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Wintersport 2017/18

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38 SPORT C

38 SPORT C 2017 Naturbahnrodeln Evelin Lanthaler & Greta Pinggera Zwei, die sich sehr gut verstehen Die Szene zum Abschluss der letzten Weltcupsaison war schon etwas befremdlich: Greta Pinggera und Evelin Lanthaler lagen ex-aequo auf Rang 1 der Gesamtwertung, hatten gleich viele Siege und auch gleich oft Podestplätze erobert – und dennoch ging die Kristallkugel nur an eine der zwei Ausnahmerodlerinnen, nämlich an Pinggera. Das bessere Ergebnis im letzten Rennen gab den Ausschlag. Sportlich gesehen eine Ungerechtigkeit, und so manche hätte daran lange zu knabbern. Nicht so Greta und Evelin, die beste Freundinnen geblieben sind und dem Ganzen sogar noch etwas Positives abgewinnen können: „Wir haben Rodelsportgeschichte geschrieben, so etwas wird sich nicht so schnell wiederholen“, betonen sie. Und richten den Blick nach vorne. Der Sommer war lang. Und den ließen die jungen Damen aus Passeier (Lanthaler) und Laas (Pinggera) nicht tatenlos verstreichen. Nachdem beide – wie alle Naturbahnrodler übrigens – nicht zu einer Sportgruppe gehören, mussten sie sich die Euros verdienen, die sie zur Ausübung ihres Sports benötigen. Evelin Lanthaler jobbte wie üblich als Bedienung in Stuls, Greta Pinggera setzte ihre Ausbildung als Konditorin fort. Dazu gab es intensives Training, das die beiden Spitzenrodlerin aber getrennt absolvierten. So war die Passeirerin öfters in Sinich bei Martin Künold im Fitness-Studio, die Laaserin ließ sich vom Senner der Planeiler Alm beraten. Welcher wiederum auf den Namen Patrick Pigneter hört. „Wir haben uns selten gesehen“, berichten die Rodlerinnen, und das Interview-Treffen in Meran war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen sich die rivalisierenden Freudinnen vor Saisonbeginn persönlich begegneten. Evelin Lanthaler will mit einer anderen Herangehensweise an den Wettkampf erfolgreich sein: „In der vergangenen Saison machte ich mir selbst den größten Druck, wollte andauernd alles zerreißen, immer vorne sein. Und das ging am Ende dann nicht immer gut. Dieses Jahr will ich die Rennen lockerer angehen. Konzentriert ja, aber nicht mit dem Hintergedanken, die Beste sein zu müssen“, erklärt die 26-Jährige. Greta Pinggera gibt ihrerseits zu, sie könne bei Wettkämpfen besser das Umfeld „ausschalten“, möchte sich aber in einem Punkt noch steigern: „Im Vergleich zu mir überwindet sich Evelin leichter. Bei mir ist immer noch eine große Dosis Respekt vor jeder Bahn dabei.“ Auf die Frage, ob sie nach wie vor die Siege unter sich ausmachen würden, antworten Evelin und Greta wie aus der Pistole geschossen: „Die Konkurrenz schläft nicht und wird immer stärker. Zudem ist die Russin Ekaterina Lawrentjewa nach der Geburt ihrer Zwillinge jetzt wieder im Anmarsch. Also wird die Saison sicher kein Selbstläufer.“ EVELIN LANTHALER Geburtsdatum und -ort: 6. Mai 1991 in Meran Wohnort: Platt in Passeier Verein: RV Passeier GRETA PINGGERA Geburtsdatum und -ort: 17. Jänner 1995 in Schlanders Wohnort: Laas Verein: ASC Laas So sieht sie im Urlaub aus: Greta Pinggera So sieht sie im Sommer aus: Evelin Lanthaler Zwei Weltcupsiegerinnen: Greta Pinggera (links) und Evelin Lanthaler

Snowboard SPORT C 2017 39 Roland Fischnaller Der Bauer will’s nochmal wissen Er hat seine eigene Hofstelle. Rund 5 Hektar groß. Und er hat sich bei der Zuchtviehversteigerung im Mai Grauvieh gekauft. „Ich bin jetzt mein eigener Bauer. Wenn auch nur ein kleiner, aber es gehört alles mir.“ Roland Fischnaller, eigentlich Weltklasse-Snowboarder von Beruf, weiß mittlerweile, was er einmal tun wird, wenn er „groß“ ist. In der Fraktion Coll im Villnößtal hat Fischnaller seine Hofstelle, und wann immer es die Zeit erlaubt, ist er gemeinsam mit seiner Familie dort, um nach dem Rechten zu sehen. Seine Mädels Maria (6), Heidi (2,5) und der kleine Florian (1) sind gemeinsam mit Lebensgefährtin Elisabeth, wann immer es geht, in Villnöß. Ansonsten wird er tatkräftig von seinem Vater Rudi unterstützt. Das ist immer dann, wenn „Fisch“ irgendwo beim Training oder den Rennen unterwegs ist. Obwohl: Trainieren kann er bei der Arbeit am Hof auch. „Im Sommer um 6 Uhr morgens am Steilhang Heu zu mähen, kann ganz schön anstrengend sein. Oder das Heu einzubringen – da ist die Arbeit im Kraftraum ein Witz dagegen.“ Dass es den Snowboarder Roland Fischnaller noch gibt, hat nicht nur einen olympischen Grund. Logisch möchte der Sieger von 12 Weltcuprennen und 4 WM-Medaillen (1 Mal Gold, 1 Mal Silber, 2 Mal Bronze) seine Karriere mit Olympia-Edelmetall veredeln, aber das ist nicht der Hauptgrund, warum er mit 37 Jahren noch auf dem Brett’l steht: „Ich habe eine ganz schlechte Saison 2016/17 hingelegt. Da blieb ich trotz Platz 2 in Cortina und Rang 6 in Winterberg als Top-Platzierungen weit unter meinen Möglichkeiten. Ich will wieder konstant in die Top 16. Das ist es, was mich antreibt.“ Um das zu erreichen, hat Fischnaller nach vielen Jahren auch Material gewechselt. Er fährt nicht mehr mit Sigi- Grabner-Brettern, sondern mit Oxess. Dem Schweizer Produkt vertrauen u.a. auch Vic Wild, Andreas Prommegger und Zan Kosir. „Ich bin in einer elitären Runde, und ich habe nur 5 Fahrten gebraucht, um zu wissen, dass dies mein Brett für die Zukunft ist.“ Dass der Olympiasieger 2018 einzig und allein im Parallel-Riesentorlauf und nicht in seiner Spezialdisziplin Parallel- Slalom ermittelt wird, ist für Fischnaller kein Problem: „Es geht nur um die Motivation. Die Disziplin ist wurscht. Wir haben bisher fast ausschließlich Riesentorlauf trainiert, und ich fühle mich gut. Bis ich mich aber so weit fühle, um mit den Weltbesten mitzuhalten, wird es noch einige Wochen dauern“, gibt sich der 37-Jährige vorsichtig. Roland Fischnaller bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Dem Füttern seiner Kühe. Wobei Fischnaller noch längst nicht fix für Olympia plant. „Wir haben 4 Startplätze, sind aber mit Felicetti, Bormolini, Mick, March, Coratti, meiner Wenigkeit und den Nachwuchsfahrern Messner und Hofer 8 potenzielle Kandidaten. Das wird hart. Aber wir haben 7 Riesentorlauf-Weltcups bis zum 24. Februar, unserem großen Tag bei Olympia. Bis dahin wird sich ein schlagkräftiges Quartett schon heraus kristallisieren. Und es hat ohnehin nur Sinn, in Pyeongchang dabei zu sein, wenn man um Medaillen mitfährt. Nur als Tourist will ich nicht hinfahren.“ ROLAND FISCHNALLER Geburtsdatum und -ort: 19. September 1980 in Brixen Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal Sportgruppe: Heer Trockentraining vor den Geislerspitzen

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