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Wintersport 2019/20

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34 SPORT C

34 SPORT C 2019 Kunstbahnrodeln Kevin Fischnaller Saisonstart mit Handicap Das Iliosakralgelenk befindet sich im Becken und verbindet das Darmbein mit dem Kreuzbein. So wird es anatomisch beschrieben. Praktisch sorgt es dafür, dass die Stoßkräfte beim Gehen nicht in die Wirbelsäule weitergeleitet werden. Dieses Iliosakralgelenk bereitet Kevin Fischnaller schon seit einiger Zeit Probleme. Es ist entzündet. Das ist äußerst unangenehm, besonders für einen Leistungssportler. Möglicherweise ist es sogar rheumatisch bedingt. Für Kevin Fischnaller hat das bedeutet, dass er zunächst einmal mit dem Training aussetzen und danach nur ziemlich eingeschränkt trainieren konnte. Vor allem den Rücken konnte er nicht voll belasten. „Ich konnte keine Starts machen, was natürlich ein großes Handicap ist. Es geht jetzt wieder besser, aber am Start werde ich zu Saisonbeginn sicher nicht der Schnellste sein“, bedauert Kevin Fischnaller, der ohnehin nicht als einer der besseren Starter gilt. Die Stärke von Kevin Fischnaller liegt zwar in der Bahn, aber im modernen Rodelsport kann auch der beste Rodler nicht gewinnen, wenn er am Start zu langsam ist. Wahrscheinlich wird es ein paar Rennen dauern, bis Fischnaller wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und damit konkurrenzfähig ist. Sobald er das ist, kann er auch ganz vorne mitfahren und sogar gewinnen, wie er bei seinem Weltcupsieg 2017 in Winterberg bewiesen hat. „Früher habe ich oft meine besten Läufe im Training gemacht und war im Rennen zu nervös, aber das hat sich geändert. Letzten Winter war ich auch schon etwas konstanter“, sagt der Heavy Metal-Fan, der gerne Musik von KEVIN FISCHNALLER Geburtsdatum und -ort: 2. Dezember 1993 in Brixen Wohnort: Meransen Sportgruppe: Heer Guns’n Roses und AC/DC hört und heuer auch beim Frequency-Festival war. Zwei Südtiroler in der Hall of Fame Seit 2003 hat auch der Rodelsport seine Hall of Fame. Mit der Aufnahme von Athleten in diese Ruhmeshalle ist der Internationale Rodelverband (FIL) bisher sehr sparsam umgegangen. Erst 9 Athleten (7 Männer, 2 Frauen) hatten bisher die Ehre, in die Hall of Fame aufgenommen zu werden, 2 von ihnen kommen aus Südtirol. Es sind Paul Hildgartner und Armin Zöggeler, der heuer als vorerst Letzter diese Ehre hatte. Die anderen Mitglieder der Ruhmeshalle sind Margit Schumann, Vera Zozulja, Klaus Bonsack, Hans Rinn, Josef Feistmantl, Georg Hackl und Gerhard Pilz als bislang einziger Naturbahnrodler. Eine Gerda Weißensteiner gehört bislang nicht dem erlauchten Kreis an. Den Internationalen Rodelverband gibt es übrigens erst seit 1957, und 1964 in Innsbruck war das Rodeln erstmals im olympischen Programm. Der erst kürzlich verstorbene Walter Außerdorfer und der schon vor langer Zeit tödlich verunglückte Siegfried Mair holten damals Bronze im Doppelsitzer. Das olympische Rodeln fand nur in Eiskanälen statt, das traditionelle Rodeln auf Schnee im Naturgelände bestand aber weiter. Die beiden Disziplinen wurden getrennt und 1979 fand die erste Naturbahn-Weltmeisterschaft statt. Alle Bemühungen, Naturbahnrodeln ins olympische Programm aufzunehmen, sind bisher gescheitert. Momentan aber ist die Hoffnung groß, dass es 2026 klappen könnte. Armin Zöggeler Paul Hildgartner

Kunstbahnrodeln SPORT C 2019 35 Ludwig Rieder & Patrick Rastner Es macht wieder mehr Spaß Die Saisonziele, meint Ludwig Rieder, seien die gleichen wie in den letzten Jahren. Und er merkt gleich selbstkritisch an, dass es schon oft genug nicht so gelaufen sei wie erhofft. Aber er nennt auch einige Gründe, warum es diesmal besser laufen müsste. „Wir haben sehr gut trainiert und beim Material alles auf eine Karte gesetzt. Die komplette Rodel ist neu“, sagt der Vordermann des Rodel-Doppelsitzers Ludwig Rieder/Patrick Rastner. Auch am Start hat das Duo zugelegt, obwohl Patrick Rastner nach seinem Bruch des Sprunggelenks nur den Oberkörper voll trainieren kann. Aber beim Kunstbahnrodeln sind die Beine zum Glück nicht so wichtig. Rastner hatte sich im Februar beim Volleyball das linke Sprunggelenk und das Sprungbein gebrochen und dazu noch 3 Bänder im Knochen gerissen. „Wir haben einen großen Sprung gemacht und hoffentlich den größeren als die Konkurrenz, die uns zuletzt etwas voraus war“, glaubt Ludwig Rieder, auch wenn es erst beim 1. Weltcup in Igls zum ersten richtigen Vergleich mit den anderen Nationen kommt. Rieder und Rastner sind begeistert von Starttrainer Martin Hillebrand. „Er verlangt bei jedem Training 110 Prozent“, sagt Rieder. Trockentrainer Mattias Schnitzer hingegen sei der richtige Mann für spezifisches Training und Reha. Rieder spricht auch den Teamgeist an. „Wir haben verstanden, dass wir nur als Mannschaft nach vorne kommen. Wir haben noch nie so gut zusammen gearbeitet und wir schielen alle mit einem Auge auf Olympia 2026. Es macht jedenfalls wieder wirklich Spaß“, schwärmt Ludwig Rieder. Und im Sinne dieses neuen Teamgeistes bedauert er auch sehr die Verletzung von Emanuel Rieder. „Er fehlt uns, denn er war sehr stark in den Trainingswochen.“ Ivan Nagler & Fabian Malleier Keine Ablenkung mehr Ludwig Rieder (links) und Patrick Rastner LUDWIG RIEDER Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Brixen Wohnort: Meransen Sportgruppe: Carabinieri PATRICK RASTNER Geburtsdatum und -ort: 30. Juni 1993 in Brixen Wohnort: Lüsen Sportgruppe: Heer Fast aus dem Nichts sind Ivan Nagler und Fabian Malleier vor 2 Jahren in die Weltklasse gerodelt und haben sich im letzten Moment sogar für Olympia qualifiziert. Der weitere Weg war dann aber von Hindernissen gepflastert. Nagler konnte letzten Herbst wegen der Ausbildung bei den Carabinieri nicht richtig trainieren und musste sogar Rennen auslassen. Trotzdem fuhr das Duo einen großen Erfolg ein. Zusammen mit Dominik Fischnaller und Andrea Vötter wurden Nagler/Malleier Europameister in der Teamstaffel. Hintermann Fabian Malleier hatte noch schulische Verpflichtungen. Er hat an der Sportschule in Mals die Matura- Prüfung bestanden. Dazu kam dann noch, dass er wegen einer Entzündung an beiden Unterarmen eine Pause einlegen musste. Nun sollte es aber keine Ablenkungen mehr geben. Ivan Nagler und Fabian Malleier können sich voll und ganz auf das Rodeln konzentrieren. Sie haben wie auch ihre Doppelsitzer-Kollegen eine neue Rodel, auf der sie sich sehr wohl fühlen. „Auch am Start sind wir dabei. Die Saison kann anfangen“, sagt Malleier. Das erklärte Saisonziel ist die Weltmeisterschaft in Sotschi, auch wenn ihnen die Bahn bei der Trainingswoche im Oktober Probleme bereitet hat. Auf ihrer Lieblingsbahn in Lillehammer findet in diesem Winter die Europameisterschaft statt. „Und Königssee ist auch eine sehr schöne Bahn für die Doppelsitzer“, weiß Malleier. Ivan Nagler (links) und Fabian Malleier IVAN NAGLER Geburtsdatum und -ort: 30. Jänner 1999 in Bruneck Wohnort: Longiarü/Campill Sportgruppe: Carabinieri FABIAN MALLEIER Geburtsdatum und -ort: 4. Jänner 1998 in Meran Wohnort: Völlan Sportgruppe: Heer

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