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Top Jobs! 2014

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?! portrait 46

?! portrait 46 03/2014 03/2014 47 ?! portrait Arno Kompatscher hat einen der – wenn nicht den Top- Job Südtirols. Mit dem Arbeitsaufwand hat der neue Landeshauptmann gerechnet. Termin auf Termin, Entscheidung auf Entscheidung. Unterwegs in ganz Südtirol, aber auch in Rom, Brüssel und Wien. Sein Tag beginnt morgens um 6 Uhr. Allerdings – und darauf legt er Wert – nicht in Bozen, um Bittsteller zu empfangen („das gibt’s bei mir nicht!“), sondern zuhause in Völs. Mails checken, sich auf den Tag vorbereiten, Frühstück mit den Großen und dann geht’s los. Arno Kompatscher, Jahrgang 1971 hat sechs Kinder im Alter von 21, 17, 14, 6, 3 und 2 Jahren. Seine Frau Nadja, vor der Geburt des Jüngsten Lehrerin an der Abendschule, ist im Augenblick noch zuhause. „Eine 360-Grad- Geschichte“ Er schläft fünf bis sechs Stunden pro Nacht. „Kurz aber gut.“ Den Sonntag hält er soweit möglich, frei für die Familie. Die Arbeitsstunden zählt er nicht, er arbeitet von frühmorgens bis spätabends. „Politiker war nie mein Traumziel“ Hätte er sich das je träumen lassen, eines Tages Landeshauptmann von Südtirol zu sein? Nein. „Es war auch nicht mein Traumziel Politiker zu werden.“ Irgendwie ist er hineingerutscht. Es hat sich so ergeben. Ja – und seit Januar 2014 ist er nun Südtirols Landeshauptmann. Von seinem Vorgänger trennen ihn nicht nur einige Jahrzehnte, sondern auch das Amtsverständnis. Kompatscher sieht sich als Verwalter mit politischem Auftrag und in diesem Geiste geht er sein Amt an. Vollster Einsatz, aber Teamarbeit und klares Abgrenzen der Kompetenzen. „Ich habe kein Sendungsbewusstsein und stelle nicht den Anspruch, alles alleine zu machen.“ Im Gegenteil, Arno Kompatscher Steckbrief Arno Kompatscher • Geboren am 19. März 1971 als fünftes und jüngstes Kind von Walter Kompatscher (Dorfschmied, 1969-1980 Bürgermeister) und Elisabeth Rott (Landhebamme). • Seit 1995 verheiratet mit Nadja Ahlbrecht. • Sechs Kinder im Alter von 21, 17, 14, 6, 3 und 2 Jahren. Privat • Begeisterter Fußball- und Eishockeyspieler. • Spielt Trompete, Musikfreak von Klassik über Rock, Pop und Jazz bis zur Avantgarde. • Mitwirken in den heimischen Faschingskabaretts und mit Andreas (Opal) Robatscher auch kleinere Auftritte. • Co-Ideator und Organisator der Veranstaltungsreihe„Magic- Schlern music, dinner & spectacle“, Co-Gründer und Organisator des Schlern International Music Festival. ist überzeugter Teamplayer und Netzworker. Und zwar auf allen Ebenen. In der Verwaltung ebenso wie mit seinen Amtskollegen. In der Partei ebenso wie mit der Opposition. „Jeder soll mit Verantwortung und Würde seiner Aufgabe nachgehen. Auf allen Ebenen.“ Entscheidungsfreudiger Teamplayer und Netzworker Stichwort Opposition. Kompatscher wurde im Rahmen der Verhandlungen über den Landeshaushalt vorgeworfen, er sei auf Kuschelkurs. „Die Opposition hat eine wichtige Überwachungs- und Kontrollfunktion. Für mich kann durch einen zivilisierten Umgang miteinander, aber auch durch die Reibung aneinander, nur Gutes für das Land und für die Bürger entstehen.“ Persönliche Kontakte sind ihm wichtig, auf allen Ebenen, weil sie die Basis für eine effiziente Kommunikation sind. Der Landeshauptmann versteht sich als bürgernah, weil ihm die Anliegen der Bürger wichtig sind und er sich als einer von ihnen sieht. Wert legt Arno Kompatscher auf die Definition und Einhaltung der jeweiligen Rollen. Das fängt in der Verwaltung an, geht über die Ressorts, die Amtsdirektoren und die Landesräte bis hin zur strikten Trennung von Legislative und Exekutive. Kompatscher ist ein Macher, einer, der nichts auf die lange Bank schiebt. Wenn möglich fällt er Entscheidungen sofort, seine Mitarbeiter bekommen klare Antworten. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit Ein Top-Job ist immer auch verbunden mit Schattenseiten. Jeder Top-Job ist irgendwann auch ein Sch…-Job. Kompatscher kann dies bestätigen. Seine Familie trägt den Job mit, die Entscheidung für die Kandidatur ist im Familienkreis gefällt worden. Allerdings waren nicht alle Nachteile, die so ein Fulltime-Job mit sich bringt, im Vorfeld so richtig bewusst. Kompatscher: „Meine Frau hat es doch unterschätzt und die Anpassung an die neue Situation ist nicht leicht.“ Was die Familie am meisten belastet, ist der Bekanntheitsgrad. „Außer in Völs, wo uns alle kennen und wo ich für alle wie bisher der Arno bin, können wir uns ins Südtirol eigentlich nicht mehr frei bewegen.“ Unter dem Strich bleibt es aber ein Top-Job. Arno Kompatscher: „Es ist eine aufregende und interessante Tätigkeit, eine 360-Grad-Geschichte. Das Land hat viele Kompetenzen … Es gibt sicher nicht viele Jobs, die so abwechslungsreich und vielseitig sind.“

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