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60 AKTUELL Fragen an den

60 AKTUELL Fragen an den Experten Die Radius-Themenausgaben informieren und vermitteln zeitgemäßes Wissen in kompakter Form. In dieser Rubrik beantworten unsere Experten aktuelle Fragestellungen. In dieser Ausgabe werden zum übergeordneten Thema „Digitalisierung: Recruiting & E-Commerce“, einige spezielle Detailfragen geklärt. Thomas L., Lana: Ich habe mehrere Web-Shops durch die ich verschiedenste Produkte an Privatkunden in ganz Europa verkaufe. Aktuell habe ich in jedem Land einen Berater, der für mich die jeweilige Mehrwertsteuer abführt. Da hier einiges an Kosten zusammenkommt, würde ich dies gerne durch einen eigenen, neuen Mitarbeiter selbst koordinieren. Stimmt es, dass hier regulatorische Vereinfachungen kommen sollen? Philipp J. Gamper: Lieber Herr L., durch das starke Wachstum der Branche, hat der Online-Handel sich immer wieder neu erfinden müssen – die Gesetzgebung hinkt hier dem Markt hinterher. In der Tat soll mit 01.07.2021 eine neue regulatorische bzw. steuerrechtliche Handhabung für Produkte bis zu einem bestimmten Einzelwert in der EU starten. Warten Sie aber bitte noch kurz mit dem Einstellen eines eigens dafür abgestellten Mitarbeiters. Die Detailregelungen dazu fehlen noch größtenteils. Aktuell ist es so, dass bei Überschreiten von bestimmten Umsätzen im innergemeinschaftlichen Verkauf von Gütern an Private (B2C), die Mehrwertsteuer in dem Land anfällt, in dem der Endkonsument sitzt. Es bedarf also einer steuerlichen Identifizierung im jeweiligen Land und der Abführung der dortigen Mehrwertsteuer. Anhand der geplanten Änderung wird es dafür nun eine vereinfachte Option geben („OSS- und IOSS-Regime“), welche es ermöglichen wird dies zentralisiert abzuwickeln. Für bestimmte Dienstleistungen war dies bereits in der Vergangenheit als Option möglich. Für die Inanspruchnahme dieser Vereinheitlichung bedarf es einer Registrierung bei der Agentur für Einnahmen (seit April 2021 möglich), sowie einer anschließenden telematischen Erfassung und Abwicklung der Geschäftsfälle. Die gesamte anfallende Mehrwertsteuer kann somit zukünftig über einen einzigen Staat abgewickelt werden. Eine Mehrwertsteuer-Position in den einzelnen EU-Ländern würde damit obsolet. Ich ersuche Sie diesen Prozess frühzeitig mit ihrem spezialisierten Berater zu koordinieren. Hier können Sie schnell Kosten einsparen, jedoch auch viele Fehler machen. Susanna B., Brixen: Wir sind ein mittelgroßes Unternehmen und die Bewerbersuche scheint für uns immer mühsamer und komplexer zu werden. Gibt es Möglichkeiten, unseren Zeit- und Ressourcen-Aufwand zu reduzieren? Johannes Troger: Die Bewerbersuche ist in den letzten Jahren effektiv immer komplizierter und zeitaufwändiger geworden. Die Gründe dafür sind vielseitig. Einerseits ist der Arbeitsmarkt aus Arbeitgebersicht nachteiliger geworden. Nicht nur Fachkräfte sind mittlerweile immer schwieriger zu finden, sondern auch einfachere Profile. Die Stellenausschreibungen dauern somit länger, Kandidaten müssen auf verschiedensten Kanälen angesprochen werden und dies kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Werden Stellen über mehrere Kanäle ausgeschrieben, gehen auch Bewerbungen über unterschiedliche Wege ein. Manche Bewerbungen landen im E-Mail-Postfach, andere im Stellenportal oder in sozialen Netzwerken und wieder andere gehen sogar in Papierform ein. Dies macht es sehr komplex, Kandidaten zu vergleichen und einheitlich zu verwalten. Andererseits hat sich die Erwartungshaltung der Bewerber verändert. Während Kandidaten früher im Bewerbungsprozess zahlreiche Hürden und Umwege in Kauf genommen haben, muss eine Bewerbung heute schnell und einfach einzureichen sein, am besten direkt übers Smartpho-

FRAGEN AN DEN EXPERTEN 61 ne. Bewerber erwarten schnelle und transparente Kommunikation. Lange Rückmeldezeiten steigern das Risiko, Kandidaten zu verschrecken und an Mitbewerber zu verlieren. Unternehmen, die bei der Kommunikationsgeschwindigkeit punkten können, werden als professionelle und attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Und schließlich hat mit der Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) auch der administrative Aufwand für Arbeitgeber zugenommen, wie etwa durch notwendige Datenschutz-Aufklärungen für Bewerber oder die Einhaltung von Löschfristen. Durch eine Digitalisierung kann in der Mitarbeitersuche inzwischen rasch und unkompliziert für Entlastung gesorgt werden. Moderne Bewerbungsmanagementsysteme, wie etwa die Recruiting Software „On- Board“ eines Südtiroler Unternehmens ermöglichen es, Stellenanzeigen per Knopfdruck direkt auf verschiedenen Kanälen zu positionieren, Die Experten beispielsweise auf der eigenen Webseite, in Job-Portalen oder in sozialen Netzwerken. Eingehende Bewerbungen können auf eine zentrale Übersicht „umgeleitet“ werden, wo man Kandidaten einheitlich vergleichen und verwalten kann. Digitale Bewerberakten bündeln wichtige Informationen oder Dokumente und ermöglichen es, Entscheider in den Bewerbungsprozess zu involvieren. Auch die Bewerberkommunikation kann vereinfacht werden, dies reduziert die Rückmeldezeiten auf ein Minimum. Durch saubere Prozesse wird es einfacher, den Anforderungen im Datenschutz gerecht zu werden. Ein gutes Software System liefert zudem wertvolle Auswertungen und Analysen. Dies unterstützt den Recruiter dabei, Stärken und Schwächen im Bewerbermanagement zu identifizieren. Philipp J. Gamper, Freiberufler mit Spezialisierung im Bereich Steuern und Corporate Finance und Johannes Troger, Mitbegründer und COO der Looptec New Media GmbH mit Sitz in Bozen. Diese Rubrik organisiert Vinburg Projects – die Südtiroler Philipp J. Gamper Johannes Troger Unternehmensberatung mit Spezialisierung in den Bereichen Steuern, Corporate Finance, Unternehmens- und Projektentwicklung, Projektmanagement. Plattform für Experten und Vorausdenker mit Weitblick. Mehr unter www.vinburg.com. BESPRECHUNG IN 10 MINUTEN? #bewegdichgreen insidebz.net AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO ALTO ADIGE erfahre mehr! greenmobility.bz.it PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN SÜDTIROL

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