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Südtirols Top 100 2017

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98 06/2017 aktuell Wanderung zur Weitenbergalm Florian Meister verwaltet in seinem Hauptberuf als Fondsmanager ein Gesamtkapital von etwa zwei Milliarden Euro. In seinem zweiten Beruf, als Senner auf der Weitenbergalm in Pfunders, produziert er über den Sommer Milch und Käse. Nun fungierte er auch im Rahmen der IMS Summit in Brixen noch als Wanderführer. Mit Skepsis haben ihn die Einheimischen vom Südtiroler Pfunderertal vor 15 Jahren empfangen. Ein Deutscher Fondsmanager, der einen auf Aussteiger macht und die 2.000 Meter hoch gelegene Weitenbergalm führen will, war den Bauern nicht wirklich geheuer. Doch mittlerweile hat sie Florian Meister alle überzeugt. Was ihn vor Jahren dazu getrieben hat, den Businessanzug gegen eine Stallhose und ein T-Shirt zu tauschen war nur ein Thema. Der 52-jährige Manager vollzieht jedes Jahr im Sommer für zwei Monate einen radikalen Lebenswandel. Als Geschäftsführer der international tätigen Finance in Motion GmbH ist er für 130 Mitarbeiter in 30 Ländern verantwortlich. Das in Frankfurt am Main beheimatete Unternehmen verwal- tet Fonds mit einem Gesamtkapital von 1,5 Milliarden Euro. Investiert wird ausschließlich in nachhaltige Entwicklungsprojekte. In diesem Sektor gehört das Unternehmen zu den weltweiten Marktführern. „Griast‘ enk, af do Weitenbergolm“ Den Dialekt hat er mittlerweile gelernt und das Grüßen macht ihm eine besondere Freude. „Ganz am Anfang war das eine positive Erfahrung, das selbst- Fondsmanager und Senner auf Zeit– Florian Meister serviert seinen Käse. Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl von Bau- Kommunal- Forst- und Landmaschinen, wir stehen Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Fuggerstraße 18 | Unterackern | 39049 Sterzing info@staudacher.it Abschreibung -140% dieses Jahr noch möglich.

aktuell 06/2017 99 Treffpunkt der IMS-Wandergruppe im Wald oberhalb von Pfunders, Aufstieg zur Weitenbergalm unter der Führung von IMS-Organisator Alex Ploner und Florian Meister Hinten, v.l.: Florian Meister, Philip Sinn, Freddy Steger, Gustav Burger, Sepp Unterholzner, Christof Weissteiner; vorne, v.l.: Alex Ploner, Markus Rubner, Hansjörg Augschöll, Marita Wimmer, Franz Wimmer verständliche „Sich-Grüßen“ in den Bergen. Etwas, was ich in der Anonymität der Stadtwelt oft vermisse“, beginnt Florian seine Erzählungen. „Natürlich war es am Anfang eine Riesenumstellung von der Stadt auf die Alm. Vor allen Dingen die Betreuung der Tiere erfordert Arbeit bzw. Bereitschaft rund um die Uhr und das sieben Tage die Woche.“ Verarbeitet werden täglich bis zu 500 Liter Milch, dazu wird ein weitum bekannter Hartkäse produziert sowie Frischkäse, Butter, Joghurt. Das Glück eine Alm zu bewirtschaften Vor sechs Wochen war der Almsommer 2017 zu Ende und Florian Meister sieht man die Freude an, als er jetzt im Oktober wieder auf seine Alm kommt. Er beginnt auch gleich zu erzählen. „Meine Liebe zur Natur und zu den Bergen war der Grund Senner auf Zeit zu werden. Hier auf der Weitenbergalm hole ich mir Kraft und Energie und entwickle Ideen für meine Job als Fondsmanager.“ Auf die Frage ob er sich durch die Arbeit auf der Alm verändert habe die spontane Antwort: „Auf jeden Fall. Die Natur lehrt dich Entscheidungen in größeren Zusammenhängen zu sehen. Ich habe gelernt mit der Natur zu leben, das Wetter zu beobachten und die Ressourcen besser zu schätzen. Die Arbeit auf dieser Alm ist eine komplexe Tätigkeit. Zum einen hat man die Verantwortung über das ganze Vieh, dann die Milch und Käse-Produktion, wobei man die ganzen Hygienevorschriften nach EU-Normen beachten muss, die Gäste bedienen, schauen das die Vorräte da sind und auch die Mitarbeiter bei Laune halten. Schließlich lebt man zu fünft auf relativ engem Raum.“ Im Büro kennt man inzwischen seinen Ausstieg auf Zeit und während seiner Abwesenheit können sich seine Mitarbeiter profilieren. Nach seiner Rückkehr, Anfang September, ist er jedes Mal ein anderer Mensch und muss sich an die Stadt und den Druck erst gewöhnen. Auf die Frage nach seiner Heimat spielt ein kleines Lächeln um seine Lippen: „Zu Hause bin ich in Frankfurt und in Pfunders auf der Weitenberg Alm; ansonsten fühle ich mich als Europäer.“ Lobis Böden Pavimenti Ich steh drauf! ® Kampill Center | Innsbrucker Straße 27-29 | Bozen | Tel 0471 051 573 | www.lobis.biz

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