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6 03/2019 AKTUELL Starke Frauen für die Wirtschaft Seit Jahrzehnten spielen Frauen eine tragende Rolle in der Wirtschaft. Doch in den Führungs- und Entscheidungspositionen sind sie selbst im Zeitalter der Gleichberechtigung und Emanzipation unterrepräsentiert.

AKTUELL 03/2019 7 Nur jedes fünfte Unternehmen in Südtirol wird von einer Frau geleitet. Die Handelskammer Bozen setzt sich daher verstärkt für Unternehmerinnen ein und unterstützt weibliche Fach- und Führungskräfte mit unterschiedlichen Projekten. Dieses Engagement zeigt Wirkung: Die Zahl der Frauen-Unternehmen ist in den letzten zwei Jahren um 1,2 Prozent gestiegen. Damit die positive Tendenz auch in Zukunft bestehen bleibt, widmet sich der vor acht Jahren gegründete Beirat, der seit Oktober 2018 von Marina Rubatscher Crazzolara als Vorsitzende geleitet wird, der Förderung des weiblichen Unternehmertums. Radius: Frau Rubatscher Crazzolara, welche Aufgaben hat der Beirat ganz konkret? Marina Rubatscher Crazzolara: Der Beirat unterstützt und begleitet Frauen in ihrer unternehmerischen Tätigkeit und motiviert sie zur Selbständigkeit. Dazu erarbeiten wir verschiedene Maßnahmen – wie Referate, Tagungen und Events – um das Netzwerk zwischen den Unternehmerinnen zu fördern. Ein weiteres Bestreben des Beirates ist ein regelmäßiger Austausch mit den politischen Akteuren, um Sensibilisierungsarbeit zu leisten und Förderungsvorschläge zu unterbreiten. Radius: Was ist Ihrer Erfahrung nach das Hauptproblem, mit dem Unternehmerinnen konfrontiert werden? M. Rubatscher Crazzolara: Zusätzlich zur Führung ihres Betriebes haben Frauen meistens noch viele andere Gebiete zu managen: Familie, Kinderbetreuung, Elternpflege, Haushalt usw. Oft ist die Zeit zu knapp, um allen Aufgaben gerecht zu werden. Dies führt wiederum dazu, dass Frauen auch mit Schuldgefühlen zu kämpfen haben. Zudem bleibt selten Zeit übrig, um sich regelmäßig mit anderen Unternehmerinnen zusammenzusetzen und auszutauschen. Radius: Welche weiteren Herausforderungen müssen Frauen in der Wirtschaft noch meistern? M. Rubatscher Crazzolara: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in manchen Branchen effektiv ein großer Hemmschuh. Die Handelskammer Bozen hat eine Studie dazu in Auftrag gegeben und es stellte sich heraus, dass speziell für Unternehmerinnen im Dienstleistungsbereich und Freiberuflerinnen die Kinderbetreuung am Nachmittag eine große Herausforderung darstellt. Im Gegenzug ist in anderen Wirtschaftssektoren wie Tourismus und Landwirtschaft die Arbeitsstätte im Betrieb vorzufinden. Vielfach leben und arbeiten hier mehrere Generationen zusammen, was die Betreuung der Kinder erleichtert. Auch gibt es manchmal hotelinterne Betreuungsangebote, die die berufstätige Frau entlasten. Radius: Bedeutet das, dass es kinderlose Frauen einfacher haben? M. Rubatscher Crazzolara: Nicht unbedingt, denn sie müssen sich anderen Problemen stellen. Wir Frauen sind genauso ambitioniert wie Männer, doch erschwert man uns immer noch, trotz Erfahrung und Top-Ausbildung,

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