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Südtirol Magazin Sommer 2020 - WamS

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28 Foto © IDM Südtirol Achim Meurer Der Ritten: „Göttlich schön und behaglich“ Mit diesen Worten beschreibt Sigmund Freud den Ritten. Die Talstation der Rittner Bahn befindet sich nur einen Steinwurf vom Bus- und Zugbahnhof mitten im Stadtzentrum von Bozen. In nur zwölf Minuten schwebt man über Weinreben und Buschwald nach Oberbozen. Dort wartet die Rittner Schmalspurbahn, die Letzte ihrer Art in Südtirol. Helmuth Luther In einem rot-weiß lackierten historischen Triebwagen „Alioth 105“ sitzt man auf harten Holzbänken – der Schaffner schließt die Tür, indem er an einem Kabel zieht. Während die Kirchturmspitze von Oberbozen hinter einem Hügel verschwindet, rattert die Bahn durch grüne Wiesen, vorbei an stattlichen Bauernhöfen mit Blumengärten Richtung Klobenstein. Haflingerpferde recken ihre Hälse über Holzzäune. Sobald die Dolomiten ins Blickfeld geraten, der Rosengarten und die wie Stricknadeln in den Himmel ragenden Vajolettürme, zucken die Passagiere unter vielen Ahs und Ohs ihre Handykameras. Vor einem unbeschrankten Bahnübergang betätigt der Schaffner eine Art Fahrradklingel, als Warnsignal völlig ausreichend, hier am Ritten gibt es wenig Autoverkehr, außerdem ist die Fahrtgeschwindigkeit des „Bahnls“, wie es die Einheimischen nennen, höchst moderat. Anna Freud war verliebt in Klobenstein Seit 1907 erreichen Gäste den Ritten von Bozen aus mit der Bahn. Auf dem sonnenexponierten Hochplateau soll die Sommerfrische erfunden worden sein. Von den großen Zeiten kündet etwa das 1908 im alpinen Jugendstil erbaute Parkhotel Holzner in Oberbozen, wo der Weg Nr. 6 A zu den Erdpyramiden führt, wie Stalagmiten aus dem Boden wachsende Säulen aus Moränenschutt, die einen flachen Stein als Regenschutz tragen. Ein ehrwürdiges Haus ist auch das Hotel Bemelmans-Post, benannt nach Hans Bemelmans, einem Flamen, der um die vorletzte Jahrhundertwende Hotels am Arlberg, in Bad Ischl und Meran besaß. Unter seiner Führung wurde das Post-Hotel in Klobenstein zur begehrten Adresse. „Ich weiß nicht, aber ich finde Klobenstein doch fast schöner als alle anderen Orte, wo wir bis jetzt waren“, schrieb Anna Freud am 11. September 1913 an ihren Vater. Der berühmte Wiener Neurologe hatte das Refugium am Ritten zwei Jahre zuvor entdeckt, als ihn eine Reise nach Bozen und in die Berge über der Valsugana bei Trient führte. In Klobenstein, wo Familie Freud im Bemelmans-Post logierte, entstanden einige Kapitel des Werkes „Totem und Tabu“. Der Doktor war ein begeisterter Wanderer. In Knickerbockern, auf dem Kopf einen Filzhut, stapfte Sigmund Freud durch die lichten Wälder, eifrig nach Steinpilzen Ausschau haltend. Im Erfolgsfall, überliefert sein Oase der Ruhe für Naturliebhaber und Individualisten Nostalgische Romantik in einem familiär geführten Haus Aufatmen zwischen Wiesen und Wäldern Tradition in Südtirol wieder weiter erleben Urlaub bei Freunden Ringsum die Kulisse der majestätischen Dolomiten … denn wer DIE WELT genießen kann, kostet Geheimnisse! Neu Dependance mit herrlichen Panoramasuiten I-39059 Oberbozen/Ritten • Tel. +39 0471 345 370 • www.geyrerhof.com • info@geyrerhof.com • besuchen Sie uns gerne auf Facebook

RITTEN Juli 2020 29 Foto © IDM Südtirol Frieder Blickle Foto © IDM Südtirol Renè Riller Sohn Martin, griff Sigmund Freud zu einer Trillerpfeife und präsentierte vor der versammelten Kinderschar stolz seinen Fund. Am 14. November 1911 feierten Sigmund und Martha Freud im Bemelmans-Post ihre Silberhochzeit. Der „überwältigende Ausblick“ auf die Dolomiten Dort erinnert noch vieles an damals – etwa Möbel in den von den Freuds bewohnten Zimmern oder die knorrigen Mammutbäume im Park mit Liegewiese rund um das Hotel. Zitate und historische Fotos schmücken die „Freudpromenade“ zwischen Oberbozen und Klobenstein. Spaziert man durch Blumenwiesen und schüttere Wälder, wo es nach feuchter Erde riecht und die Vögel zwitschern, hält man immer wieder inne vor dem überwältigenden Anblick der Dolomiten. Dann fällt einem eine Briefzeile ein. „Hier am Ritten ist es göttlich schön und behaglich“, schrieb der Begründer der Psychoanalyse an Foto © IDM Südtirol Alex Filz den Kollegen C. G. Jung, und fügt hinzu, dass er eine „unerschöpfliche Lust zum Nichtstun (verspüre), temperiert durch zweistündige Lektüre“. Klingt als Tagesprogramm heute inspirierend. Neu am Ritten seit dem Sommer 2018 das Gloriette Guesthouse mit 25 Zimmern und dem dazugehörigen „Restaurantino“, und seit 2018 ist am Ritten auch die „ADLER-Familie“ mit der ADLER-Ritten-Lodge präsent. 20 Chalets und 20 Juniorsuiten, die sich dank ihrer ungezwungenen Gemütlichkeit in ein Zuhause auf Zeit verwandeln. Weitere Informationen unter www.ritten.com Genießen Entspannen Wohlfühlen Charmant, herzlich & familiär Für Gäste, die das Besondere lieben. Regionale und mediterrane Köstlichkeiten aus Küche und Keller, verbunden mit modernem Komfort und traditioneller Gemütlichkeit: Dafür garantiert die Familie Senn. Dorfstraße 8 | I-39054 Klobenstein/Ritten | Tel. +39 0471 356 127 | info@bemelmans.com | www.bemelmans.com

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