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60 03/2019 AKTUELL Was wir von Pareto, Eisenhower und Zeitdieben lernen können „Ich habe keine Zeit!“ – Dieser Satz gehört heutzutage wohl zu den häufigsten Klagen, wenn man mit Menschen über ihr Leben spricht. Das betrifft gleichermaßen das Berufsleben wie auch den privaten und persönlichen Bereich. Warum ist es so schwer, mit der Zeit gut umzugehen? Warum können wir trotz aller möglichen Zeitplantechniken mit unserer Zeit nicht auskommen? Zeitgefühl ist immer ein individuelles Empfinden! Wie jemand mit seiner Zeit umgeht, hat starke Auswirkungen auf den gesamten Zustand des Menschen. Zeit haben bedeutet Lebensqualität. Zu wenig Zeit zu haben, bringt Stress und führt zu Frustration, zu viel Zeit zu haben, bedeutet Langeweile und führt zu Antriebsschwäche. Die Schlüsselfähigkeiten zur Lösung des Zeitproblems sind Analysieren, Planen und Organisieren. Diese Fähigkeiten kann man trainieren wie einen Muskel. Sie zu beherrschen, hilft, selbstbestimmt statt fremdgesteuert durchs Leben zu gehen. „Nimm dir Zeit – dann hast du sie!“ Leicht gesagt – schwergetan! Schauen wir uns also genauer an, wo der Hebel anzusetzen ist. Wie schon angedeutet, ist das Zeitempfinden eine höchstpersönliche Angelegenheit. Oft vergeht uns die Zeit wie im Flug, oft scheint sie stillzustehen. Dies scheint aber nur mir selbst so – meiner Umwelt geht es im selben Moment vielleicht genau umgekehrt oder ganz anders. Sich Zeit nehmen – aber wofür? Dieser Punkt ist ein Schlüsselkriterium! Ein Terminplan ist schnell gefüllt, aber wie geht es mir, nachdem ich diesen Terminplan abgearbeitet habe? Wie oft bin ich am Abend trotzdem unzufrieden, obwohl ich mein Pensum erfüllt habe? Es hat etwas damit zu tun, WIE und WOMIT mein Terminplan gefüllt ist. Hetze ich den ganzen Tag meinen Aufgaben und Meetings nach? Wer sagt, dass ich auch die richtigen und wichtigen Dinge tue? Oder tue ich nur die dringenden? Tue ich nur meine Pflicht, oder ist auch Platz für die Kür – also meine persönlichen Termine? Es lohnt sich, die Begriffe „dringend“ und „wichtig“ genau anzuschauen! Dringende Angelegenheiten sind gewöhnlich sichtbar und vor allem spürbar – sie bedrängen uns, und sie fordern sofortiges Handeln. Wichtige Angelegenheiten hingegen haben etwas mit Ergebnissen zu tun. Wichtiges trägt zum Erreichen einer Lebensvision bei! Dringendes ist sozusagen ein quantitatives Problem, Wichtiges ein qualitatives Thema. Bringen wir also mehr Qualität in unsere Tagesprogramme! Eisenhower-Matrix Eine Hilfstechnik dazu verdanken wir dem amerikanischen General Eisenhower. Er hat mit seiner „Eisenhower-Matrix“ die Basis dafür gelegt, dass wir uns einen Überblick darüber machen können, was wir einen ganzen Tag lang tun. Tragen Sie einfach ein paar Tage lang in die einzelnen Felder ein, was sie in Ihrem Terminplan programmiert haben. Zu Beginn ist die Unterscheidung zwischen „dringend“ und „wichtig“ nicht ganz einfach. Denken Sie immer wieder an die Frage, was will ich persönlich erreichen, und was brauche ich dazu wirklich. Die vier Felder der Matrix geben den Hinweis, wie mit der jeweiligen Aufgabe umzugehen ist. Es ist kaum zu glauben, wie viele D-Aufgaben (also unwichtige und nicht dringende Aufgaben) in den Zeitplänen vieler Menschen ihren Platz finden!

AKTUELL 03/2019 61 Zeitdieben auf der Spur Wo verlieren wir nun tatsächlich unsere Zeit? Eine erkannte Gefahr ist immer eine halbe Gefahr – man kann etwas dagegen tun! Schauen wir uns die wichtigsten Zeitdiebe an: E-Mail, Facebook, soziale Medien; Unterbrechungen durch Telefon, Kollegen, Chefs; Unordnung; Meetings – vor allem wenn sie unproduktiv sind; Perfektionismus. Bringen wir also Ordnung und Struktur in unseren Arbeits- und Alltag! Sorgen wir dafür, dass unser Handy und unser E-Mail-Account nicht ständig stören dürfen, stellen wir beides auf Lautlos, und planen wir zweimal am Tag (gleich am Morgen und gleich nach der Mittagspause) Zeit zur Bearbeitung ein. Sorgen wir dafür, dass wir uns nicht gegenseitig unterbrechen. Die Unternehmen, die bewusst einmal am Tag eine störungsfreie Zeit, eine „stille Stunde“ einplanen, schwören auf die positiven Auswirkungen! Planen wir aber ruhig auch Zeit für soziale Kontakte, die Kaffeepause und ein kurzes Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen ein. Sorgen wir für Ordnung in unserem Leben, an unserem Schreibtisch in unseren Wohnungen. Wer Ordnung hält, ist nicht zu faul zum Suchen! Er hat es nur satt, ständig Zeit zu verlieren, weil etwas nicht auffindbar ist. Sorgen wir dafür, dass Besprechungen und Meetings durch gute Planung und gute Leitung kurz und produktiv ablaufen. In den meisten Betrieben liegt dort die größte Zeitreserve! Pareto-Prinzip Nehmen wir uns unseren Drang zum Perfektionismus vor! Nehmen wir dazu Anleihe bei Herrn Pareto – er hat herausgefunden, dass 20 Prozent der Bevölkerung 80 Prozent des Volksvermögens besaßen. Diese 20:80-Relation ist auch in vielen anderen Bereichen des Lebens feststellbar. Beobachten Sie einfach genauer, wie oft dieses Verhältnis tatsächlich zum Tragen kommt! Schauen Sie sich Ihre Kundenliste unter diesem Blickwinkel an. Schauen Sie sich an, ob für eine Aufgabenerledigung nicht auch dieses Verhältnis gilt. Studenten sollen wahre Meister darin sein, mit möglichst wenig (=20 Prozent) Vorbereitungszeit ein möglichst gutes (=80 Prozent) Prüfungsergebnis zu erreichen. Wenn wir unsere Zeitdiebe minimieren können, so profitieren wir mehrfach! Wir fühlen uns weniger gestresst, gewinnen Zeit für zielorientierte Überlegungen und kreative Lösungen. Wir haben mehr Freizeit und sind zufriedener, weil wir unsere Ziele besser erreichen. Damit sind wir erfolgreicher, gewinnen Selbstsicherheit und bekommen Anerkennung! Und noch ein Tipp zum Schluss: Vergessen Sie nicht, regelmäßig Pausen zu machen! Verlassen Sie dabei zumindest das Thema, an dem Sie gerade dran sind. Noch besser ist es, den Arbeitsplatz zu verlassen und ein paar Minuten den Blick in die Ferne zu richten und Luft zu schnappen. Danach geht es mit frischem Schwung weiter. Und wenn Sie sich am Abend noch ein paar Minuten Zeit nehmen und den Blick darauf richten, was Sie heute alles erledigt haben, so beenden Sie den Tag mit dem guten Gefühl, den Zeitdieben das Handwerk gelegt zu haben … Zum Autor Mag. Gerhard Lipp – Partner im Vinburg Con sultancy Network – ist selbstständiger Unternehmensberater, akademischer Mental- Coach und Lebensberater in Kaltern. Im Rahmen dieser Tätigkeit begleitet er Unternehmen in Strategiefindungs- und Veränderungsprozessen und betreut Unternehmer, Führungskräfte und Privatpersonen in schwierigen beruflichen und privaten Situationen. Dabei werden Zugänge zu Lösungen und Möglichkeiten geöffnet, um die persönlichen Ziele zu erreichen. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe, um Förderung von Verantwortung, Bewusstsein und Selbstreflexionsvermögen. „systems bietet mir einzigartige Chancen, damit ich meine Talente und Stärken täglich einsetzen und weiterentwickeln kann.“ Jörg Seit 9 Jahren bei systems www.systems.bz/jobs

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