrauchs. Die 17.700 thermischen Solaranlagen mit einer Gesamtkollektorenfläche von 195.000 m²– das sind zwölf Prozent aller Anlagen in Italien – decken bereits jetzt rund 15 Prozent des Warmwasserverbrauchs Die sieben Grundsätze der Klimastrategie Südtirol 2050 1. Verantwortung im Klimaschutz 2. Ausreichende sowie öko- und sozialgerechte Energieversorgung 3. Abkehr von fossilen Energieträgern und Nutzung autochthoner, regenerativer Energiequellen 4. Moderne, umweltschonende Infrastrukturen zur Energieproduktion und -übertragung 5. Partnerschaften und Netzwerke als Grundlage einer neuen Nachhaltigkeitskultur 6. Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Verbund 7. Verstärkter Wissenstransfer und Forschung ab. „Im gesamtstaatlichen und internationalen Vergleich nimmt Südtirol bereits jetzt eine ausgezeichnete Position ein. Nur im Bereich Geothermie und Windkraft besteht Aufholbedarf“, betont Landesrat Laimer. 2008 wurde der Südtiroler Energieverbrauch zu 23,8 Prozent durch Strom, zu 7,4 Prozent durch Mineralölprodukte (ohne Verkehr), zu 24,8 Prozent aus Erdgas, zu 11,6 Prozent aus Biomasse und zu 1,7 Prozent durch sonstige erneuerbare Energieformen (Photovoltaik, Biogas usw.) gedeckt. Vor allem der Verkehrssektor ist mit einem Anteil von 30,8 Prozent am Gesamtverbrauch einer der größten Energieverschwender, da er immer noch zum größten Teil durch Mineralölprodukte abgedeckt wird. 6 07/2011 07/2011 7

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