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Unser Land - Unsere Energie 2010

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a k t u e l l a k t u e

a k t u e l l a k t u e l l Art Silicon Valley der erneuerbaren Energie geworden. Am entgegengesetzten Ende Südtirols, im Eisack- und im Pustertal befinden sich die anderen fünf energieunabhängigen Gemeinden: Sterzing, Bruneck, Ratschings, Toblach und Niederdorf. In Kürze werden weitere dazu kommen. Fernheizwerk Vöran Ideale geo-klimatische Voraussetzungen Sauber und lokal: Unsere Energie „I have a dream“, sagte Martin Luther King und fast 40 Jahre sollten vergehen, bis mit Barack Obama ein Farbiger zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Auch Südtirol hat einen Traum. Einen Traum, der schon in einem Jahrzehnt Realität sein wird: die völlige Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen und die dezentralisierte Energieversorgung und -produktion. Von den großen Speicherkraftwerken bis hin zum kleinsten Energieproduzenten, alle tragen dazu bei, dass Südtirol als Musterbeispiel in ganz Europa gilt. Schlagwörter wie Klimaland-Südtirol und Green Korridor sind längst keine leeren Slogans mehr! Die Autonome Provinz Südtirol verfolgt einen ehrgeizigen Plan, wie Umweltlandesrat Michl Laimer erklärt: „Bis 2015 werden wir 75 Prozent unseres Energiebedarfs nachhaltig decken, im Jahr 2020 werden wir zu hundert Prozent unabhängig von fossilen Energieträgern sein.“ Europa gibt sich da wesentlich bescheidener: bis 2020 zwanzig Prozent der Produktion aus nachhaltigen Rohstoffen und zwanzig Prozent Reduzierung der Emissionen. Solarkraft, Fotovoltaik, Fernwärme, Wasserkraft, Windkraft, Erdwärme, Biogas – Südtirol ist nicht nur in Italien, sondern auch in Europa federführend, was die Produktion nachhaltiger Energie betrifft. Schon heute werden 56 Prozent des Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen gedeckt. Zehn Südtiroler Gemeinden sind bereits energieautark. Autonome und nachhaltige Energie Prad, Schluderns, Glurns, Mals und Stilfs befinden sich in unmittelbarer Nähe des Naturparks Stilfser Joch im Vinschgau. Aber sie haben noch mehr gemein: Allesamt decken sie ihren Energiebedarf zu hundert Prozent aus eigener dezentralisierter und nachhaltiger Produktion. Der Strom, den die Bewohner dieser Gemeinden aus der Steckdose holen und die Wärme für die Heizung von Betrieben und Wohnungen sind vor Ort hergestellt und entstammen zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen. Modernste Techniken machen sich Wasserkraft, Sonne, Fernwärme, Biogas, Windenergie, Hackschnitzel und Erdwärme zunutze. Das Südtiroler Tal im Osten von Meran ist damit zu einer Die Chancen für das Gelingen stehen gut. Südtirol ist aufgrund seiner geologischen und klimatischen Verhältnisse das Eldorado des Do-It-Yourself in Sachen Energie. Bis zu dreihundert Sonnentage im Jahr, unzählige Wasserquellen, landwirtschaftliche Betriebe, die Viehwirtschaft und Obstanbau betreiben, ein gesunder, reicher Waldbestand. Immerhin 42 % der Fläche sind mit Wald bedeckt. Und nicht zu vergessen: eine Bevölkerung und ihre politischen Vertreter, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben und ein gesundes Umweltbewusstsein fördern und leben. Hinzu kommen ein trotz aller Einsparungen stattlicher Landeshaushalt, Voraussetzung für zukunftsträchtige Investitionen und eine gesunde Wirtschaft, die zum Teil innovativ und in Leaderposition in eben diesem Bereich in vielversprechenden Nischenmärkten tätig ist und Südtirol auch als Versuchsort für die Anwendung neuer Techniken benutzt, wie etwa die Leitner AG, die im Vinschgau die neueste Generation der von ihr entwickelten Windräder testete. Viele kleine Aktionen führen zum Ziel Dass es nicht gleich die völlige Autarkie sein muss, die zielführend ist und wie verzweigt das Umweltengagement in Südtirol ist, zeigen weitere Beispiele. Taufers im Ahrntal verfolgt seit Oktober 2009 das ehrgeizige Ziel, erste Gemeinde Italiens zu werden, in der kein Kohlendioxyd mehr ausgestoßen wird. Die Landeshauptstadt Bozen will den vorbildlichen Gemeinden nicht nachstehen und verfolgt in Zusammenarbeit mit der EURAC ein weiteres vorbildliches Projekt: erste Hauptstadt im Alpenraum mit einer neutralen Abgasbilanz zu werden. Das heißt, in Zukunft darf in Bozen nur so viel Ausstoß an Kohlendioxyd anfallen, wie das umliegende Territorium auf natürlichem Weg binden kann. Wie funktioniert´s? In dieser Ausgabe des Radius werden wir nicht nur einige dieser zukunftsträchtigen Projekte, bzw. Betriebe und ihre Produkte vorstellen, die im Energiesektor tätig sind. Wir werden auch erklären, was es mit den einzelnen Energieproduktionsarten auf sich hat und wie es funktioniert. Wussten Sie zum Beispiel, dass zur Produktion von Biogas der verwendete Mist und die Jauche wieder an den Bauern zurückerstattet werden, der damit wie eh und je seine Felder damit düngt? Mit einem großen Vorteil allerdings: Sie stinken nicht mehr! 6 08/2010 08/2010 7

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