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Urlaub in Südtirol 2013

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themenbereich 10 05/2013 05/2013 11 aktuell Tschamintal Dolomiten-Glockenblume Vom Umgang mit einer besonderen Landschaft Piciodelsee mit Eisengabelspitze Seit dem 13. Mai führt Südtirol den Vorsitz in der Stiftung, die das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten verwaltet. Landesrat Elmar Pichler Rolle ist Präsident des Verwaltungsrates, dem neben Südtirol auch die zuständigen Assessoren der Provinzen Belluno, Pordenone, Trentino und Udine angehören. Radius: Herr Landesrat Pichler Rolle, haben Sie sich schon mit Ihrer Aufgabe als Verwaltungsratspräsident vertraut gemacht? Elmar Pichler Rolle: Ja natürlich, das Thema Dolomiten UNESCO Welterbe ist hochinteressant, vielschichtig und eine echte Herausforderung. Es gilt, eine weltweit einzigartige Landschaft als Erbe für die gesamte Menschheit zu bewahren, und das als Verbund von fünf teilweise sehr unterschiedlichen Provinzen. Wir haben es mit mehreren Sprachen – deutsch, italienisch sowie verschiedene Varianten ladinisch – zu tun, aber auch mit verschiedenen Verwaltungen. Das Trentino und Südtirol sind autonome Provinzen, Belluno, Pordenone und Udine hingegen sind Provinzen mit Normalstatut. Die Unterschiede in der täglichen Verwaltungspraxis sind nicht zu unterschätzen. Radius: Welche Themenschwerpunkte haben Sie sich gesetzt, welche Vorhaben wollen Sie während Ihrer Präsidentschaft voranbringen? E. Pichler Rolle: Zu den wichtigsten Vorhaben im Verwaltungsbereich der Stiftung gehört die geplante Zusammenlegung von Leitungsrat und Verwaltungsrat, um die Entscheidungsprozesse innerhalb der Stiftung zu beschleunigen, und die schnellstmögliche Einsetzung eines Generalsekretärs. Auf operativer Ebene möchte ich den Verkehr auf den Dolomitenpässen und damit die Lärm- und Umweltbelastung verringern. Deshalb werde ich versuchen, mit den zuständigen Bürgermeistern Elmar Pichler Rolle eine Verkehrsregelung zu finden, mit der alle Beteiligten zufrieden sein können. Außerdem arbeiten wir bereits an einem Prototyp für eine Welterbeterrasse an ausgesucht schönen Aussichtspunkten im ganzen Welterbegebiet und im heurigen Sommer werden wir im Rahmen einer umfangreichen Gastwirte- und Gästebefragung erheben, wie der Kenntnisstand über das Welterbe ist, welche Wünsche und Anliegen damit verknüpft sind und wie die von uns angebotenen Infodienste genutzt werden. Wichtig ist mir außerdem die mögliche Erweiterung des Welterbegebietes auf die Langkofelgruppe. Aber der Weg dahin ist noch lang. Zuallererst müssen wir das Gebiet bei der Ausarbeitung des neuen Gebietsplanes Seiser Alm als Naturpark ausweisen, denn die UNESCO verlangt, dass sämtliche Natur- und Kulturgüter, die für die Welterbeliste kandidieren, bereits im Vorfeld ausreichend geschützt sind. Radius: Was planen Sie im Bereich Information und Kommunikation? E. Pichler Rolle: Vordringlich in diesem Bereich ist für mich die Erweiterung des Naturparkhauses Drei Zinnen im Grand Hotel in Toblach um einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema Dolomiten UNESCO Welterbe. Auch wenn die Geldmittel knapper werden, halte ich das Projekt für unverzichtbar. Es gibt bekanntermaßen einen „Welterbetourismus“, der auch bei uns Fuß fasst. Diese Gäste kommen eigens wegen des Welterbes zu uns und wir müssen Ihnen entsprechende Informationen anbieten. Zukünftig sind deshalb auch die Naturparkhäuser der übrigen drei Dolomiten-Naturparks um diese Inhalte zu erweitern. Aber auch in der Kommunikation mit den Einheimischen besteht weiterhin Handlungsbedarf. Wenn wir wollen, dass sich die Menschen mit dem Welterbe identifizieren, müssen wir Sie noch stärker als bisher über den Wert der Anerkennung und die damit verbundene Verantwortung informieren. Radius: Worin bestehen der Wert und die Verantwortung? E. Pichler Rolle: Ich habe manchmal den Eindruck, dass vielen Menschen bei uns nicht klar ist, dass die Dolomiten durch die Eintragung in die Erste Liga der schönsten Landschaften weltweit aufgestiegen ist. Sie sind damit auf Augenhöhe mit Landschaften wie dem Großen Barriere-Riff in Australien oder den Nationalparks Grand Canyon und Yellowstone in den USA. Das ist doch ein großer Wert, oder? Aber die Anerkennung „weltweit einzigartig“ kommt nicht von ungefähr, die UNESCO hat unseren Antrag sehr genau überprüfen lassen und erst im zweiten Anlauf angenommen. Und die Verantwortung, die wir tragen, findet sich auch im Begriff „weltweit einzigartig“. Wir sind verantwortlich dafür, dass die Dolomitenlandschaft als Erbe für die gesamte Menschheit erhalten bleibt. Diese Landschaft ist unersetzlich, es gibt sie nur einmal auf unserer Erde. Das Bewusstsein dafür ist bei uns noch nicht sehr groß, vielleicht, weil Südtirol insgesamt ein sehr schönes Land ist und die landschaftliche Schönheit um uns herum für uns selbstverständlich ist. Radius: Was wünschen Sie dem Dolomiten UNESCO Welterbe für die Zukunft? E. Pichler Rolle: Was ich mir wünsche? Nichts Unermessliches, sondern vielmehr, dass dieses Bewusstsein, von dem ich gerade gesprochen habe, wächst und dass wir einen immer mehr vorausschauenden, vorsorglichen Umgang mit den Dolomiten und der Südtiroler Landschaft insgesamt entwickeln. Es geht nicht nur darum, die Anerkennung „UNESCO Welterbe“ zu behalten. Es geht darum, die hohe Lebensqualität in unserem Land zu erhalten – für die Südtiroler und Südtirolerinnen, aber auch für unsere Gäste. INFO Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung Landhaus 11, Rittnerstr. 4 | 39100 Bozen Tel. 0471 417 722 | Fax 0471 417 729 ulrike.lanthaler@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/natur-raum

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